Freibäder ziehen verheerende Zwischenbilanz für die Saison

Kreis Höxter. Merken Sie’s? Der Sommer kommt zurück. Die Temperaturen steigen dabei genauso wie die Laune. Und wenn der Stern so richtig schön sticht, dann braucht es eine Abkühlung, zum Beispiel in einem der zahlreichen Freibäder im Kreis Höxter. Wie es denen im bisherigen Un-Sommer ergangen ist und was sie für die kommenden warmen Tage erwarten, haben sie im Gespräch mit nw.de berichtet. Bad Driburg/ Neuenheerse Die Zwischenbilanz zur Freibadsaison fällt bei der Stadt Bad Driburg verhalten aus. Im Bad Driburger Freizeitbad und dem kleineren Eggefreibad in Neuenheerse seien trotz gelockerter Eintrittsbedingungen weniger Besucherinnen und Besucher gekommen als 2020, berichtet Rainer Suhr, Leiter der Bad Driburger Stadtwerke. Im Vergleich zu den Jahren 2018 und 2019 mit viel Sonne, Trockenheit und Wärme sei ein Rückgang um bis zu zwei Drittel zu verzeichnen. Größtes Problem ist aus Sicht des Stadtwerke-Chefs die &bdquo;Witterung mit regelmäßigen Tiefs und kaum Hitze". Das Wetter sei &bdquo;unbeständig und zu kühl" gewesen. So kommt Suhr zu der Einschätzung, dass zu 80 Prozent das Wetter Schuld an dem verhaltenen Zuspruch auf die Freibäder sei, zu 20 Prozent Corona. Abhängig von der Witterung sollen die Bäder noch etwa bis zum ersten Septemberwochenende geöffnet bleiben. Warburg Das Jahr 2020 lief schlecht wegen Corona, das Jahr 2021 läuft sogar noch ein bisschen schlechter: So lässt sich die Besucherbilanz für das Waldbad in Warburg zusammenfassen. 6.500 Besucher zählte man im Warburger Freibad im Vorjahr, 2021 sind es laut Bäderbetriebsleiter Stefan Bosse bislang 4.500. Seit Öffnung am 11. Juni – als alles so schön mit schönem Wetter begann. Dann kam der Juli. &bdquo;Dies ist eher ein Sommer zum Radfahren, weniger zum Schwimmen", sagt Bosse. Was er jetzt für die Bilanz brauche? &bdquo;Mindestens eine Woche konstant schönes Wetter mit Temperaturen um die 30 Grad. Allerdings sind die Sommerferien vorbei. In der Regel ist das Waldbad bis etwa Mitte September geöffnet. Ob dieses Jahr das Abschlussschwimmen für Hunde wieder stattfinden wird, das muss noch entschieden werden. Borgentreich Bislang etwas 5.000 Besucher zählte man im Freibad Borgentreich. &bdquo;Etwa die Hälfte von 2020", sagt Pia Heise. Auch habe man wegen de Umbauarbeiten etwas später erst öffnen können. Die negative Bilanz liege aber nicht an Corona – sondern an den Temperaturen, sagt die Fachangestellte für Bäderbetriebe. Übrigens: Noch bis 16. August brauchen Kinder und Jugendliche im Freibad Borgentreich keinen Eintritt bezahlen. Die entgangenen Einnahmen werden dem Bäderbetrieb durch andere Budgets ausgeglichen. Ein Angebot der Stadt zum (entgangenen) Kinderferienprogramm. Aufgrund der Ereignisse in den Hochwasser-Krisengebieten soll der gleiche Budgetbetrag für den Bäderbetrieb durch Privatspenden aufgestockt werden und an die Fluthilfe gehen, teilt die Stadt mit. Brakel &bdquo;Die letzten Wochen war das Wetter nicht so dolle", sagt Bäderchef Bernd Willeke. Allerdings seien trotzdem immer Besucher dagewesen. Aber mit den Einschnitten, die Corona mit sich gebracht habe, stände man insgesamt momentan eher schlecht da. Allerdings besser, als wäre das Bad weiterhin zu. Also: &bdquo;Eher schlecht als recht – aber für die Umstände noch okay." Wermutstropfen Wetter: &bdquo;Wir können es nicht machen. Wir hoffen jetzt auf die kommenden Tage." Mit Unmut schaut Willeke allerdings auf die steigende Corona-Inzidenz und eine womöglich drohende Begrenzung der Besucher. Aufmachen solle das Bad aber dennoch. Eine Schließung, wegen begrenzter Besucherzahl hält er für &bdquo;fatal. Wenn es die Möglichkeit gibt, den Bürgern etwas zu bieten, sollte man das auch machen", meint er. Beverungen Die Besucherzahl sei schon geringer als etwa vor zwei oder drei Jahren. Aber angesichts der Pandemie und den damit verbunden Einschränkungen aber auch Verunsicherung, sagt der Meister für Bäderbetriebe, Alexander Klaus, dass &bdquo;wir uns nicht beklagen können". Am Mittwoch sei das Wetter mit 25 Grad bereits wärmer gewesen. Allerdings glaubt er nicht, dass der Besucherrückgang nur aufs Wetter allein zurückzuführen ist. &bdquo;Viele Familien sind auch im Urlaub" ist Klaus überzeugt. &bdquo;Wir schauen jetzt positiv gestimmt auf den Restsommer", sagt er mit Blick auf die steigenden Temperaturen in den kommenden Tagen. Ans Schließen denkt er jedenfalls noch nicht: &bdquo;Ich denke, wir haben auf jeden Fall noch die nächsten vier bis sechs Wochen geöffnet", sagt er mit Blick aufs Batze-Erlebnisbad. Und während dieser Zeit kann noch eine Menge passieren. Vielleicht sogar Sommer-Wetter.

Meistgelesen