Gemeinsames Projekt zu den Wochen gegen Rassismus

Höxter/Kreis Höxter. &bdquo;Helmut" ging an die Decke. Lange hatte er geschwiegen, dann platzte ihm der Kragen. Denn der Kollege mit Migrationshintergrund heißt nicht &bdquo;Helmut". Weil aber der richtige Vorname so schwer für die deutschen Kollegen auszusprechen war, tauften sie ihn kurzerhand um. Eine Kleinigkeit für die Kollegen, die vielleicht noch einen Witz draus machen. Große Bedeutung für den anderen Menschen, der mit seinem richtigen Namen angesprochen werden will: Marian Staubach, Vorsitzender des Vereins der Flüchtlingsinitiative Welcome in Höxter, erzählt von dieser Episode, die er im näheren Umfeld mal erlebt hat. Auch eine Form von (unbewusstem) Alltagsrassismus in dummen Sprüchen, die vielleicht jedem schon einmal irgendwo begegnet ist. Aufstehen und Gegenreden mit Herz und Verstand, Stellung beziehen und Flagge zeigen: Das will die Flüchtlingsinitiative in Höxter gemeinsam mit dem Sportverein HLC während der Wochen gegen Rassismus vom 15. bis 28. März: Das Kooperationsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund und dem Kommunalen Integrationszentrum steht unter der Überschrift &bdquo;Solidarität. Grenzenlos. Gemeinsam um die Welt". &bdquo;Wir wollen mit Euch einmal um die Welt", sagt Staubach. 40.075 Kilometer. Durch die Region. Per Fahrrad, Rollstuhl, zu Fuß, beim Wandern, Joggen oder Spazierengehen, auf dem Pferd, schwimmend im Wasser: &bdquo;Miteinander sammeln wir Kilometer und gemeinsam umrunden wir die Welt", so lautet sein Aufruf zusammen mit der Integrationsbeauftragten des HLC, Doris Fischer. Die Kilometer können die Teilnehmer dann – gern auch mit Foto – an das Projekt &bdquo;Vielfalt bewegt Höxter" schicken und dort auch während der zwei Wochen den aktuellen Stand der Weltumrundung verfolgen. "Gemeinsam Zeichen setzen" Mit Plakaten, digitalen Flyern und 5.000 Stickern, auf denen das Logo &bdquo;Solidarität. Grenzenlos" zu sehen ist, werben die Initiatoren fürs Mitmachen. Auch über die sozialen Medien. &bdquo;Gemeinsam wollen wir Zeichen setzen für grenzenlose Solidarität und gegen Rassismus", sagt Staubach. &bdquo;Vielfalt und Toleranz bewegen uns – und das nicht nur im sportlichen Sinne. Deshalb sind alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis Höxter zum Mitmachen eingeladen." Angesprochen sind Privatleute, Vereine und andere Gruppen. Ausgangspunkt für das gemeinsame Pilotprojekt der beiden Akteure ist die Zusammenarbeit schon zur Hoch-Zeit der Flüchtlingsarbeit 2015/2016: &bdquo;Damals wollten wir spontan etwas tun und helfen. Nun geht es uns um eine Beständigkeit des Angebots", erklärt Doris Fischer, lange Jahre Vorstandsmitglied im HLC und nun neue Integrationsbeauftragte. Denn der Höxteraner Sportverein will Stützpunktverein werden und weitet dafür seine Aktivitäten aus. Was schon gut funktioniere, sei das Eltern-Kind-Turnen oder das Volleyballspielen sowie das Team zum Firmenlauf. Gern wolle man auch Frauen stärker und gezielter ansprechen. Das sei aber besonders vor dem Hintergrund Corona doppelt schwer, sagt die Ehrenamtliche. Integration sei in Höxter in vielen Bereichen gut gelungen, betont Marian Staubach. Nun kamen Kreissportbund und das KI mit ins Boot für dieses neue Projekt. &bdquo;Eigentlich", so Staubach, habe man etwas mit Kontaktsport am Godelheimer See machen wollen – auch hier bremste Corona die Pläne. Aber die Initiatoren sind flexibel. Denn: Sport und die gemeinsame Bewegung machten Begegnung viel leichter. Doris Fischer und Marian Staubach sind sicher: Es wird auch über die Wochen gegen Rassismus weitergehen mit der Zusammenarbeit. Einfach aufeinander zugehen und miteinander Sport treiben: &bdquo;Ideen haben wir genug."

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