Gedenkfeiern für die Opfer des Holocaust

Höxter/Beverungen. Zum zweiten Mal fand im kleinen Rahmen mit rund 20 Teilnehmern auf dem Höxteraner jüdischen Friedhof an der Gartenstraße eine Gedenkveranstaltung statt. &bdquo;Es ist ein gut gewählter Ort, denn auch hier wird die Geschichte der Stadt Höxter während dieser schrecklichen Zeit deutlich“, sagte Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann. Der 27. Januar ist der internationale Gedenktag zur Erinnerung an die Opfer des Holocaust. Am 27. Januar 1945 war das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit worden. In Höxter gibt es dazu seit 15 Jahren eine gemeinsam von Jacob-Pins-Gesellschaft und der Stadt Höxter ausgerichtete Gedenkfeier. &bdquo;Bis vor zwei Jahren haben wir diese Veranstaltung mit vielen Teilnehmern im Forum Jacob Pins abhalten können, was aber seither nicht mehr möglich“, sagte Eva Greipel-Werbeck stellvertretende Vorsitzender der Jacob-Pins-Gesellschaft. Zusammen mit den Vereinsvorständen Christine Kopplstätter und Wolfgang Unger trug Greipel-Werbeck Auszüge aus Tagebüchern jüdischer Mitbürger vor. In seiner Ansprache thematisierte er den Tag der Wannseekonferenz Bürgermeister Hartmann dankte der Jacob-Pins-Gesellschaft für die Organisation der würdigen Gedenkveranstaltung. In seiner Ansprache thematisierte er den Tag der Wannseekonferenz, auf der am 20. Januar 1942 die Ausrottung aller europäischen Juden beschlossen worden war. &bdquo;Es war die folgenschwerste Konferenz der Geschichte, der ein unfassbarer Zivilisationsbruch folgte, der mich bis heute tief beschämt“, sagte Hartmann. Noch immer gebe es Holocaust-Leugner und Verharmloser und einen wieder wachsenden Antisemitismus. &bdquo;Darum ist es unsere Pflicht, die Erinnerung wach zu halten“, sagte Hartmann. 1944 hatten die Nazis den Auftrag zur Zerstörung des Höxteraner jüdischen Friedhofs gegeben. Von den ehemals 180 Grabsteinen sind 18 der Zerstörung entgangen. Der Friedhof sollte dem Erdboden gleichgemacht und dann in Bauland umgewandelt werden. Allein das Kriegsende verhinderte das Vorhaben. Nach dem Krieg wurde die Wiederherstellung verfügt. Aber was sollte mit den zerstörten und zu Bruch geschlagenen Grabsteinen geschehen? Im März 1947 beabsichtigte die Stadt, alle Grabsteine und Trümmer ohne Inschrift wegzuschaffen. &bdquo;Es war die neue jüdische Gemeinde aus Warburg, die der Stadt Höxter den Vorschlag machte, aus den Trümmern das Mahnmal zu errichten, vor dem wir hier stehen – und das war eine sehr gute Idee“, betonte Hartmann. Seit 21 Jahren bereits erinnert die Sekundarschule an die Schicksale Seit 1996 ist der 27. Januar in der Bundesrepublik der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Seit 21 Jahren bereits erinnert die Sekundarschule anlässlich des bundesweiten Gedenktages mit einer öffentlichen Veranstaltung an die Schicksale der Beverunger Juden. &bdquo;Wir haben exemplarische Erinnerungsstationen vorbereitet, wo wir über die Pogromnacht, die Beverunger Synagoge und die jüdische Familie Uhlfelder informieren“, erklärte Schülersprecher Kevin Stürznickel (16) am Donnerstagabend. Schließlich wurden die Namen der 41 von den Nazis ermordeten Beverunger Juden verlesen und für jeden von ihnen eine weiße Rose abgelegt. Rund 50 Schülerinnen und Schüler sowie weitere Gäste nahmen an der Veranstaltung teil. Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Auf dem Gelände befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch etwa 7.000 Menschen. Wie kein anderer Ort symbolisiert Auschwitz die Verbrechen der Nationalsozialisten.

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