Junge Familie aus Höxter hat alles verloren – auch den Teddy von Enrico

Höxter. Nach dem Brand in einem Mehrfamilienhaus an der Schlesischen Straße in Höxter am 27. März haben Enrico (2) und seine Eltern alles verloren, was sie besessen haben. Was nicht im Feuer verbrannt ist, ist so stark durch giftigen Brandrauch kontaminiert, dass es unbrauchbar geworden ist. Vor allem aber darf der zweijährige Enrico seinen geliebten Teddybären nicht mehr wieder bekommen, weil der Brandrauch ihn völlig ruiniert hat. Die Freiwillige Feuerwehr Höxter ließ dieses Schicksal nicht kalt: Sie hat auch nach ihrem Löscheinsatz unbürokratische Hilfe geleistet. Der durch den Brand im Erdgeschoss der Mietwohnung entstandene Gesamtschaden beläuft sich nach Polizeiangaben auf rund 250.000 Euro. Ursache für den Brand dürfte nach Stand der Ermittlungen ein im Abstellraum angeschlossenes Akku-Aufladegerät sein. Auch die beiden Wohnungen über der Brandwohnung sind unbewohnbar geworden. Luisa Arena, ihr Lebensgefährte Marcel Fischer und der gemeinsame Sohn Enrico haben Glück im Unglück gehabt und ihr eigenes Leben sowie das der anderen Mieter im Haus retten können. Keine Zeit, etwas aus der Wohnung mitzunehmen Die Zeit nach dem Bemerken des Brandes sei so knapp gewesen, dass keinerlei Zeit mehr blieb, irgendwelche Gegenstände aus ihrer Wohnung zu retten. Familienvater Marcel Fischer erklärte, dass er in die oberen Stockwerke gelaufen sei, um die anderen Bewohner vor dem Feuer zu warnen. Dazu habe er auch eine Tür eintreten müssen. Verletzt worden ist zum Glück niemand, was auch dem Piepen der Rauchwarnmelder im Haus und der schnellen Evakuierung zu verdanken war. Anschließend haben Luisa Arena, Marcel Fischer und der kleine Enrico nur noch das besessen, was sie am Leib getragen haben. Die Versicherung der Familie mache nun Probleme. &bdquo;Nicht nur, dass es in dieser Corona-Krise schwierig ist, jemanden von der Versicherung ans Telefon zu bekommen, der von uns geschlossene Versicherungsvertrag sei auch noch inaktiv", erklärte Familienvater Marcel Fischer. Um die Angelegenheit mit der Versicherung, die nicht in Höxter ansässig ist, zu klären, haben sie jetzt einen Anwalt eingeschaltet. Auch Fernsehsender dreht am Brandhaus Als Lichtstrahl am Horizont komme die Aktion der Freiwilligen Feuerwehr Höxter daher, die das Schicksal der Höxteraner Familie über Facebook aufgegriffen und sich für sie stark gemacht habe. Über verschiedene Kanäle hat Unterbrandmeister Uwe Hütte vom Löschzug Höxter dazu aufgerufen, Sachspenden zu leisten, damit insbesondere auch der zweijährige Enrico wieder über ausreichend Kleidungsstücke und Spielzeug verfügt. Gemeinsam mit Unterbrandmeister Marcel Fichtner überreichte Hütte einen übergroßen Teddybären und weiteres Spielzeug für Enrico. Mit dabei war auch der Fernsehsender Sat 1, der ebenfalls über das Schicksal der Familie berichtete. Die beiden Feuerwehrleute waren bei dem Wohnungsbrand am 27. März auch im Einsatz. Während Uwe Hütte die kleine Familie im laufenden Feuerwehreinsatz betreut hat, war Marcel Fichtner unter Atemschutz im verrauchten Haus damit beschäftigt, Löscharbeiten durchzuführen und die Stromsicherung herauszunehmen. Wie schwer es die Wohnung getroffen hat, davon konnten sie sich bei dem Ortstermin selbst überzeugen. Der Abstellraum und ein Anbau sind völlig ausgebrannt. Auf den Flur haben die Flammen ebenfalls übergegriffen. Auch in der sehr viel weiter entfernten Küche ist alles ruiniert. Der heiße Brandrauch hat die die Deckenlampe zum Schmelzen gebracht. Giftige schwarze Partikel sind in jedem Zimmer nicht nur großflächig an allen Wänden, der Decke und dem Boden sichtbar, sondern auch in der Atemluft immer noch zu riechen. Luisa Arena kann diesen Geruch nicht lange ertragen, er verursacht bei ihr Kopfschmerzen. &bdquo;So eine Situation möchte man nicht noch einmal erleben", sagt sie. Gemeinsam ist die Familie bei einem nahen Verwandten untergekommen – was aber keine Dauerlösung darstellt. Wie es genau weiter geht, dass wissen Luisa Arena und Marcel Fischer noch nicht, aber es könne ja nur besser werden, meint Fischer. Sachspenden haben sie mittlerweile genug, erklärt Luisa Arena. &bdquo;Wir waren überwältigt von der großen Spendenbereitschaft."

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