So soll der Hochwasserschutz im Kreis Höxter besser werden

Kreis Höxter. Die Zeit der Corona-Pandemie habe gezeigt, &bdquo;der Kreis kann auch Krise", hatte Landrat Michael Stickeln in der jüngsten Sitzung des Kreistags betont. In den Krisenstäben des Kreises und der Städte sei &bdquo;exzellent gearbeitet" worden. Doch sei das Krisenmanagement eigentlich ein Prozess, der nie abgeschlossen werden könne. Hintergrund seiner Worte war eine Anfrage der Fraktionen von Bündnis 90/ Die Grünen und UWG/CWG nach dem Hochwasserschutz. Welche Aufgaben Grundstückseigentümer, Kommunen, Kreis und Land in diesem Bereich übernehmen, hatte Kathrin Weiß, Abteilungsleiterin Umwelt in der Kreisverwaltung, anschließend erklärt. Weser, Diemel, Twiste, Emmer, Beber, Nethe, Brucht, Aa und Bever: Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten, die dieFließgewässer in der Nähe größerer Ortschaftenbetrachten, sind auch für den Kreis im Internet unter der Adressewww.flussgebiete.nrw.de zu finden. Den Gefahrenkarten sind die zu erwartenden Pegelhöchststände zu entnehmen. 2007 trat die von der Europäischen Gemeinschaft erlassene Richtlinie über die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken in Kraft. Die Richtlinie hat zum Ziel, hochwasserbedingte Risiken für die menschliche Gesundheit, für Umwelt, Infrastrukturen und Eigentum zu verringern. Aufgrund dieser Richtlinie waren für alle Gebiete mit signifikantem Risiko Gefahren- und Managementpläne erarbeitet worden. Sie sollen über bestehende Gefahren informieren und dazu dienen, Schutz- und Vorsorgemaßnahmen zu erfassen und abzustimmen. Im Jahr darauf hatte der Bundesgerichtshof in einem Urteil entschieden, dass für ein Hochwasser mit einer Wiederholungszeit von weit über 100 Jahren keine Vorsorge getroffen werden müsse. Mit einer Regenmenge von 90 Millimeter pro Stunde Zuständig für die Erstellung von Hochwassergefahren- und -risikokarten, die jeweils für drei unterschiedlich häufig auftretende Hochwasserereignisse vorliegen, sowie der daraus abgeleiteten Hochwasserrisiko-Managementplänefür die Überschwemmungsgebiete sind die Bezirksregierungen. Dagegen betrachten Starkregenkarten ausschließlich den Niederschlag. Doch rechnet das Risikomanagement des Kreises bislang mit einer Regenmenge von 90 Millimeter pro Stunde. In der Katastrophennacht Mitte Juli sollen in der Eifel und an der Ahr bis zu 150 Millimeter gefallen sein. &bdquo;Die genauen Orte und Zeitpunkte für Starkregenereignisse sind kaum vorhersehbar und daher auch schlecht berechenbar", so Weiß. Da sie von meteorologischen und bodentechnischen Voraussetzungen abhängig seien &bdquo;und weniger von der geografischen Lage". Im Gegensatz zu Flusshochwassern. Kreisweit werde der Hochwasserschutz derzeit an vielen Stellen verbessert, informierte Weiß. &bdquo;Die Kommunen im Kreis Höxter machen sich auf den Weg", betonte sie. Ob jedoch solch katastrophalen Starkregenereignisse wie in diesem Sommer jemals berücksichtigt werden könnten, bezweifelte die Fachfrau. &bdquo;Wir können uns nicht auf den vorhandenen Karten ausruhen" Zu wenig für die Grünen. &bdquo;Wir müssen vorbereitet sein", forderte Fraktionsvorsitzende Martina Denkner. &bdquo;Wir können uns nicht auf den vorhandenen Karten ausruhen", übte sie Kritik. Auch Paul Wintermeyer, Fraktionschef von UWG und CWG, machte deutlich, dass in der Eifel und an der Ahr vieles schief gelaufen sei. &bdquo;Wir müssen im Falle eines Falles besser sein". Ein solches Ereignis überstehen, &bdquo;ohne, dass wir Tote beklagen müssen", bekräftigte Denkner. Überschwemmungsgebiete, hohe Grundwasserstände, Rückstau aus der Kanalisation, Starkniederschläge und wild abfließendes Wasser aus Hängen und Feldern, Sturzfluten: Kathrin Weiß wies in der Sitzung auf konkrete Projekte hin, die den Hochwasserschutz verbessern sollen. So werden derzeit in Brakel, Borgentreich, Marienmünster und Warburg kommunale Konzepte zum Starkregenrisikomanagement erarbeitet. &bdquo;Weitere Schutzmaßnahmen sind an der Nethe bei Hembsen vorgesehen" Auch laufen die Planungen für eine Anpassung des Hochwasserrückhaltebeckens &bdquo;Hörler Bach" oberhalb der Ortschaft Welda. Geplant werde für den Hochwasserschutz in Wormeln am &bdquo;Bessel". In Germete solle zusammen mit dem Landkreis Waldeck-Frankenberg das Rückhaltebecken &bdquo;Teichmühle" ertüchtigt werden. Dagegen stehe in Borgentreich der Bau eines Regenrückhaltebeckens an. &bdquo;Weitere Schutzmaßnahmen sind an der Nethe bei Hembsen vorgesehen", zählte Weiß weiter auf. &bdquo;Um die Brakeler Kernstadt für ein 100-jähriges Hochwasser im Bereich der Brucht zu wappnen, werden Pläne erarbeitet." Und im kommenden Jahr werde ein Hochwasserschutzkonzept für die Ortslage Himmighausen-Bahnhof in Auftrag gegeben. &bdquo;Zudem werden aktuell in Nieheim und Warburg Statusberichte zur Standsicherheit der Deiche erstellt." Auch die Technische Hochschule OWL habe sich den Starkregenabfluss zum Thema gemacht und untersuche Bereiche beispielsweise in Holzhausen und Ottbergen.

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