Frühstart für Höxters neuen Landrat

Höxter. Von Warburg nach Höxter, vom Bürgermeister zum Landrat: Michael Stickeln hat seinen Dienst als neuer oberster Verwaltungschef im Kreis Höxter angetreten. Mit einem &bdquo;guten Gefühl, Vorfreude und Spannung", wie er im Gespräch mit nw.desagt. Aus Spieker wird nun Stickeln. Ein kurzes erstes Stimmungsbild mit dem Neuen im Kreishaus. Mit diesem Gefühl ist er am Montagmorgen Richtung Höxter aufgebrochen: &bdquo;Ein gutes Gefühl, Vorfreude und Spannung", sagt der 52-Jährige und schmunzelt: &bdquo;Ich war am Montagmorgen um 6.15 Uhr schon im Büro. Ob ich das durchhalte, kann ich auch noch nicht sagen." Aber er sei es gewohnt, jeden Morgen um 5 Uhr aufzustehen, eine halbe Stunde zu joggen, zu duschen, zu frühstücken und dann zur Arbeit zu fahren. Jetzt habe er wegen der Fahrzeit nach Höxter mal das Joggen weggelassen. Am Sonntag schon brachte Stickeln einige persönliche Dinge ins neue Büro im Verwaltungstrakt F 2 des Kreishauses. Unter anderem die Statue, die seine Frau, eine Steinbildhauerin gefertigt hatte, und einige persönliche Bilder auch von den süßen Zwillingen. Und auch die Fahrzeugübergabe des Dienstwagens hat schon stattgefunden. Das war seine erste Amtshandlung: &bdquo;Ein Zusammentreffen mit den engsten Mitarbeitern – nach der IT-Einweisung. Mit Gemeinschaftsbüro Landrat, Vorzimmer, Pressestelle, Kreisdirektor." Danach, berichtet Stickeln, folgte die erste Arbeitssitzung mit den Fachbereichsleitern und dann das Zusammentreffen mit der Führungsmannschaft der Polizei, deren oberster Dienstherr der Landrat des Kreises Höxter ist. Am Nachmittag fiel der angekündigte Termin mit Ministerin Ursula Heinen-Esser dann Corona-bedingt aus – &bdquo;sehr verantwortungsvoll", sagt der Landrat. Und er habe Zeit, sich zu orientieren, E-Mails zu bearbeiten: &bdquo;Der Tag verging wie im Flug." So wird er die Distanz zwischen Wohn- und Arbeitsort überwinden: Er fährt selbst den Dienstwagen von Warburg nach Höxter und zurück. Nur wenn Termine anstehen, beispielsweise in Düsseldorf oder Münster, greift er auf den Fahrer zurück. &bdquo;Der ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit", sagt der Warburger. Um die Fahrtzeit effektiv zu nutzen und im Fond arbeiten zu können. So hat die Übergabe des Amtes stattgefunden: &bdquo;Es gab noch ein letztes sehr intensives Gespräch mit meinem Vorgänger Friedhelm Spieker nach der letzten Bürgermeisterkonferenz in der vergangenen Woche. Da haben wir lange zusammengesessen", erklärt der 52-Jährige. &bdquo;Ich bin fit, motiviert und gut erholt – wir waren im Urlaub mit den Kindern viel in der Natur unterwegs." Darauf freut er sich besonders: &bdquo;Auf die Kollegen und auf die Begegnungen mit den Menschen", sagt Stickeln, ohne lange überlegen zu müssen. &bdquo;Ich werde viele neue Gesichter kennenlernen. Die Kommunikation, die Gespräche auch auf persönlicher Ebene – der Blick auf den gesamten Kreis." Er habe als Warburger Bürgermeister 16 Jahre die alte Hansestadt um Fokus gehabt. &bdquo;Jetzt blicke ich auf alle zehn Städte im Kreis Höxter gleichermaßen." Im Wahlkampf habe er den Kreis Höxter noch einmal ganz anders, ganz neu und ganz intensiv kennengelernt. &bdquo;Und es ist eine Freude festzustellen, wie viel Energie im Kreis vorhanden ist – wirtschaftlich, ehrenamtlich, mit Initiativen, die mich oft ins Staunen versetzt haben. Großartig." Aber er habe auch die Größe des Kreises – 124 Dörfer und 1.200 Quadratkilometer – kennengelernt: &bdquo;Das ist ein Wort." Das ist für ihn im Amt ganz wichtig: &bdquo;Die Arbeit mit Menschen für Menschen. Als Landrat bin ich ein wichtiger Impulsgeber – aber allein kann ich nichts bewegen. Das geht nur gemeinsam mit den Kollegen und mit dem Kreistag – und zwar über Parteigrenzen hinweg." Im Wahlkampf seien unterschiedliche Schwerpunkte des Programms richtig und wichtig – nach der Wahl gehe es darum, &bdquo;in einem gesunden Wettbewerb ein gutes Ergebnis für den Kreis zu erreichen". Das gehe nur, wenn man an einem Strang ziehe und sich nicht in parteipolitischen Diskussionen verliere: &bdquo;Ein Ziel – dafür Chancen erkennen und ergreifen sowie Risiko und Herausforderungen meistern." Das sind die drei wichtigsten Themen für 2020: &bdquo;Zwangsweise Corona", sagt er. Dazu kommen für Stickeln die Optimierung der Kinderbetreuung und auch der Breitbandversorgung. &bdquo;Da möchte ich auch nicht viel Zeit vergehen lassen, sondern ganz konsequent loslegen, um Glasfaser bis an jede Haustür zu bringen." Es gehe um die Gleichbehandlung des ländliche Raumes, der in Pandemie-Zeiten stärker in den Fokus der Stadtbevölkerung geraten sei. So nervös wird er in die Amtseinführung am 3. November gehen: &bdquo;Nervös ist nicht das richtige Wort – da hat man nach 16 Jahren als Bürgermeister schon eine gewisse Routine in den Abläufen und Formalien", erklärt Stickeln. &bdquo;Ich habe drei Bürgermeisterwahlen hinter mir – aber trotzdem macht man das nur alle fünf Jahre." Deshalb gehe er mit einer gehörigen Portion Respekt in die Sitzung an diesem Dienstag. Und mit der Hoffnung, dass alles &bdquo;harmonisch und ordnungsgemäß läuft". Seine drei Wünsche fürs neue Amt: &bdquo;Dass die Menschen nach fünf Jahren sagen, der Kreis habe sich positiv weiterentwickelt, denn es muss immer dynamisch weitergehen", so der Landrat. &bdquo;Dass die Bürger zufrieden sind mit der Arbeit ihres Landrats – dabei geht es nicht nur darum, dass das Ergebnis stimmt, sondern auch, dass ich ein Mensch bin, der ansprechbar ist und sich kümmert." Drittens: &bdquo;Dass wir Corona gut und zeitnah bezwingen – und es in dieser Form nie mehr erleben werden." INFO Maximale Zuschauerzahl Die konstituierende Sitzung des Kreistags mit Amtseinführung und Verpflichtung des neuen Landrats findet an diesem Dienstag, 3. November, ab 17.30 Uhr in der Stadthalle in Warburg statt. Aufgrund der Corona-Pandemie ist nur eine bestimmte Anzahl von Besuchern dort nur mit Anmeldungen zugelassen – und die Maximalzahl ist laut Kreis bereits erreicht.

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