Medienbericht dementiert: Modellregionen für Corona-Öffnungen noch nicht gewählt

Kreis Höxter. Das NRW-Wirtschaftsministerium hat Medienberichte dementiert, wonach die Wahl für Modellregionen mit weiteren Corona-Öffnungen bereits gefallen sein soll. Es gebe bislang keine Festlegung, teilt eine Sprecherin auf Anfrage der Neuen Westfälischen mit. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann widersprach in einer Pressekonferenz ebenfalls dem Gerücht, wonach Aachen, der Kreis Warendorf, Winterberg und Köln als Modellregion ausgewählt worden seien. Darüber hatte am Freitag der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet. Nach dem Bund-Länder Beschluss vom 22. März können die Länder in einigen ausgewählten Regionen unter strengen Bedingungen zeitlich befristete Modellprojekte für einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens genehmigen. Die Umsetzung dieses Beschlusses werde derzeit geprüft. "Sobald die Prüfungen abgeschlossen sind, werden die Kommunen seitens der Landesregierung informiert", heißt es vom Wirtschaftsministerium. Am 23. März hatte sich der Kreis Höxter als ländlich geprägter Flächenkreis beworben, eine der ausgewählten Modellregionen zu werden, in denen mit einer behutsamen Öffnungsstrategie neue Wege aus der Pandemie erprobt werden sollen. Der Kreis Höxter hat eine der niedrigsten Inzidenzen in ganz NRW. Öffnung bei maximaler Sicherheit Wie der Kreis in einer Pressemitteilung schreibt, begrüße Landrat Michael Stickeln den Ansatz sehr, dass in ausgewählten Regionen untersucht werden soll, wie es in der Zukunft gelingen kann, mit dem Coronavirus zu leben und zugleich eine maximale Sicherheit für die Bevölkerung zu gewährleisten. Es sei wichtig, dass diese Strategie von flankierenden Sicherheitsmaßnahmen begleitet wird, die flexibel auf die konkrete Situation vor Ort angepasst werden, heißt es weiter. Der Kreis Höxter erfülle als Modellregion alle Voraussetzungen und biete insgesamt ein gut geeignetes Umfeld für die Erprobung behutsamer Öffnungsstrategien. In einem Schreiben an Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), das der Redaktion vorliegt, schreibt Stickeln: "Eine Berücksichtigung regionaler Aspekte bei der Infektionsbekämpfung wird auch den Anstrengungen der Menschen vor Ort besser gerecht. Zudem können sich regionale Perspektiven ergeben, die zum Durchhalten motivieren." Die Auswahl als Modellregion, argumentiert Stickeln weiter, würde als Signal grundsätzlicher Art verstanden werden, dass solidarisches und verantwortungsvolles Handeln verantwortbare Öffnungsschritte nach sich ziehe. Öffnung hieße gleichzeitig mehr Eigenverantwortung - diese sei im ländlichen Raum besonders ausgeprägt. "In vielen persönlichen Kontakten mit der örtlichen Wirtschaft konnte ich mich davon überzeugen, dass dort sehr gute Konzepte vorliegen, insbesondere im Einzelhandel, der örtlichen Gastronomie, in den kulturellen Bereichen und auch in Fitness-Centern", wirbt Stickeln für den Kreis. Öffnungen seien im ländlichen Kreis Höxter - auch ob des fehlenden Oberzentrums - sicher erfolgversprechender als in Großstädten oder Ballungszentren. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir damit ein positives Beispiel geben können." Wenige positive Tests Schnell- und PCR-Testkapazitäten seien vorhanden. Ebenso verweist Stickeln auf die "flächendeckenden Anlaufstellen", in denen Schnelltests angeboten werden. Wie beispielsweise Apotheken, Arztpraxen oder die Teststellen des Deutschen Roten Kreuzes. Die Ergebnisse dieser Tests würden tagesaktuell an das Kreisgesundheitsamt übermittelt. Von bisher 3.444 Tests seien lediglich acht positiv gewesen (Stand: 26. März). Das Gesundheitsamt des Kreises Höxter wiederum arbeite bereits seit April 2020 digital. Die Luca-App unterstütze die Kontaktnachverfolgung. Zudem verweist Stickeln auf die hohe Impfquote im Kreis Höxter. Mehr als zwölf Prozent seien erstmals, 4,83 Prozent bereits zweimal geimpft worden. "Ich bin der festen Überzeugung, dass der Kreis Höxter (...) einen entscheidenden Beitrag für die Erprobung geeigneter, innovativer und effektiver Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie leisten kann", schließt der Landrat sein Schreiben an Landesvater Laschet.

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