Höxter Freizeitanlage bei Höxter: „Unhaltbare Zustände“

Höxter. Lippe, Herford, Hameln, Hannover, Göttingen, Gütersloh, Kassel: Die Autokennzeichen auf dem Parkplatz unterhalb des Felsenkellers an der Bundesstraße 64 bei Höxter an diesem Sonntagmittag zeigen kaum ein heimisches HX oder WAR. Die Einheimischen sind wohl mit Fahrrad oder zu Fuß unterwegs Richtung Abkühlung in der Freizeitanlage Godelheim. Oder suchen sich anderswo ein schattiges Plätzchen. Am Tag zuvor war es nach Angaben der Stadt &bdquo;über mehrere Stunden zu teilweise unhaltbaren Zuständen" gekommen, berichtet Volker Rodermund (Abteilungsleiter für Wirtschaftsförderung und Tourismus). Konsequenzen Rücksichtsloses Fahren, uneinsichtiges Parken in absoluten Halteverbot, Blockieren von Rettungswegen, Nicht-Einhalten von Abständen, Grillen bei Trockenheit: Noch am Samstagabend tagte der Krisenstab und schloss für Sonntag alle Pkw-Parkplätze inklusive Taubenborn, kündigte kostenpflichtiges Abschleppen und verstärkte Kontrollen in der Anlage auf Einhaltung der Corona-Regeln an. Und die verstärkte Präsenz von Polizei, Ordnungsamt und Sicherheitsdienst wirkte, sagte Stadtsprecher Sebastian Vogt am späten Sonntagnachmittag: Mit den Absperrungen habe man den Verkehr sehr gut kanalisieren können. Auch auf der Anlage selbst seien die Abstände zwischen den Menschen deutlich besser eingehalten worden. Und auch das am Samstag vorhandenen Aggressionspotenzial gegenüber den Sicherheits- und Ordnungskräften sei deutlich gesunken. Wie es weitergeht Die Sperrungen sollen auch an diesem Montag und Dienstag, 10. und 11. August, zunächst noch beibehalten werden, kündigte Vogt an. Ebenso die verstärkte Kontrolle des Sicherheitsdienstes. Wie es dann weitergeht, das will der Krisenstab am Montagmorgen entscheiden. Eine Entladezone für das Equipment für die Zeit am See sei in der ersten Parkplatzreihe eingerichtet, die Fahrzeuge selbst müssten anderswo abgestellt werden. Vogt empfiehlt, im Bereich der Stadt zu parken und dann über den Rad- und Fußweg zum Godelheimer See zu kommen. Der Stadtsprecher weist ausdrücklich auf die Coronaschutzverordnung hin, nach der sich aktuell Gruppen von höchstens zehn Personen im öffentlichen Raum treffen dürfen, wenn sie mehr als zwei unterschiedlichen Haushalten angehören. Zu allen anderen Personen und Personengruppen muss weiterhin ein Abstand von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden. Dies gilt sowohl auf den Wiesen und am Strand als auch im Wasser. Das war passiert &bdquo;Bereits am Vormittag mussten sämtliche Parkplätze an der Freizeitanlage wegen Überfüllung geschlossen werden", so Volker Rodermund mit Blick auf den Samstag. Im Laufe des frühen Nachmittages war die Anlage bereits überfüllt. &bdquo;Die nach der Coronaschutzverordnung notwendigen Abstände wurden vielfach nicht eingehalten. Im Zufahrtsbereich sorgten ein Rückstau, rücksichtsloses Fahren sowie fehlerhaftes und uneinsichtiges Parken in absoluten Halteverbotsbereichen für ein Verkehrschaos, so dass unter anderem auch die Rettungswege blockiert waren." Noch am Samstagabend tagte in Höxter ein Krisenstab aus Bürgermeister, Ordnungsamt, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Tourismus und dem durch die Stadt beauftragten Sicherheitsdienst. Konsequenz: die Sperrungen. Reaktionen im Netz Die stießen im Netz auf unterschiedliche Resonanz: Während die einen auf Facebook angesichts verstärkter Kontrollen der Corona-Regeln von einem &bdquo;fatalen Signal an die Bevölkerung" oder gar von &bdquo;Drohungen" der Polizei sprachen, zeigten andere Verständnis und appellierten an Verstand und Respekt, sich an die Regeln zu halten. Zitat: &bdquo;Zu viele klagen auf zu hohem Niveau." Andere beklagten, dass die Besucher der Anlage (&bdquo;Fußkranke") mit dem Auto fast bis an das Wasser fahren wollten, statt auf den Bus zu setzen und das letzte Stück des Weges zu laufen. &bdquo;Die Stadt hätte einfach vor dem Chaos reagieren müssen", ist auch auf Facebook zu lesen. Genau wie der Hinweis, dass die &bdquo;einheimischen Höxteraner" am Samstagmittag angesichts der Menschenmengen bereits geflüchtet waren: &bdquo;Unglaublich – etwa 80 Prozent fremde Kennzeichen".

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