Wentus will vier Millionen am Standort Höxter investieren

Höxter. Die Wentus GmbH, Teil der Clondalkin Group, produziert und vertreibt seit mehr als 50 Jahren spezialisierte Kunststoffverpackungen. Das Unternehmen, seit Ende 2019 unter neuer Leitung, etabliert sich in der Lebensmittel-Verpackungsbranche zunehmend mit Skinfolien und recyclefähigen Lebensmittelverpackungen. Geschäftsführer Christof Renz blickt auf ein anspruchsvolles und zugleich erfolgreiches Jahr 2020 zurück und schaut optimistisch in die Zukunft. &bdquo;Die besondere Situation des Jahres 2020 hat viele Unternehmen vor außergewöhnliche Herausforderungen gestellt. Wir bei Wentus sind sehr zufrieden mit der Geschäftsentwicklung des Jahres 2020. Das geplante Ergebnis konnten wir um mehr als zehn Prozent übertreffen. Wir haben durchproduziert und konnten eine regelrechte Corona-Welle mit überdurchschnittlich hohen Auftragseingängen verzeichnen." Zwischen März und Juni lag die Nachfrage laut Wentus deutlich höher als in den Vergleichsmonaten der Vorjahre und habe sich teilweise verdoppelt. &bdquo;Die Menschen blieben im Homeoffice, kochten selbst, die Grillsaison startete, und vielfach fand der Urlaub zu Hause statt – das haben wir kontinuierlich über die Monate gespürt", sagt Renz. Laut Verbraucherstatistiken sei die Nachfrage nach Frischfleisch oder Grillartikeln um mehr als 20 Prozent gestiegen. &bdquo;Das spürten wir erfreulicherweise mit einem Anstieg, der sogar noch über dieser Zahl liegt." Nachfrage an verpackten Produkten steigt Viele der Wentus-Produkte würden dafür eingesetzt, Lebensmittel länger haltbar zu machen und attraktiv zu präsentieren. Eine Verpackung habe in erster Linie die Aufgabe, ein Produkt zu schützen. Renz erklärt: &bdquo;Nicht überall lässt sich Kunststoff durch Papier ersetzen. Gerade im Hinblick auf die Produktsicherheit zeigt sich, wie die Pandemie-Situation das Denken verändert: Zu Corona-Hochzeiten wurden bei Obst und Gemüse wieder verstärkt verpackte Produkte nachgefragt. Aus unserer Sicht haben Produktschutz und -haltbarkeit die höchste Priorität. Die Lösung kann daher nur heißen, den Trend zu immer dünneren und recycelbaren Materialien voranzutreiben. Dies ist erste Priorität unserer Entwicklung." Die Zeit der Umbrüche und der hohen Mitarbeiterfluktuation scheine vorüber. Seit November 2019 ist Christof Renz als Geschäftsführer bei Wentus an Bord. Das Unternehmen sei in jüngster Zeit mit vielen Veränderungen konfrontiert worden. In den vergangenen Monaten hat das neue Managementteam, in dem neue Köpfe und langjährige Wentus-Mitarbeiter eng zusammenarbeiten, die Strategie der Wentus komplett überarbeitet und mit dem Gesellschafter abgestimmt. Die Voraussetzungen seien gut, heißt es vonseiten des Unternehmens: Wentus, als traditionsreiches Unternehmen, habe mit einer seit jeher sehr geringen Fluktuation mit seinen Mitarbeitern, einer großen Fertigungstiefe und Technologievielfalt &bdquo;ein großes kollektives Wissen" aufgebaut. Obwohl Teil einer größeren Unternehmensgruppe, werde Wentus nicht wie ein Konzernunternehmen, sondern &bdquo;deutlich mittelständisch" geführt: &bdquo;Kurze Entscheidungswege, hervorragende Produkte, stabile Prozesse und sehr kundenorientierte Entwicklungsabteilung sorgen für wachsende Geschäftsbereiche, zum Beispiel im Skin-Segment – diese Kombination lässt das Managementteam optimistisch in die Zukunft blicken", so der Geschäftsführer. Die positive Geschäftsentwicklung im Jahr 2020 und die zuversichtliche Strategie veranlasste die Investoren für 2021 bereits vor Budgetierung rund vier Millionen Euro an Investitionen in den Standort Höxter frühzeitig zu genehmigen. Für die folgenden Jahre seien weitere umfangreiche Investitionen projektiert. Investiert werde vor allem in Produktionsanlagen und deren Equipment, um die anstehenden Bedarfe bedienen zu können. Investition in Maschinen und Mitarbeiter Christof Renz freut sich, dass diese Perspektive auch von der Industriegewerkschaft BCE mit einem moderaten Tarifabschluss unterstützt wurde, &bdquo;der einerseits die weitere Entwicklung der Firma fördert und andererseits den Mitarbeitern eine solide finanzielle und berufliche Perspektive bietet", heißt es. &bdquo;Wentus investiert also nicht nur in Maschinen, sondern auch in neue und bestehende Mitarbeiter." Der Mitarbeiterstamm ist seinen Angaben zufolge in 2020 um rund drei Prozent gestiegen, und man sei weiterhin auf der Suche nach interessierten und motivierten neuen Kollegen. Das gesundheitliche Wohl der Mitarbeiter werde zusätzlich seit Sommer 2020 durch ein professionelles und systematisches Gesundheitsmanagement mit Unterstützung der AOK und der Barmer EK gefördert. Vom Bike-Leasing, individuelle Fußvermessung, Führungstrainings, Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung in der Produktion und im Büro: Die Liste der Maßnahmen sei lang und werde von einem vierköpfigen interdisziplinären Team gesteuert. All diese Neuerungen finden auch nach außen ihren Ausdruck: Das neue beleuchtete Logo an der Hallenvorderseite strahlt nun gut sichtbar und farbenfroh in die Nacht und ist von der Bundesstraße 64 gut sichtbar. Für 2021 freut sich Marketing-Verantwortliche Melanie Zurmöhle, seit 21 Jahren bei Wentus, auf einen völlig überarbeiteten, modernen Internetauftritt mit vielen Funktionen für Kunden und Bewerber. Neue Firmierung: Mit Kunden zum Beispiel aus USA, Chile, New Zealand und Australien wird das Geschäft der Wentus immer internationaler – der Begriff Kunststoff im Firmennamen Wentus Kunststoff GmbH sei dabei für immer mehr Kunden erklärungsbedürftig und verwirrend gewesen. Ab 2021 werde die Firma daher schlicht unter Wentus GmbH firmieren &bdquo;und demonstriert auch hier ihren Veränderungswillen", heißt es.

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