Höxter-Stahle. Bis vor kurzem wuchs auf der Verkehrsinsel in der Marienstraße nur Gras – dank engagierter Anwohner blüht dort bald ein Staudenbeet. In Zusammenarbeit mit dem Leiter der Stadtgärtnerei Ralf Haffke und dem Bauhof der Stadt Höxter haben Stahler Anwohner die Fläche neu gestaltet.
„Der Kreisel war uns schon lange ein Dorn im Auge", sagt Anwohner Jan Pollmann. Beim alljährlich stattfindenden Straßenfest kam den Bewohnern der Marienstraße Eberhard Hage, Fabian Küster, Sören Germer, Markus Weißbrodt und Jan Pollmann die Idee, mit dem übrig gebliebenen Geld den Kreisel zu verschönern. „Wir wollten das Geld so investieren, dass alle etwas davon haben", sagt Pollmann.
Alle packen mit an
Gemeinsam mit Ralf Haffke, Leiter der Stadtgärtnerei, planten die Anwohner ein insektenfreundliches Staudenbeet unter anderem aus Taglilien, Flammenblumen, Purpur-Sonnenhut und Storchschnabel. Nachdem der Bauhof das Gras abgetragen, ein geeignetes Pflanzsubstrat eingebracht und drei Findlinge auf dem Kreisel platziert hatte, bepflanzten die Anwohner zusammen mit Haffke die Wiese. Als letzten Schritt wird Malermeister Schmidt aus Stahle den verrosteten Laternenpfahl auf dem Kreisel streichen.
Ralf Haffke, der viel Arbeit in die Planung des Kreisels steckte, ist begeistert vom Engagement der Anwohner. „Bei der Bepflanzung haben sich viele Anwohner der Marienstraße beteiligt. Auch die Kinder haben fleißig mitgeholfen und Unkraut gezupft", sagt Haffke. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen." In wenigen Wochen werden die Stauden anfangen zu blühen. In Zukunft werden sich die Bewohner der Marienstraße um das Beet kümmern.
„Wir freuen uns, wenn Höxteraner mit solchen Ideen auf uns zukommen", sagt Landesgartenschau-Geschäftsführerin Claudia Koch. „Solche Aktionen verschönern nicht nur unsere Region, sondern stärken auch die Gemeinschaft. Außerdem geben sie ein tolles Bild nach außen – nicht nur für die Landesgartenschau. Vielleicht sind die Anwohner der Marienstraße mit ihrer Aktion sogar ein Vorbild für andere Höxteraner, die ihre Heimat verschönern möchten."
Vielfältige Stauden
Ein Großteil der hiesigen Fauna unterteilt sich in Stauden und Gehölze. „Gehölze sind, wie der Name schon erahnen lässt, Pflanzen, die Holz bilden", informiert der Leiter der Stadtgärtnerei Ralf Haffke. Dazu gehören Bäume und Sträucher unterschiedlichster Größen. Dem stehen die krautigen Stauden gegenüber, deren oberirdischer Teil über die Wintermonate meist abstirbt, um sich im Frühjahr aus den Wurzeln zu erneuern.
Während die Gehölze in vielen Jahren stetig weiterwachsen, an meist doch sehr begrenzten Standorten, oft geschnitten und in Form gebracht werden müssen, bleiben Stauden, auch weil sie sich jährlich neu entwickeln, in ihren Größenstrukturen überschaubarer. „Blüten, Blattformen und -farben, hoch und niedrig bleibend, sind Stauden in ihrer Vielfalt nahezu unübertroffen", so Haffke.
„Die Anpflanzung sollte gut geplant sein, das fertige Produkt fachlich gepflegt und auch nach der vollständigen Entwicklung immer wieder mal ergänzt oder selektiert werden. Das, was sich da vielleicht zu breit gemacht hat und anderes überwuchert, muss entfernt werden, auch wenn es so schön blüht", informiert der Experte. Dann mache sie nicht nur Anwohnern, sondern auch Insekten und Vögeln viel Freude. So bieten auch abgestorbenen Pflanzenteilen im Winter so manchem Krabbeltier eine Herberge über die kalte Jahreszeit. „Daher sollte man im Herbst nicht zwingend, dem Reinlichkeitsgedanken folgend, immer alles abräumen, denn im Frühjahr vor dem Austrieb ist es für das Reinemachen allemal noch früh genug", so Ralf Haffke.
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