Wie es im Kreis Höxter um die Hygiene während Corona steht

Höxter. Der Name ist sperrig – Welthändehygienetag. Die Bedeutung ist mit der Ausbreitung des Corona-Virus sicherlich gestiegen: Heute ist dieser Welthändehygienetag. Zeit, mal auf die Auswirkung von Abstand halten, Masken tragen, Hände waschen auf die Gesundheit der Menschen im Kreis Höxter in den vergangenen 14 Monaten zu schauen, seitdem Covid-19 das Leben bestimmt. &bdquo;Die geringen Fallzahlen der Influenza und des Norovirus im Kreis Höxter belegen sehr deutlich, dass die geltenden Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln sehr effektiv die Ausbreitung von Infektionserkrankungen eindämmen." Das sagt der Leiter des Kreisgesundheitsamtes Höxter, Dr. Ronald Woltering, und macht damit deutlich, wie wichtig nicht nur Handhygiene ist. Desinfektion vor dem Waschen der Hände Dabei geht es aber nicht allein ums Händewaschen, betont Jochen Balke, Hygienefachkraft im Klinikum Weser-Egge der KHWE. Denn: &bdquo;Zwei Minuten Händewaschen, das macht kein Mensch." Es reiche vielmehr ein &bdquo;gründliches Waschen" mit einer 30 Sekunden dauernden Einschäumphase und je nach Verschmutzungsgrad ein- bis dreimaligem Drücken des Seifenspenders. Aber viel wichtiger sei die Desinfektion. Und die, so der Mann aus der Abteilung für Krankenhaushygiene, kommt vor dem Händewaschen oder – wenn die Hände nicht schmutzig sind – statt des Händewaschens. Denn erst damit werden die Bakterien und Viren zuerst abgetötet und dann abgewaschen. &bdquo;Binnen 15 Sekunden sind die Bakterien kaputt, binnen 30 Sekunden die Viren", so Balke. Dann erst abwaschen, wenn überhaupt nötig. Denn Desinfektionsmittel sei wichtig und richtig für die Hautpflege. Tenside der Handseife veränderten hingegen den pH-Wert und die wichtige residente Kleinflora der Haut, eine natürliche Schutzbarriere von Bakterien, die sich alle 20 Minuten verdoppelten. &bdquo;Zugleich verlieren wir ständig Hautschuppen – das hält alles im Gleichgewicht." Jeder von uns trage nämlich auf einem Quadratzentimeter Haut 500.000 bis 600.000 Keime. "Was haben wir hier mit Ebola oder Malaria zu tun?" Balke erinnert sich noch an die Zeit vor 14 bis 15 Jahren in Hamburg am Hygiene-Institut, als es sechs Ausbildungsstunden um weltweite Pandemien ging: &bdquo;Damals habe ich gedacht: Was geht Dich das an? Was haben wir hier mit Ebola oder Malaria zu tun? Und nun Wums." Heute sei er froh über all das, was er aus dieser Ausbildung wieder abrufen könne. Aber seit Februar 2020 erlebe man auch einen Lernprozess, bei dem er sich immer wieder auf wechselnde Situationen habe einstellen müssen. Insgesamt, bestätigt auch der 58-Jährige, sei das Thema Hygiene durch das Corona-Virus deutlich in seiner Bedeutung gestiegen. In der Bevölkerung wie bei den Mitarbeitern, beispielsweise mit dem Bewusstsein für Infektionsketten, für Kontakte mit Türklinken, für Abstände, für Reinigungs- und Desinfektionsdienste &bdquo;mehr als Standard", sagt er. In den Krankenhäusern und Seniorenheimen der KHWE habe man deutlich aufgerüstet in Sachen Desinfektionen und Desinfektionsstationen, Fortbildungen und Schulungen, in dem Corona-Jahr 2020 geschätzt 30 bis 35 Prozent mehr an Desinfektionsmittel verbraucht – obwohl man auch davor schon einen deutlichen Fokus auf das Thema gelegt habe. &bdquo;Die Menschen sind heute viel stärker dafür sensibilisiert. Auch wenn wir das heutige Level später nicht halten können: Ich hoffe, dass wir ein Stück davon in die Zeit nach der akuten Corona-Phase mitnehmen können." Er glaube aber auch, dass das wie der gute Vorsatz mit den Krankengymnastik-Übungen gegen Rückenschmerzen sei: Wenn es akut sei und schmerze, dann mache man sie. . . &bdquo;Aber ich glaube, dass viele Menschen – wie in Asien üblich, wo Millionen Menschen mit der Vogelgrippe oder Schweinepest konfrontiert waren – weiterhin in der Öffentlichkeit mit Maske unterwegs sein werden."

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