Wo und wie Demenzkranke und Angehörige im Kreis Höxter Hilfe finden

Kreis Höxter. Alltägliche Abläufe scheinen plötzlich wie ausgelöscht, kleine Erinnerungslücken und Wiederholungen hier und dort, Orientierungslosigkeit. Die Symptom-Liste von Demenz-Erkrankungen ist lang und vielfältig. Am Welt-Alzheimertag liegt ein besonderes Augenmerk auf der Krankheit, ihren unterschiedlichen Formen und natürlich auf den Betroffenen selbst. Im Kreis Höxter gibt es zahlreiche Hilfsangebote und Anlaufstellen für Erkrankte und ihre Angehörigen. Bei einem ersten Verdacht führt selbstverständlich kein Weg daran vorbei, ärztlichen Rat in Anspruch zu nehmen. So betonen Kerstin Müller und Stefan Sebastian von der Pflegeberatung des Kreises Höxter, dass es wichtig ist, frühzeitig eine Diagnose gestellt zu bekommen, um überhaupt eine geeignete therapeutische Behandlung und Begleitung einleiten zu können. Auch sollten Angehörige selbst tätig werden. Laut den Experten kann es hilfreich sein, einen speziellen Pflegekurs zu absolvieren, wenn eine Demenzerkrankung im Familienkreis festgestellt wurde. So können sie sich für den richtigen Umgang mit der Krankheit schulen lassen. Auch die Überlastung der Familie ist eine große Gefahr. Es sei sehr wichtig, auch für entsprechende Entlastung und ausreichende Auszeiten für sich selbst zu sorgen, unterstreicht die Pflegeberatung des Kreises. Welchen Weg sollte man nach der Diagnose gehen? Zunächst können sich Betroffene und Angehörige bei der Senioren- und Pflegeberatungsstelle des Kreises Höxter informieren. Hier erhalten sie allerlei Wissenswertes zu Leistungsangeboten im Pflegebereich oder sie können sich Unterstützung zur Pflegeversorgung holen. Dabei sollte im Hinterkopf behalten werden, dass es unterschiedliche Angebote wie Tagespflege, ambulante Pflege oder andere unterstützende Dienste gibt. Natürlich sollte auch an den Ernstfall gedacht werden, dass die Demenz rapide voranschreiten kann. In einem solchen Fall könnten Erkrankte selbst keine eigenen rechtsverbindlichen Entscheidungen mehr treffen. Eine Vertrauensperson sollte das dann übernehmen. Auch hier muss rechtzeitig vorgesorgt werden: Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung müssen vorliegen, damit das möglich ist. Weitere Informationen gibt es dazu bei der Betreuungsstelle des Kreises Höxter. Was beim eigenständigen Wohnen zu beachten ist Unterstützung im Bereich &bdquo;Wohnen" bietet die Wohnraumberatung Kreis Höxter. Die kommt vor allem dann ins Spiel, wenn die Demenzkranken grundsätzlich noch in der Lage sind, in den eigenen vier Wänden zu wohnen. Hier können ein paar Maßnahmen wie das Entfernen von Stolperfallen oder das Kennzeichnen der Räume mit besonderen Symbolen helfen, um den Alltag zu vereinfachen. Tipps zu Wohnungsanpassungen und Finanzierungsmöglichkeiten, beispielsweise bei einem bestimmten Pflegegrad, gibt es hier. Wie belastend die Situation für Angehörige sein kann, ist nicht zu unterschätzen. Sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, kann da eventuell Abhilfe schaffen. Das Selbsthilfe-Büro Höxter kann an entsprechende Gesprächskreise und Selbsthilfegruppen weitervermitteln. Eine aktive Selbsthilfegruppe für Demenz-Angehörige gibt es zum Beispiel in Steinheim. Diese trifft sich einmal monatlich, jeden 2. Donnerstag in Steinheim, in den Räumlichkeiten der Sozialstation &bdquo;Jung und Alt" von 18.30 bis 20 Uhr. Ausführliche Informationen zum Thema hält auch der Demenz-Wegweiser bereit. Dieser wurde gemeinsam vom Kreis Höxter mit dem mit dem Netzwerk Pflege im Kreis Höxter im Rahmen des Förderprogrammes &bdquo;Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz" zusammengestellt. Die Broschüre enthält auch Kontaktdaten zu Einrichtungen und Beratungsstellen, an die sich Erkrankte und deren Angehörige wenden können. Sie kann bei der Pflegeberatungsstelle des Kreises Höxter angefordert oder abgeholt werden oder auf der Internetseite heruntergeladen werden.

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