Nach Hotel-Öffnungen: Eigene Corona-Regeln für jeden einzelnen Gast

Kreis Höxter. Sommerzeit ist Urlaubszeit – und durch die niedrigen Inzidenzwerte sind Reisen in diesem Jahr wieder möglich. Inzwischen vielerorts sogar ohne Testpflicht. Viele Menschen nutzen die Möglichkeit und reisen ins Ausland. Durch Corona erfreut sich auch der Urlaub in heimischen Regionen immer größerer Beliebtheit. Wie Hotelbetreiber aus dem Kreis Höxter die Buchungslage einschätzen und was sie bei der Beherbergung von Gästen beachten müssen. &bdquo;Im Moment sieht es sehr erfreulich aus. Auch schon vor den neuen Corona-Regelungen", sagt Joachim Avenarius, der die Hotels &bdquo;Der Jägerhof" und &bdquo;Im Schlosspark" in Willebadessen sowie das Bad Driburger Hotel &bdquo;Waldcafé Jäger" betreibt. Für den Sommer gebe es viele Reservierungen, vor allem in Bad Driburg. Da seien für einige Wochen sogar alle Zimmer ausgebucht. Dennoch sei das Buchungsvorgehen insgesamt sehr verhalten. &bdquo;Für den Herbst gibt es bislang einige Anfragen und wenig Reservierungen. Da kommen normalerweise viele Wandergruppen", so Avenarius. In diesem Jahr sei den Menschen aber die Unsicherheit anzumerken. Buchungen würden häufig erst zwei bis vier Wochen vor der Anreise gemacht. Hoher Arbeitsaufwand durch unterschiedliche Regelungen Im vergangenen Sommer wären die Meisten davon ausgegangen, dass der Pandemie-Zustand vorbei sei und hätten für den Herbsturlaub gebucht. Dann sind die Zahlen in die Höhe geschnellt und viele Buchungen wären vonseiten der Gäste storniert worden müssen. Aber auch die Hotels hätten vielen Gästen wieder absagen müssen, weil die Regelungen keine touristischen Übernachtungen mehr zuließen. So würden in diesem Jahr auch deutlich mehr Urlauber das Angebot wahrnehmen, ein paar Euro mehr zu bezahlen und dafür aber auch kurzfristig und ohne Gebühren stornieren zu können. Für einen hohen Arbeitsaufwand würden allerdings die geltenden Regelungen sorgen. So müsse immer darauf geachtet werden, welche Inzidenz zum Zeitpunkt der Abfahrt eines Gastes in seiner Heimat vorliege. &bdquo;Mir wäre es lieber, jeder der anreist, macht einen Test. Das gibt ein Gefühl der Sicherheit. Nicht nur für uns, sondern vielmehr auch für die Gäste", so Avenarius. "Wir müssen jeden Tag gucken, dass wir es besser machen als am Tag zuvor" Vor dieser Problematik steht auch Frank Sievers, Inhaber des Hotels &bdquo;Niedersachsen" in Höxter sowie des Hotels &bdquo;Zeitgeist" in Warburg: &bdquo;Wir müssen natürlich den Überblick behalten und beim Gast abfragen, welche Inzidenzstufe in seiner Heimat greift und ob er genesen oder geimpft ist. Davon ist dann abhängig, ob ein Test nötig ist und ob Maske getragen werden muss." Bei rund 100 Hausgästen sei der Aufwand enorm hoch, bei jedem Gast den Überblick zu behalten. &bdquo;Abgesehen vom Aufwand ist es nicht schön, wenn für jeden Gast andere Regeln gelten", so Sievers. Unabhängig von den vorgesehenen Maßnahmen werde darauf geachtet, dass die Mitarbeiter, die mit den Gästen in Kontakt stehen, eine Maske tragen. Dennoch sei die Öffnung der Hotels eine positive Entwicklung in dieser schwierigen Zeit. &bdquo;Die Leute wollen einfach raus und was anderes sehen", so Sievers. Inzwischen sei die Buchungsfrequenz deutlich angestiegen. In Höxter sehr sprunghaft, in Warburg eher kontinuierlich. Das hätte im Juni noch ganz anders ausgesehen. Durch den Anstieg der Buchungsanfragen, müsse Sievert nun versuchen, zusätzliches Personal einzustellen. &bdquo;Es ist gar nicht so einfach, Mitarbeiter zu finden", erklärt der Hotelier. Er sei froh, wenn es im kommenden Jahr wieder in gewohnten Bahnen und ohne ständiges Umstellen weitergehen könne. &bdquo;Aber erst mal kommt der Herbst und wer weiß, wie es sich dann entwickelt. Wir müssen die Zahlen im Blick haben und jeden Tag gucken, dass wir es unter den gegebenen Umständen noch besser machen können als am Tag zuvor." Es sei keine leichte Zeit und einige Hotels würden deswegen sogar vorerst geschlossen bleiben. &bdquo;Man muss sehen, dass man der Pandemie, den Gästen und den Mitarbeitern gerecht wird", sagt Sievers.

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