Was im Kreis Höxter an den Osterfeiertagen erlaubt und was verboten ist

Kreis Höxter. Sonnenschein und Temperaturen um 20 Grad. Die Wettervorhersagen für das Osterwochenende versprechen bestes Gartenwetter. Es könnten tolle Ausflugsfeiertage für die ganze Familie werden, wäre da nicht das Kontaktverbot, mit dem die Gefahren durch die Corona-Pandemie minimiert werden sollen. Doch was ist tatsächlich verboten – und was noch erlaubt? Der Jurist und Dezernent für Schulen, Ordnung, Soziales und Recht der Stadt Höxter, Stefan Fellmann, gibt Antworten, die für den gesamten Kreis Gültigkeit haben. Eiersuche bei Oma Ist der Besuch von Eltern und ihren Kindern bei Oma und Opa zum Ostereiersuchen im Haus und Grillen im privaten Garten erlaubt? &bdquo;Es handelt sich hier zunächst einmal um den rein privaten Bereich", erklärt Stefan Fellmann. Für den öffentlichen und privaten Bereich gilt gemäß Paragraf 11 der Corona-Schutzverordnung, dass dort Veranstaltungen und Versammlungen grundsätzlich verboten sind. &bdquo;Veranstaltungen und Versammlungen in diesem Sinne zeichnen sich durch eine gewisse Struktur und Organisation aus. Der Besuch von Eltern und Kindern bei Oma und Opa zum Ostereiersuchen oder Grillen im privaten Garten wird von dieser Wortwahl jedoch nicht erfasst", sagt Stefan Fellmann. Heißt konkret: Der Besuch der Enkelkinder ist nicht verboten. Fellmann rät dennoch davon ab. Denn es gilt auch für den rein privaten Bereich der öffentliche Appell, soziale Kontakte zu reduzieren, soweit das irgend geht. Insbesondere auf die Anreisen aus anderen Regionen sollte zu Ostern möglichst verzichtet werden. &bdquo;Großeltern zählen zwar zu den Verwandten in gerader Linie, dennoch sollte man beachten, dass gerade für ältere Mitmenschen eine erhöhte Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufes besteht", warnt Fellmann. Grillen bei Nachbarn Ist der Besuch als Ehepaar bei Nachbarn oder Freunden zum Grillen erlaubt? &bdquo;Auf einem Privatgrundstück gibt es kein rechtliches Verbot dafür", erklärt Fellmann. Er rät dennoch, solche Besuche ein paar Wochen zu verschieben. &bdquo;Auf soziale Kontakte sollte dennoch, wenn nicht zwingend erforderlich, verzichtet werden. Bei einem einfachen Besuch ist auch nicht davon auszugehen, dass es sich hierbei um eine Veranstaltung oder Versammlung im Sinne von Paragraf 11 der Corona-Schutzverordnung handelt." Anders sieht es bei organisierten Feiern jeglicher Art aus – diese sind verboten. Pciknick im Freien Ist das Picknicken an der Weser oder beispielsweise am Godelheimer See erlaubt? Das Picknicken und Grillen auf öffentlichen Plätzen oder Anlagen ist generell verboten, betont Fellmann. Wenn eine Familie – natürlich mit genügend Abstand – gemeinsam auf einer Decke sitzt, wäre dies grundsätzlich noch erlaubt. Zum Picknick wird die Situation erst dann, wenn dabei gegessen und getrunken wird. Anders ist die gleiche Situation mit Verwandten und Freunden: Die Corona-Schutzverordnung spricht demnach für den öffentlichen Raum ein weitreichendes Kontaktverbot aus. &bdquo;Das heißt, Zusammenkünfte und Ansammlungen im öffentlichen Raum von mehr als zwei Personen sind gemäß Paragraf 12 untersagt", sagt Fellmann. Sowohl das Zusammenkommen von vier Personen, die nicht unter die Ausnahmen fallen, als auch das Picknicken/Grillen sind verboten. Die verbotene Zusammenkunft wird normalerweise mit einem Bußgeld von 200 Euro pro Beteiligten, das Picknicken/Grillen sogar mit 250 Euro je Beteiligten geahndet. Spaziergänge im Freien In welcher Form sind Spaziergänge im Wald, auf Feldwegen und an der Weser erlaubt? &bdquo;Spaziergänge mit der Kernfamilie sind kein Problem", sagt Fellmann. Gleiches gilt für den Spaziergang, bei dem auch Oma und Opa dabei sind, da es sich um Verwandte in gerader Linie handelt, dürfen auch sie noch zusammen in der Öffentlichkeit unterwegs sein. Aber auch hier sollten die Erwachsenen ihrer Verantwortung in der aktuellen Situation gerecht werden und hinterfragen, ob dies sinnvoll ist. Denn es gelte, dass gerade größere Menschenansammlungen vermieden werden sollten, so der Jurist. Für Spaziergänge mit Bekannten und Freunden gibt es strenge Auflagen. &bdquo;Nur der Spaziergang mit nur einer weiteren Person im Wald ist erlaubt", sagt Fellmann. Generell gilt es, bekannte Ausflugsziele zu meiden. Ballspielen auf der Straße Dürfen drei, vier Nachbarskindern auf der Straße – im verkehrsberuhigten Bereich – Ballspielen? &bdquo;Da es sich bei der Straße, auch im verkehrsberuhigten Bereich, um einen öffentlichen Raum handelt, wäre dies eine Zusammenkunft, die nach Paragraf 12 der Corona-Schutzverordnung untersagt ist", erläutert Fellmann. Das Bußgeld beträgt 200 Euro pro beteiligter Person, die die Eltern zahlen müssten. Ein Snack unterwegs Darf ich Eis, Bratwurst, Döner oder Ähnliches am Imbissstand essen? Auch dafür gibt es klare Regeln: &bdquo;Der Verzehr von Lebensmitteln im Umkreis von 50 Metern um die Verkaufsstelle oder die gastronomische Einrichtung ist untersagt", betont der Rechtsdezernent. Auf einen Verstoß folgt ein Bußgeld von 200 Euro für jeden Kunden. Verstöße des Betriebsinhabers gegen Vorgaben des Paragrafen 9 der Corona-Schutzverordnung zur Gastronomie betragen mindestens 1.000 Euro. Autofahrten In welchem Fall darf man im Auto andere Personen mitnehmen? Autofahrten mit Verwandten sind nur dann erlaubt, wenn es sich um Verwandte in gerader Linie handelt, da diese Gruppe auch von dem Verbot der Zusammenkünfte und Ansammlungen im öffentlichen Raum ausgenommen ist. Verwandte in gerader Linie, so erklärt Fellmann, sind Eltern, Kinder und Großeltern. Anders ist die Situation bei Autofahrt mit Freunden. &bdquo;Die Straße ist ein öffentlicher Raum, insofern gilt für private Autofahrten, dass Fahrten mit mehr als zwei Personen untersagt sind", sagt Fellmann. Die Regelungen sind eindeutig. Sport im Freien Darf man noch Freizeitsport auf dem Godelheimer See, wie Schwimmen, Bootfahren, Surfen machen? Untersagt ist jeglicher Sportbetrieb auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen. Wer erwischt wird, muss ein Bußgeld zahlen. Die Teilnahme an Sportveranstaltungen oder Zusammenkünftigen schlägt mit von 250 Euro für jede teilnehmende Person zu Buche, für einen Veranstalter beziehungsweise Organisator beträgt das Bußgeld 1.000 Euro.

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