Corona: Diese Vorsorgemaßnahmen treffen die Rettungskräfte im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Wenn Einsatz- und Rettungskräfte selbst Hilfe brauchen oder außer Gefecht gesetzt sind, dann macht das das Leben in der Gesellschaft noch schwieriger. Damit es angesichts der Corona-Pandemie gar nicht so weit kommt, wird bei Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei im Kreis Höxter Vorsorge getroffen. Polizei "Es gibt sogar einen Pandemie-Beauftragten bei uns im Haus", sagt Polizeisprecher Jörg Niggemann von der Kreispolizeibehörde in Höxter auf NW-Anfrage. "Wir sind vorbereitet." Und zwar in großen und großräumigen Einheiten. Denn in Notfällen und bei Ausfällen durch mögliche Infektionen oder Quarantäne-Maßnahmen helfen sich die Behörden in NRW gegenseitig aus. "Unsere Organisation ist landesweit darauf ausgelegt." Man berufe sich auf einen Erlass des NRW-Innenministeriums und orientiere sich an den Hygienerichtlinien und Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. In der Behörde an der Bismarckstraße in Höxter sind bereits zusätzliche Desinfektionsmittel verteilt worden - für Mitarbeiter wie Besucher. Auch habe man die Kollegen draußen im Dienst sensibilisiert: Aufpassen, Handschuhe, Mundschutz und Abstand halten, so lauten die Maßgaben. Feuerwehr Am Freitagnachmittag beratschlagten Vertreter der Feuerwehren aller zehn Kommunen aus dem gesamten Kreisgebiet in Brakel, wie sie mit der Corona-Pandemie umgehen. Die Wehrführer und deren Stellvertreter einigte sich darauf, dass sämtliche Übungen, Versammlungen oder Veranstaltungen im Bereich der Feuerwehren bis voraussichtlich zum 30. April ausgesetzt sind. Ebenso hat der Kreis sämtliche Lehrgänge auf Kreisebene ausgesetzt. "Damit wollen wir natürlich der Verbreitung entgegenwirken und das gemeinsam in allen zehn Städten im Kreis", sagt der stellvertretende Kreisbrandmeister Jürgen Schmits, zugleich Wehrleiter der Höxteraner Feuerwehr. "Der Einsatzdienst bleibt davon freilich ausgenommen." Ähnliches gilt für die Wehren im Kreis Holzminden. Mit einem internen Informationsschreiben werden die Kameraden der einzelnen Wehren im Kreisgebiet auf Verhaltensweisen und Hygienemaßnahmen aufmerksam gemacht. Es ginge nun darum, alle zu sensibilisieren, auch wenn es bei den Rettungskräften schon einen hohen Grad gebe. "Wir haben tagtäglich mit vergleichbaren Situationen zu tun, zum Beispiel bei Unfällen mit kontaminiertem Blut." Im Ernstfall seien die Feuerwehren auch im normalen Betrieb in der Lage, sich gegenseitig zu ersetzen. "Wir sind auch so schon darauf eingestellt, dass ein Parallelereignis stattfinden kann." Krankenhäuser Die Ausbreitung des Coronavirus hat auch Auswirkungen auf das Klinikum Weser-Egge im Kreis Höxter. "Zum Schutz unserer Patienten und natürlich unserer Mitarbeiter bitten wir alle Angehörigen, ihre Besuche auf das Notwendigste zu beschränken", gibt KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes. Die vorbeugende Maßnahme resultiert auf den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes (RKI). Der Klinik-Chef appelliert an die Eigenverantwortung eines jeden und bittet vorsorglich darum, auf Besuche im Krankenhaus zu verzichten. Die Besuchszeiten werden jedoch nicht eingeschränkt. "Wir möchten niemandem verbieten, unsere Häuser zu betreten", sagt Jostes, "dennoch sollte sich jeder hinterfragen, ob ein Besuch wirklich nötig ist oder ob im Zweifel auch ein Anruf bei dem Angehörigen ausreicht. Als größter Arbeitgeber im Kreis Höxter haben wir zusätzlich eine Fürsorgepflicht auch gegenüber unseren Mitarbeitern, so dass weniger Kontakt mehr Sicherheit für den Patienten als auch für unsere Mitarbeiter bedeutet." Weiter bittet Jostes Erwachsene mit Erkältungssymptomen und auch Kinder, die Krankenhäuser nicht zu betreten. Sollten Besuche unumgänglich und zwingend erforderlich sein, so sollten die Hände im Vorhinein gründlich desinfiziert werden. Außerdem sollte auf direkten Körperkontakt mit den Patienten vollständig verzichtet werden. In der Kinder- und Jugendklinik in Höxter sollen möglichst nur die Eltern die kleinen Patienten besuchen. Als weitere Maßnahme fallen bis auf Weiteres die Gottesdienste in den Kapellen der vier KHWE-Krankenhäuser aus. Die Cafeterien in den einzelnen Häusern sollen nach aktuellem Stand weiterhin geöffnet bleiben. "Trotzdem ist es auch hier unser Wunsch, dass aktuell möglichst nur unsere Mitarbeiter die Cafeteria besuchen, sie also nicht von den Besuchern unserer Patienten betreten werden, um die sich hierdurch ergebenden sozialen Kontakte weitestgehend zu reduzieren. Bitte essen sie zum Wohle aller lieber zuhause", so Jostes. In jedem der vier KHWE-Krankenhäuser sind Isolationsräume eingerichtet. Am St.-Ansgar-Krankenhaus in Höxter wurde von einer extra einberufenen Task-Force ein bestimmter Isolationsbereich festgelegt. "Wir sind gut gerüstet. Unser Personal ist entsprechend sensibilisiert und vorbereitet und wird auch jetzt weiter regelmäßig informiert und auf den neuesten Stand gebracht", sagt Christian Jostes.

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