Zwischenbilanz: So ist die aktuelle Corona-Lage im Kreis Höxter

Kreis Höxter. &bdquo;Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Zahl der Corona-Ansteckungen wieder zunehmen wird. Demnach werden wir eine vierte Welle kaum verhindern können": Das sagt Dr. Eckhard Sorges, Kardiologe und Leiter der Medizinischen Klinik I (Innere Medizin) am St.-Ansgar-Krankenhaus in Höxter. Die Entwicklung übers Wochenende gibt dem Mediziner recht: Die Inzidenz im Kreis Höxter hat die 20er-Marke am Wochenende überschritten; zunächst auf 19,25 am Samstag, dann auf 20,40 am Sonntag. Im Vergleich: Holzminden 1,42; Lippe 22,4; Paderborn 21,4 am Freitag; Landkreis Kassel 12,7 am Freitag; Landkreis Waldeck-Frankenberg 9,0 am Sonntag. Derweil kommt aber Bewegung in die Impfsituation für Jugendliche (siehe Info-Kasten). Und auch die freiwilligen Bürgertests haben an den beiden letzten Tagen im Juli mit 3.076 am Samstag und 2.552 am Sonntag deutlich angezogen – aber auch die positiven Ergebnisse. Von bislang insgesamt 243.461 Bürgertests an den offiziellen Stellen sind 285 positiv ausgefallen – an diesem Samstag allein 50. Schwerpunkte sind Steinheim und Brakel Es gibt insgesamt 13 neue bestätigte Infektionen. Das sind wenige im Vergleich zum Frühjahr, als die Gesamtzahl zu Spitzenzeiten bei rund 600 lag. Insgesamt sind derzeit offiziell 48 Menschen mit dem Virus infiziert (Stand: Sonntag), Schwerpunkte sind Steinheim und Brakel. Doch es gibt eine andere Voraussetzung als damals zu Jahresbeginn: &bdquo;Dank der hohen Impfbereitschaft der Bevölkerung gehen wir davon aus, in unseren Krankenhäusern weniger Patienten stationär aufnehmen zu müssen", sagt Sorges mit Blick auf die null Corona-Patienten auf den Intensivstationen im Kreis. &bdquo;Bereits jetzt ist erkennbar, dass im Vergleich zu den vorherigen Wellen die Zahl der schweren Krankheitsverläufe und Todesfälle geringer ist. Die in der vierten Welle aufkommende Belastung für das Gesundheitssystem wird sicherlich deutlich händelbarer sein", sagt der Arzt. Wie viele andere Kollegen sieht er die Orientierung am Inzidenzwert für Corona-Regeln kritisch und überholt an: &bdquo;Auch hilft uns der Inzidenzwert nicht mehr bei der Frage, wie viele Menschen an dem Virus schwer erkrankt sind oder möglicherweise versterben werden. Angesichts steigender Impfquoten verliert dieser Wert an Aussagekraft." Spannend sei der Blick nach Großbritannien gewesen: &bdquo;Dort kam es zu steigenden Corona-Infektionszahlen nach der Europameisterschaft. Diese haben jedoch zu keiner Überlastung in den Krankenhäusern geführt. Aktuell nehmen die Zahlen wieder ab." "Es gibt keine Alternative zur Impfung" Der Mensch müsse grundsätzlich dazu in der Lage sein, mit Viren zu leben: &bdquo;Sind diese jedoch so aggressiv wie die Corona-Viren, ist das nur mit einer Impfung möglich. Dafür gibt es keine Alternative", betont der Kardiologe. &bdquo;Ich kann nur dazu raten, sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen. Wir müssen wieder zu einem normalen Lebensalltag zurückkehren, denn ein täglicher Umgang mit Viren ist wichtig für die Stärkung unseres Immunsystems", sagt Sorges. Aktuell sind im Kreis Höxtermehr als 83.100 Menschen vollständig geimpft (Stand: Sonntag), das meldet Radio Hochstift), mehr als 97.000 Menschen erhielten die Erstimpfung. Der Kreis nähert sich zudem der offiziellen Zahl 5.000 bei den nach einer Covid-19-Infektion Genesenen seit Beginn der Pandemie. Sind die Long-Covid-Patienten ein Problem für die Gesundheitsversorgung? Nein, sagt Sorges: &bdquo;In unserer Region müssen bisher kaum Patienten mit Covid-19-Langzeitfolgen behandelt werden. Das liegt sicherlich an den vergleichsweise niedrigen Corona-Zahlen."

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