Höxteraner Schützen stehen weiterhin zusammen

Höxter-Stahle/Kreis Höxter. Schützen-stehen-zusammen": So heißt es nicht erst seit Anfang Juni im Kreis, seit Beginn der gleichnamigen Benefizaktion. Das Gemeinschaftsgefühl der Schützen – egal ob Bruderschaft oder Verein – wird bei den Festen deutlich. Die sind wegen Corona in diesem Jahr ins Wasser gefallen. Deshalb hatten Vereine von dies- und jenseits der Weser das Aktionsbündnis &bdquo;Schützen-stehen-zusammen" gegründet, um mit dem Hilfsfonds Gruppierungen rund ums Schützenfest in ihrer Existenz zu unterstützen und dann, wenn Corona das Feiern wieder erlauben sollte, das Schützenwesen in der Region wieder in Gang zu bringen. Das Aktionsbündnis, dem mittlerweile acht Vereine angehören, hat jetzt die Schwelle von 10.000 Euro an finanzieller Unterstützung geknackt: Das berichtet Ulf Fiege, Vorsitzender der Stahler Schützengesellschaft von 1575, als einer der Initiatoren der Aktion stolz. Zuletzt gab’s ein Förderpaket des Energielieferanten Westfalen Weser (&bdquo;Ideen werden Wirklichkeit – 100 Förderpakete für Vereine in der Region") in Höhe von 770 Euro. Daran hatte die Schützengilde Höxter teilgenommen, zusammen mit den Partnervereinen der Schützengesellschaft Stahle, der Bürgerschützen Holzminden und den Schützenbruderschaften aus Albaxen, Bödexen und Lüchtringen Gründungsmitglieder des Aktionsbündnisses. Hinzu kamen Löwendorf und Bevern. Eines der 124 Förderpakete von Westfalen Weser für Initiativen und Institutionen für vorbildliche Projekte ging an das Schützenprojekt. Auch Bürger zeigen sich solidarisch Ulf Fiege betont, dass es auch im zweiten Lockdown fürs Vereinswesen weitergehe mit der Aktion und dem Geldsammeln. Auch wenn persönliche Kontakte derzeit nicht möglich seien und Versammlungen erneut abgesagt wurden. Der Stahler Vorsitzende wirbt für den Verkauf des extra für das Aktionsbündnis aufgelegten Schützen-Pins, auf dem der Schriftzug auf grünem Grund auf einer Endlos-Schleife zu sehen ist. Wer das Bündnis der Schützen unterstützen möchte, kann diesen für eine Spende von 5 Euro bei den beteiligten Vereinen bekommen. Nicht nur Schützenmitglieder, auch Bürger, die sich solidarisch zeigen, sind willkommen, auf diese Art Zusammenhalt zu zeigen. Je mehr Geld letztlich im Topf sei, desto einfacher werde der Wiederbeginn für die Vereine werden – auch wenn das eine deutliche Herausforderung für alle werden würde. &bdquo;Es hängt eine Menge am Schützenwesen – vielen ist das noch gar nicht bewusst", sagt Fiege. Vielleicht könne man mit dem Geld aus diesem Schützenfonds kleine Bausteine dazu beisteuern, dass ein Stück Normalität bei den Festen einkehren könne. Und wenn nur eine Stunde freier Autoscooter beim nächsten Fest damit gesponsort werde: für Kinder von Familien, die ebenfalls unter der Pandemie finanziell geächzt hätten oder in Kurzarbeit seien. Musikvereinen sind Einnahmen weggebrochen &bdquo;Auch den Musikvereinen, die den Sommer über auf den Schützenfesten spielen, sind die Einnahmen weggebrochen", sagt der Vorsitzende und denkt an die Ausbildung der Nachwuchsmusiker. Und Vereine wie Stahle, die ein neues Schützenhaus gebaut haben und dafür ein Darlehn tilgen müssen, stehen vor finanziellen Herausforderungen, weil dort keine Veranstaltungen stattfinden dürfen. So soll es später ein Verteilergremium geben, das dann auswählt, wohin und an wen das Geld fließen wird. &bdquo;Wir wollen alles ganz transparent halten", kündigt Fiege an. &bdquo;Damit das Geld dort ankommt, so es wichtig ist und sinnvoll eingesetzt wird." Nicht als direkte Geldspende, sondern stets zweckgebunden rund ums Schützenfest. Wann das so weit ist, das sei derzeit nicht absehbar. &bdquo;Corona wird uns noch länger begleiten – umso wichtiger sind die Rahmenbedingungen, unter denen wir wieder starten können." Generationsübergreifendes Miteinander und Füreinander Eine Gefahr sieht Fiege auch darin, dass die gesellschaftlichen Aktivitäten in den Dörfern brach liegen, dass den Vereinen der Nachwuchs wegbreche, weil sich Jugendliche derzeit anders orientieren. Für ihn selbst ist es das &bdquo;Miteinander und Füreinander" – und zwar generationsübergreifend, das das Schützenwesen in einem Ort ausmache. Ohne dieses gehe ein Stück Kultur und Lebensqualität verloren. &bdquo;Den Kopf in den Sand zu stecken, das ist jetzt aber der falsche Weg. Wir gucken nach vorn, wir freuen uns darauf, wieder feiern zu dürfen. Deshalb wollen wir mit Schützen-stehen-zusammen hier deutliche Akzente setzen."

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