Wie viele Kinder im Kreis Höxter haben eine Corona-Infektion?

Kreis Höxter. Bundesweit steigen die Corona-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen spürbar an. Durch die flächendeckenden verbindlichen Tests an Schulen werden vermehrt Ansteckungen entdeckt. Doch wie sieht die Lage im Kreis Höxter aus? Hier sind in absoluten Zahlen derzeit noch vergleichsweise wenige Kinder betroffen. Mit Stand vom 20. April waren dem Kreis Höxter 37 aktive Infektionen bei den 0 bis 14-Jährigen bekannt, teilte Kreissprecherin Silja Polzin auf Anfrage von nw.de mit. Insgesamt gab es an diesem Tag über alle Altersgruppen im Kreis Höxter 241 Infizierte. Kinder haben daran also einen Anteil von etwas über 15 Prozent. Um das einordnen zu können, müsste man den Bevölkerungsanteil der unter 15-Jährigen kennen. Der lässt sich allerdings nur schätzen. Bei unterstellten 1.100 Geburten pro Jahrgang käme man auf 16.500 Kinder im Kreis Höxter – das entspräche einem Bevölkerungsanteil von etwa elf Prozent. Stimmt diese überschlägige Rechnung, wären die Kinder derzeit leicht überproportional am Infektionsgeschehen beteiligt. Von den aktuell gemeldeten 37 aktiven Infektionen bei Kindern entfallen fünf Fälle auf Kleinkinder, also die Altersgruppe von null bis vier Jahren. Und 32 Kita- und Schulkinder im Kreis Höxter zwischen fünf und 14 Jahren leiden aktuell an Corona. Keine Ansteckungenin Grundschulen Schulrat Hubertus Gockeln hat den Überblick über die Infektionslage an den Grundschulen. Und die macht Hoffnung: &bdquo;Momentan haben wir bei 5000 Grundschülern im Kreis nur zwei Infizierte." (Stand: 18. April) Die beiden Fälle seien bei einer Grundschule im Stadtgebiet Höxter aufgetreten. Angesteckt hatten sich diese beiden Kinder jedoch in ihrer Freizeit, nicht im Klassenzimmer. Seit Beginn der Pandemie habe es nur vereinzelt Fälle an den Grundschulen im Kreis Höxter gegeben. &bdquo;Ich bin stolz darauf, dass die Ansteckung nicht in einem einzigen Fall in der Schule stattgefunden hat", betont Gockeln. Auch mit den seit dieser Woche verpflichtenden Schnelltests kämen Lehrer und Schüler gut zurecht. Die Probleme mit der fehlenden Halterung für die Teströhrchen habe man pragmatisch gelöst. Positive Schnelltest müssten dem Gesundheitsamt gemeldet werden. &bdquo;Die betroffenen Kinder werden dann unter einem Vorwand aus dem Unterricht geholt und keinesfalls vor den Klassenkameraden bloßgestellt", erklärt Gockeln die Vorgehensweise. Wenige Eltern verweigern den Test Nach Auskunft des Schulrats weigern sich nur wenige Eltern im Kreis Höxter, ihre Kinder testen zu lassen. &bdquo;Das hält sich in Grenzen", meint Gockeln. Aktuell liegen auf seinem Schreibtisch vier Anträge auf Befreiung von der Testpflicht. Es handele sich dabei um Grundschüler aus Willebadessen. Gockeln begrüßt die Testpflicht sehr: &bdquo;Sie dient der Sicherheit und dem Schutz aller." Nicht getestete Schüler dürfen die Schule nicht betreten und bekommen auch keinen Distanzunterricht. &bdquo;Die Eltern schließen also mit dieser Entscheidung ihre Kinder quasi von Unterricht aus und müssen ihnen den Stoff dann selbst vermitteln", erläutert Gockeln die Rechtslage. Eine Befreiung sei nur möglich, wenn ein ärztliches Attest vorgelegt wird. &bdquo;Dadurch muss man nachweisen, dass vorerkrankte Angehörige geschützt werden müssen oder den Kindern selbst der Schulbesuch aus gesundheitlichen Gründen nicht zugemutet werden kann", erklärt der Schulrat. Inzwischen sei das Personal an den Grundschulen fast ausnahmslos geimpft worden – insgesamt etwa 700 Lehrerinnern und Lehrer im Kreis Höxter, aber auch Hausmeister, Reinigungskräfte und Verwaltungsangestellte. Die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, war also groß. &bdquo;Schwangere und Stillende dürfen nicht geimpft werden. Rechnet man die raus, haben wir eine Quote von über 95 Prozent – eine Superquote", freut sich Gockeln.

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