Schulbusse: Engagierte Mutter appelliert erneut an Politik und Unternehmen

Höxter-Brenkhausen. Tina Benincasa, Vierfachmutter, Schulbusaktivistin und, wie sie selbst schreibt, Elternvertreterin in diesem Bereich aus Brenkhausen, kämpft seit Jahren dafür, dass Kinder in Höxter sicher und pünktlich mit dem Bus zum Unterricht und wieder zurück fahren können. Berichte über Schulbusärgernisse sendet sie nicht nur an die Stadt oder lokale Medien, sie hat sich auch Ansprechpartner beim Nph, der Deutschen Bahn, bei der Politik in Düsseldorf und Berlin gesucht. Denn vor Ort wird ihrer Meinung nach weiterhin zu wenig getan. Ihre Beharrlichkeit hatte sich zuletzt ausgezahlt: Die Beschwerden von Eltern und Schülern in Summe werden den Druck auf die Verwaltung sicherlich erhöht haben, die Buslinie 597 zweizuteilen und das damit einhergehende Zusatzfahrzeug, das die Stadt Höxter für die Schulkinder aus den Dörfern Ovenhausen, Bosseborn, Brenkhausen und Lütmarsen auf den Schulweg geschickt hat, einzusetzen. Zufrieden ist Tina Benincasa aber noch lange nicht, täglich begleitet sie ihren sechs Jahre alten Sohn Marlo Mats zum Schulbus und stellt immer noch Missstände fest: "Am Donnerstagmorgen war es so, dass der Busfahrer sich beschwert hat, weil zu viele Kinder in seinen Bus einsteigen würden. Wofür ist dann ein zweiter Bus da?" Dass die Kinder sich im Bus wohlfühlen - für sie genauso wichtig wie eine Fahrt ohne Verspätungen. Tina Benincasa hatte schon zuvor sensibles und rücksichtsvolles Verhalten von Busfahrern besonders gegenüber den kleineren Kindern eingefordert. "Die Kinder kommen jeden Morgen zu spät" Die Antwort von der Stadt Höxter auf diesen Bericht hat Tina Benincasa bekommen: "Der Zusatzbus auf der Linie 597 hat an den Haltestellen in der Ortschaft Brenkhausen die identischen Abfahrtszeiten wie der reguläre Schulbus. Leider kommt es verkehrsbedingt schon mal zu geringfügigen Verzögerungen, so dass der Zusatzbus die Haltestellen etwas später anfährt. Daher sollten nach Möglichkeit die Schülerinnen und Schüler entsprechend der freien Kapazitäten in den jeweiligen Bus einsteigen und nicht generell den Zusatzbus als Fahrmöglichkeit nutzen", heißt es in einer E-Mail, die der Redaktion vorliegt. Ein Ärgernis ist und bleibt für die Brenkhäuserin die Linie HX4, die von Brenkhausen zum Schulzentrum fährt. "Die Kinder kommen jeden Morgen zu spät. Hier muss endlich gehandelt werden", fordert sie. Übrigens nicht zum ersten Mal. Und nicht nur morgens läuft auf der Linie ihrer Meinung nach etwas schief. Ein Auszug: Der Bus nach der siebten Schulstunde: zu klein. Der Bus nach der sechsten Stunde: zu spät. Der Bus nach der vierten Stunde: zu voll. Und, um den Schwenk aus Brenkhausen heraus zu machen, Kinder aus Albaxen und Stahle warteten viel zu lang auf den Bus. "Ich bin entsetzt von dieser Antwort" Durch Corona sind die Fronten, an denen die engagierte Mutter kämpft, nicht weniger geworden. Zu allem, was ohnehin schon zu Verdruss bei ihr führt, kommt noch die Sorge hinzu, dass sich die Kinder während der Schulbusfahrten doch all zu nah kommen. Während der heißen Sommertage hatte sie außerdem darauf aufmerksam gemacht, wie anstrengend eine Fahrt mit Maske und schwerer Schultasche bei Hitze sei. Immerhin das scheint sich erst einmal entspannt zu haben. Das Abstandsproblem ist indes wohl weiter akut. "Ich habe einige Beschwerden von Eltern vorliegen, dass der kleine Bus zu voll ist und überhaupt kein Abstand eingehalten werden kann. Hier muss ein größerer Bus umgehend eingesetzt werden", findet sie. Von der Stadt heißt es dazu, dass es laut Nph keine Fahrgastobergrenzen im ÖPNV gebe. Auch zu den anderen, von Tina Benincasa bemängelten Punkten, gibt es nüchtern-sachliche Antworten, die die Mutter wohl kaum zufrieden stellen werden. Die Linie HX4 sei kontrolliert worden, die Fahrzeuge seien pünktlich angekommen. Die Kapazitäten der Busse errechneten sich aus den Schülerzahlen. Nach Schulstunde vier sei ein Bus ausreichend. Wartezeiten mancher Schüler aus Stahle und Albaxen seien unter Berücksichtigung der Schülerfahrkostenverordnung vertretbar. "Sicherlich wäre es wünschenswert, wenn direkt nach Unterrichtsende ein Bus fahren würde", heißt es. Der Nph sei informiert. Spätestens mit der Neuausschreibung des Linienbündels werde diese Fahrt mit aufgenommen. "Ich bin entsetzt von dieser Antwort", schreibt Tina Benincasa.

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