Die Last der Sorgearbeit: Wie Familien ihr Leben neu ordnen können

Höxter. &bdquo;Alles unter einen Hut“: So lautet das Motto der Frauenaktionswochen Höxter, die Pandemie-bedingt nicht im März, sondern im Mai stattfinden. Zum 25. Mal laden das Frauennetzwerk Höxter und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Höxter dazu ein, an einem abwechslungsreichen Aktionsprogramm teilzunehmen. Die Aktionswochen &bdquo;Alles unter einen Hut“ bestehen in diesem Jahr aus Workshops, Ausstellungen, Vorträgen, Lesungen, Mitmachaktionen. Vom 3. bis 30. Mai werden 16 Veranstaltungen angeboten. Die Initiatoren haben das Thema &bdquo;Alles unter einen Hut“ gewählt, um auf die Fürsorge, welche die Familien und die Gesellschaft zusammenhalten und die fast ausschließlich von Frauen und Müttern übernommen wird, aufmerksam zu machen: Diese wichtige &bdquo;Sorgearbeit“ führt laut der Gleichstellungsbeauftragten Claudia Pelz-Weskamp häufig zu einer enormen mentalen Belastung. Denn: Wer sich um Kinder oder zu pflegende Angehörige kümmere und zusätzlich auch noch im Beruf stark sein müsse, der habe selten Feierabend. Diese mentale Dauer-Belastung wird unter dem Begriff &bdquo;mental load“ zusammen gefasst. &bdquo;Gemeint sind damit all die zu erledigenden Dinge in der Familie, an die zu denken ist und die organisiert werden müssen. Es sind all die tagtäglichen und endlosen To-Do-Listen, die Frauen in den Familien oder Lebensgemeinschaften abarbeiten, die gemeinhin als ,nicht der Rede wert’ erachtet werden und somit auch weitgehend unsichtbar bleiben. Es ist die Last im Kopf, die Frauen grenzenlos stresst“, sagt Claudia Pelz-Weskamp.Programm bietet Lösungsansätze für gestresste Frauen Aber was können Frauen gegen diese ständige Last, alles unter einen Hut zu bekommen, tun? Das fragt sich das engagierte Frauennetzwerk im Kreis Höxter. Das Veranstaltungsprogramm dieser Frauenaktionswochen biete Lösungsansätze für Frauen und Männer, für Väter und Mütter. Es liefere Denkanstöße, Reflexions- und Diskussionsmöglichkeiten, es beinhalte aber auch Ruhepausen, Hilfen zur Achtsamkeit und Selbstfürsorge und schließlich auch Gemeinsamkeit, so die Gleichstellungsbeauftragte Pelz-Weskamp. Die Veranstaltungen sind nicht ausschließlich an die Frauen und Mütter gerichtet.Auch für Männer, die unter der Last stehen, Haushalt und Kinder sowie den Beruf zu organisieren, seien die Angebote der Frauenaktionswochen interessant, so die Gleichstellungsbeauftragte, die ergänzt: &bdquo;Die Veranstaltungen sind auch für Männer und Väter gedacht, die erkannt haben, dass ihren Partnerinnen alles über den Kopf wächst und die mithelfen möchten, die Familiensituation neu zu organisieren und gerechter zu verteilen.“ Bürgermeister Daniel Hartmann sieht die mentale Belastung der Frauen, die unter starkem Druck stünden, und das &bdquo;drohende Ausbrennen“ der Frauen als problematisch an. Es sei nicht nur die tatsächliche Arbeit, sondern das &bdquo;Daran-Denken“, das &bdquo;Organisieren-Müssen“ und damit die Last, alles unter einen Hut zu bekommen, was die Frauen und Mütter so grenzenlos stresse, sagt er.16 verschiedene Veranstaltungen Von 36 Gruppen, Institutionen und Verbänden, die das Frauennetzwerk Höxter bilden, bieten in diesem Jahr 18 Gruppen die 16 unterschiedlichen Veranstaltungen an, häufig in Kooperationen miteinander. Für das Engagement des Netzwerkes dankte Claudia Pelz-Weskamp allen Akteuren. Die 25. Frauenaktionswochen starten am 3. Mai mit der Ausstellung &bdquo;Alles unter einen Hut“ im Stadthaus am Petritor, die noch bis zum 27. Mai läuft.Das genaue Veranstaltungsprogramm liegt bereits in der Stadtverwaltung Höxter sowie in Geschäften und Einrichtungen in Höxter und den Ortschaften aus. Außerdem ist es auch unter www.hoexter.de abrufbar.

Meistgelesen