Selbsttest oder Testzentrum: Das sind die Unterschiede

Kreis Höxter. Im Rahmen der Diskussion über zukünftige Öffnungsschritte und Modellregionen ist auch die Bürgertestung ein wesentlicher Ansatz. Shoppen wäre möglich, wenn ein aktueller negativer Schnelltest aus einer Teststation vorliegt. An Schulen wiederum müssen sich die Schüler mindestens ein Mal pro Woche selbst testen. Doch wie sicher sind diese Testvarianten und welche Unterschiede gibt es? Beide Testmöglichkeiten funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Ein Stäbchen wird in den Rachen oder die Nase geschoben, um dort einen Abstrich zu nehmen. "Der Abstrich - wenn er richtig gemacht wurde - zeigt an, ob eine hohe Viruslast im Körper ist", erklärt der Apotheker Thomas Rochell aus Beverungen. Dennoch gebe es deutliche Unterschiede zwischen einem Selbsttest und einem Schnelltest, der im Testzentrum gemacht wurde. Selbsttest vor allem im Privaten sinnvoll "Bei einem Selbsttest gehen viele nicht weit genug in die Nase oder brechen den Test vorzeitig ab, wenn es anfängt zu kribbeln", sagt der Nieheimer Apotheker Björn Schmidt. "Bei manchen Tests sind die Markierungen auch vor dem Spiegel schlecht zu sehen. Es hilft, wenn der Partner oder jemand anderes aus dem gleichen Haushalt den Test durchführt." Werde der Test genau nach Anleitung gemacht, sei das für den privaten Rahmen aber ein gutes Mittel. "Wenn ich meine Großeltern sehen will, dann gibt der Test auf jeden Fall etwas mehr Sicherheit", so Rochell. Ist die Virusmenge im Körper aber zu gering oder der Abstrich nicht ganz korrekt, dann kann der Selbsttest trotz Infektion negativ ausfallen. Obwohl bei den Laientests viele Fehler passieren können, ist es laut Rochell gut, dass diese Möglichkeit an den Schulen oder am Arbeitsplatz genutzt wird. So würden Infizierte gefunden, die symptomfrei sind und durch das Raster fallen. "Es ist tausend Mal besser, es wird so etwas gemacht, als gar nichts", so Rochell. Ein erhöhtes Risiko sieht Schmidt an den Schulen. Die Kinder würden alle zeitgleich die Masken absetzen, um den Test zu machen, da könne sich schnell die ganze Klasse anstecken. "Es ist vielleicht sinnvoll die Lehrer zu schulen. Die könnten dann einzeln die Tests durchführen. Auch wenn der Aufwand natürlich riesig ist", so Schmidt. Ein weiteres Risiko sieht er in der Lagerung der Tests: "Wenn sie zu warm gelagert werden, dann ist die Genauigkeit nicht mehr gegeben, darauf sollte unbedingt geachtet werden." Positive Fälle müssen vom Testzentrum gemeldet werden Wer sich etwas sicherer sein möchte, der lässt sich an einer Teststation testen. In den Zentren testet geschultes Personal. "Entweder Ärzte schulen oder man besucht ein mehrstündiges Seminar", so Rochell. Die Gefahr, dass der Abstrich nicht ganz richtig gemacht wird, ist deutlich geringer. Außerdem sind die Testzentren verpflichtet, positive Fälle zu melden. Ein Test im Zentrum mache auch das Ergebnis offiziell und die Menschen wüssten, dass ein positiver Test Konsequenzen hat. Es sollte außerdem beachtet werden, dass sowohl der Schnelltest im Zentrum, als auch der Laientest nur eine Momentaufnahme sind. "Das Fenster hat eine Spanne von ungefähr sechs bis zwölf Stunden, eher etwas weniger", sagt Schmidt. "Das sollte unbedingt berücksichtigt werden." Auch wenn beide Testarten weniger aussagekräftig sind, als ein PCR-Test, sind sich beide Apotheker einig. Im privaten Rahmen ist der Selbsttest eine gute und sinnvolle Möglichkeit, um das Risiko einer Infektion oder Übertragung auf eine andere Person zu verringern. Mit Blick auf Öffnungsschritte sei es aber ebenso richtig, dass dort auf die Tests durch geschultes Personal gesetzt würde.

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