Höxter

Motto für das Corvey-Jubiläum steht fest

Angelika Gabriel gewinnt Wettbewerb zum 1.200-jährigen Bestehen der Welterbestätte in Höxter. Ein wissenschaftliches Kompetenzteam begleitet die Feierlichkeiten.

Die Welterbestätte Corvey an einem sonnigen Frühlingstag - von September 2022 bis November 2023 wird eine hochkarätige Veranstaltungsreihe an den Beginn des monastischen Lebens im Weserbogen bei Höxter erinnern. | © Kirchengemeinde Corvey

01.04.2021 | 01.04.2021, 11:00

Höxter. „1.200 Jahre Corvey – wo der Himmel die Erde berührt": Dieses Motto wird über den Jubiläumsfeierlichkeiten stehen, die von September 2022 bis November 2023 mit einer Veranstaltungsreihe an den Beginn des benediktinischen Ordenslebens im Weserbogen bei Höxter erinnern werden.

Ideengeberin des Leitworts ist Angelika Gabriel aus der Orgelstadt Borgentreich. Sie hat den Mottowettbewerb für das Corvey-Jubiläum gewonnen. Ihr Vorschlag wird demnächst auf Bannern, Fahnen und in Publikationen vom großen Jahrestag der Klostergründung künden und das Festprogramm überschreiben.

Die Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus Corvey, die die Feierlichkeiten vorbereitet, hatte den Mottowettbewerb ausgelobt. Knapp 40 Einsendungen mit insgesamt etwa 80 Vorschlägen lagen laut Pressemitteilung der Jury vor. „Wir freuen uns sehr über die vielen Ideen", betont Pfarrdechant Hans-Bernd Krismanek. Diese seien aus Höxter und Umgebung, aber auch aus entfernteren Orten wie Seevetal, Braunschweig, Paderborn und Greven eingetroffen. Das rege Interesse am Wettbewerb gebe der Steuerungsgruppe, die das Jubiläum intensiv vorbereite, Rückenwind für ihre weiteren Planungen.

"Der Bedeutung dieses Ortes bewusst werden"

Pfarrdechant Hans-Bernd Krismanek (r.) dankte Angelika Gabriel (2. v. r.), Eva Greipel-Werbeck und Hans-Werner Gorzolka für ihre Ideen und übergab dem findigen Trio einige Präsente. - © Kirchengemeinde Corvey
Pfarrdechant Hans-Bernd Krismanek (r.) dankte Angelika Gabriel (2. v. r.), Eva Greipel-Werbeck und Hans-Werner Gorzolka für ihre Ideen und übergab dem findigen Trio einige Präsente. | © Kirchengemeinde Corvey

„Das Jubiläum ist vielleicht ein Ausgangspunkt dafür, dass die Menschen sich der Bedeutung dieses Ortes mehr bewusst werden", formuliert Angelika Gabriel einen Wunsch. Die Borgentreicherin ist als Sozialarbeiterin beim Kreis Höxter tätig und kennt Corvey von mehreren Besuchen. Sie hat im Kollegenkreis sowie mit dem Frauenchor und der kfd ihrer Heimatstadt an Führungen teilgenommen.

So ist ihr das ehemalige Benediktinerkloster im Weserbogen ans Herz gewachsen. Sie empfinde diese ebenso wie die Lourdesgrotte in Borgentreich als einen Ort, an dem der Himmel die Erde berührt, so die Borgentreicherin, der nach eigenen Angaben das Leitwort spontan einfiel, als sie vom Mottowettbewerb las. „Vielleicht hatte ich das Lied ‚Da berühren sich Himmel und Erde‘ unbewusst im Kopf. Es wird in Borgentreich im Familiengottesdienst gesungen", sagt sie.

Die Gewinnerin gehört zu den Einsenderinnen und Einsendern, die nicht nur einen Vorschlag eingereicht haben. Eva Greipel-Werbeck hatte ebenfalls mehrere Ideen. Auf dem zweiten Platz kam ihr Motto „Corvey 822-2022 – Aufbruch in ein einiges Europa". Die Gymnasiallehrerin, die 37 Jahre am König-Wilhelm-Gymnasium Höxter unterrichtet hat, kennt sich als Historikerin mit Corveys Geschichte aus. „Es ist faszinierend, dass sich das Kloster in kürzester Zeit zu einem Anziehungspunkt entwickelt hat." In ihrem Mottovorschlag spiegelten sich Corveys prägende Impulse für die Christianisierung Europas etwa durch den heiligen Ansgar, den Apostel des Nordens, wider, so ihre Intention.

"Corveys Außenwirkung hat Weltgeltung"

Um diese Strahlkraft ging es auch dem Kreisheimatpfleger und ehemaligen Leiter der Abteilung Planen und Bauen beim Kreis, Hans-Werner Gorzolka, mit seiner Motto-Idee „Von der Weser in die Welt". „Ich schließe die Gründungen Corveys in der Region – als Ovenhäuser denke ich da natürlich besonders an den Heiligenberg – mit ein", betont Gorzolka, der auch in der Steuerungsgruppe für das Jubiläum mitarbeitet und eine klare Einschätzung trifft: „Corveys Außenwirkung hat Weltgeltung." Für den christlichen Glaubens sei die ehemalige Reichsabtei „ein zentraler Ort mit Strahlkraft und Geschichte".

Das Westwerk steht als Gesicht des Welterbes im Jubiläumsjahr laut der Pressemitteilung im Fokus einer breiten Öffentlichkeit. Das Motto der Feierlichkeiten „Wo der Himmel die Erde berührt" korrespondiere mit der Überschrift der geplanten multimedialen Erschließung des Westwerks, heißt es dort weiter.

Unter dem Leitwort „Von Engeln bewacht – die Himmelsstadt" vergegenwärtige ein wissenschaftliches Kompetenzteam des Erzbistums Paderborn unter der Leitung des ehemaligen Direktors des Diözesanmuseums, Christoph Stiegemann, mithilfe digitaler Tools die monastische Geschichte Corveys. Das Programm des Jahrestages der Klostergründung gerate mithin zu einer „Einladung in die Himmelsstadt", wird Christiane Ruhmann vom Diözesanmuseum zitiert. Und so lautet dann auch der Untertitel des Jubiläumsmottos.