Warum einige Höxteraner Wanderwege statt Windkraft wollen

Höxter/Fürstenau. Mit der Ausweisung einer Schwerpunktzone für Naherholung, Freizeitnutzung und Fremdenverkehr will die Stadt Höxter auf der Fürstenauer Hochfläche Windkraftanlagen verhindern. Am Mittwoch, 26. Februar, werden sich in einer gemeinsamen Sitzung der Planungsausschuss der Stadt und die Ortsausschüsse Fürstenau, Bödexen und Brenkhausen damit befassen (siehe Informationskasten). Um dieses Vorhaben zu realisieren, soll der Flächennutzungsplan geändert und eine Veränderungssperre für dieses Gebiet erlassen werden. Außerdem soll ein entsprechender Bebauungsplan aufgestellt werden. Auf die Ausweisung von Windkraftvorrangzonen soll verzichtet werden. Bereits Ende Januar hatte der Rat der Stadt einem gemeinsamen Antrag von UWG und BfH, eine Naherholungszone auf der Fürstenauer Hochfläche zu entwickeln, mehrheitlich zugestimmt. SPD und Grüne hatten sich gegen eine solche &bdquo;Verhinderungstaktik für Windenergieanlagen" ausgesprochen. 458 Bürger legten Widerspruch ein Um die Nutzung der Fläche für Windenergie gibt es seit Jahren Streit. Die Firma Maka-Windkraft möchte dort fünf Windräder errichten. Dagegen gibt es aber Widerstand in der Bevölkerung. 458 Bürger legten Widerspruch beim Kreis Höxter, der die Genehmigungsbehörde ist, ein. Der Kreis Höxter hatte seinerzeit die Genehmigung für die Windräder versagt. Die Firma Maka zog vor das Verwaltungsgericht in Minden. Das Urteil: Der Kreis muss über den Maka-Antrag erneut entscheiden. Denn die Flächennutzungspläne der Stadt aus den Jahren 1998 und 2005, in denen Konzentrationszonen für Windenergie ausgewiesen sind, seien rechtswidrig und damit ungültig. Inzwischen liegt der Fall beim Oberverwaltungsgericht in Münster. Mit einem Urteil wird im Herbst gerechnet. Mit ihrem Vorstoß, für die Fürstenauer Hochfläche eine Schwerpunktzone für Naherholung zu entwickeln, wollen UWG und BfH nicht nur Windkraftanlagen in diesem Gebiet verhindern, sondern auch den Tourismus voranbringen und den Freizeitwert für die Bewohner der Region erhöhen. Auch die Stadt Höxter will, so heißt es in der Beschlussvorlage, damit einen &bdquo;Beitrag zum Stopp der Abwanderung aus den Ortschaften" leisten und einen &bdquo;Anreiz für Wohnungssuchende" setzen. Wege für Wanderer, Reiter und Radler Das Gebiet um die Ortschaften Fürstenau und Bödexen sei für eine Erholungsnutzung grundsätzlich gut geeignet. Das Gebiet sollte nach den Vorstellungen der Stadt nicht ausschließlich für die beiden Ortschaften entwickelt werden, sondern auf die Bewohnerschaft des gesamten Stadtgebiets und angrenzender Bereiche abzielen. Insbesondere ist an die Optimierung des Wanderwegenetzes, an die Einrichtung barrierefreier Wanderwege, an Themenwege zum Naturschutz, an Angebote für den Reitsport und den Radsport, an Jogging-Strecken und an einen gewässerökologischen Lehrpfad im Bereich Saumer und Schelpe gedacht. In einem ersten Konzeptentwurf schlägt die Stadtverwaltung bereits Bereiche für solche Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten vor: Wandergebiet Bödexen nördlich der Saumer und des Saumertals: Bereits heute gebe es hier etliche Wanderwege, die zum Teil bis auf den Köterberg führen. Die könnten mit Schutzhütten und Wanderwegweisern aufgewertet werden. Auch Wege für Reiter könnten hergerichtet werden.´ Skaterstrecke &bdquo;Auf den Schleipen" südöstlich von Fürstenau: Die fast ebene Hochfläche sei prädestiniert für eine Skater-Rundstrecke. Wandergebiet &bdquo;Mönchholz", nordwestlich von Brenkhausen bis zur B 239. Reitgebiet &bdquo;Fürstenauer Hochfläche" westlich und südlich von Fürstenau: Hier gebe es ein dichtes Netz an Wirtschaftswegen, die für ein Netz an Reitwegen genutzt werden könnten. Zurzeit gebe es auch Überlegungen, den aufgegebenen Sportplatz westlich von Fürstenau als Reitplatz herzurichten.´ Wandergebiet &bdquo;Oberes Schelpetal": Zusätzlich zu den bereits existierenden Wanderwegen &bdquo;Burgensteig" und &bdquo;Weg der Stille" könnten noch weitere Rundwanderwege ausgewiesen werden. Lob von Bürgerinitiative Ferdinand Welling, Sprecher der Fürstenauer Bürgerinitiative &bdquo;Gegenwind", begrüßt gegenüber der Neuen Westfälischen die Pläne der Stadt: &bdquo;Das ist genau in unserem Sinn. Mit dem Verzicht auf Windvorrangzonen erfüllt die Stadt eine langjährige Forderung von uns." Windvorranggebiete hätten bislang nur den Projektierern Vorteile gebracht, denen damit &bdquo;quasi der rote Teppich ausgerollt" worden sei. Mit der Ausweisung der Fürstenauer Hochfläche als Naherholungsgebiet und der damit verbundenen Veränderungssperre werde zum einen die touristische Region aufgewertet und zum anderen &bdquo;werden uns die Windkraftanlagen vom Leib gehalten. Zumindest für die nächsten Jahre haben wir erst einmal Ruhe." Scharfe Kritik kommt hingegen von Wolfgang Kiene, Geschäftsführer der Firma Maka-Windkraft: &bdquo;Hier wird versucht, in der Stadt komplett die Windkraftnutzung zu verhindern."

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