Drei Orchester aus Höxter begeistern beim Festival der Blasmusik

Höxter/Holzminden. Es ist seit über 20 Jahren die größte nordrhein-westfälische Kulturveranstaltung auf niedersächsischem Boden. Rund 1.100 Zuhörer waren am Sonntag in der restlos ausverkauften Holzmindener Stadthalle bei der 21. Auflage des &bdquo;Festivals der Blasmusik" mit den drei Höxteraner Traditionsorchestern Blaskapelle Brenkhausen, Weserberglandorchester Bödexen und Stahler Blasorchester dabei. Holzminden hat einfach die größere Halle, weshalb das Festival immer auf der anderen Weserseite stattfindet. Der stellvertretende Landrat des Kreises Höxter Heinz-Günter Kossmann, Höxters Bürgermeister Alexander Fischer nebst Gattin und der Holzmindener Bürgermeister Jürgen Daul würdigten durch ihre Teilnahme die herausragende kulturelle Bedeutung der Blasmusik für die Region. Sofort in Stimmung Eines Festivals würdig ist immer schon der Einzug der drei Orchester, wenn die Blaskapelle Brenkhausen von rechts, das Weserbergland-Orchester von links und das Stahler Blasorchester durch die Mitte in die Halle einziehen, um sich dann auf der Bühne und den beiden Seitentreppen zu formieren und gemeinsam mit 150 Musikern das erste Stück anzustimmen. Mit dem Laridah-Marsch eröffneten die drei Orchester gemeinsam in mitreißender Manier diesen blasmusikalischen Genießernachmittag. Ursprünglich zur Hebung der Truppenmoral zum Ende des Ersten Weltkriegs komponiert, ist er heute ein Standardwerk im rheinischen Karneval und Stadtmarsch von Eschweiler. Da kam auch im Publikum sofort Stimmung auf, das vom ersten bis zum letzten Takt kräftig mitgeklatscht hat. Einzelspiel Das Einzelspiel wurde in diesem Jahr vom Stahler Blasorchester eröffnet. Mit dem &bdquo;Aladdin-Medley" im Arrangement von Paul Jennings hatte Dirigent Reinhard Meissner sein Orchester vor eine echte Herausforderung gestellt. Zwar ist die Partitur offiziell als &bdquo;Mittelstufe" ausgewiesen, wenn man das Stück aber so swingend auf den Punkt interpretiert, dann hat das tadellose Oberstufenqualität. Höhepunkt war aber vor allem die auf einem breiten sinfonischen Klangteppich dahinsegelnde &bdquo;Große Suite über Winnetou" im Arrangement von Stabsfeldwebel Guido Rennert, Klarinettist im Musikkorps der Bundeswehr. 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven Insgesamt präsentierten sich die drei Orchester auf höchstem musikalischem Niveau. Die Klassik-Kultur feiert in diesem Jahr den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven. Und auch das Festival der Blasmusik würdigte dieses Jubiläum. So marschierte Burkhard Kluge, Dirigent des Bödexer Weserberglandorchesters, in historischer Gewandung und mit Hörrohr am Ohr in die Halle ein, während das Weserberglandorchester den &bdquo;Yorkscher Marsch" intonierte, den Beethoven ursprünglich 1809 als Marsch für den Erzherzog Anton komponiert hatte. 1813 wurde der Marsch zu Ehren des preußischen Generals Ludwig Yorck von Wartenburg umetikettiert. Auch wenn Beethoven gute Kontakte zur britischen Philharmonic Society in London unterhielt, hat der Marsch nichts mit der Landschaft der englischen Grafschaft Yorkshire zu tun, sondern ist streng preußisch ausgerichtet. Mit &bdquo;Hotel California" im Arrangement des Holsteiner Komponisten Stefan Schwalgin und mit &bdquo;Coldplay in Symphonie" von dem belgischen Arrangeur Bert Appermont präsentierte sich das Weserberglandorchester sehr popaffin. Vier Stücke aus vier Ländern Die Blaskapelle Brenkhausen mit ihrem Dirigenten Johannes Moritz gab sich international mit vier Stücken aus vier unterschiedlichen Ländern. Es begann mit der Tiroler Ouvertüre &bdquo;Das Dorf in den Bergen", wechselte dann von den Alpen in den englischen Sherwood Forest mit Filmmusik-Auszügen aus &bdquo;Robin Hood – König der Diebe" um über den russischen Marsch &bdquo;Salute to Moscow&bdquo; beim amerikanischen Musical &bdquo;The Greatest Showman" zu landen. Zum Abschluss bliesen noch einmal alle Musiker der drei Blasorchester gemeinsam in ihre Instrumente und setzten mit dem Marsch &bdquo;Die Regimentskinder", der Polka &bdquo;Böhmische Liebe" und der stimmungsvollen Serenade &bdquo;Abendhymne" einen noch lange nachklingenden Schlusspunkt auf ein mitreißendes 21. Festival der Blasmusik.

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