Coronavirus: Kirchengemeinden im Kreis Höxter verzichten auf Weihwasser

Höxter/Holzminden. Der Ausbruch des neuartigen Coronavirus in China beschäftigt nach wie vor die nationalen und internationalen Gesundheitsbehörden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellte vergangene Woche fest, dass die Epidemie als "gesundheitliche Notlage mit internationaler Tragweite" einzustufen sei. In Deutschland sind aktuell zehn Fälle bekannt. Weltweit wurden bis jetzt 17.485 Fälle gemeldet, 362 davon verliefen tödlich. Der Kreis und die hiesigen Krankenhäuser sehen sich für etwaige Fälle im Kreis Höxter (wie bereits von nw.de berichtet) gut gewappnet. Doch auch örtliche Unternehmen, die Niederlassungen oder Produktionsstandorte in China betreiben, haben Maßnahmen ergriffen, um ihre Mitarbeiter zu schützen. So stoppte die in Höxter ansässige Unternehmensgruppe Arntz Optibelt sämtliche Geschäftsreisen nach und aus China. "Diese Maßnahme gilt bis auf weiteres", sagt Sprecherin Viviane Geisler. "Derzeit befinden sich keine unserer nicht chinesischen Mitarbeiter in China." Für die Mitarbeiter vor Ort gelten die von den Behörden vorgegebenen Sicherheits- und Vorkehrungsmaßnahmen. Erkrankte Mitarbeiter sollen sich krank schreiben lassen Und auch die Symrise AG mit Sitz in Holzminden setzen bis auf Weiteres alle Reisen aus und nach China aus. Zudem erging eine Richtlinie an die Mitarbeiter. "Wir haben alle Mitarbeiter, insbesondere in den maßgeblich betroffenen Ländern, aufgefordert, ihren Gesundheitszustand zu beobachten und beim kleinsten Verdacht, sofort einen Arzt aufzusuchen, den Vorgesetzten, die Personalabteilung und das Gesundheits-Managegment zu informieren, damit wir entsprechende Maßnahmen ergreifen können, um alle Mitarbeiter zu schützen. Erkrankte Mitarbeiter sollen sich krank schreiben lassen und zuhause bleiben, bis sie einen Tag ohne Fiebermittel komplett schmerzfrei sind", sagt Symrise-Sprecherin Christina Witter. Fortlaufend informiere sich das Unternehmen über die aktuelle Lage. Dabei richte man sich nach den Einschätzungen der WHO, des Robert-Koch-Institus, der Gesundheitsämter und weiterer offizieller Stellen. Bei Bedarf würden weitere zusätzliche Maßnahmen ergriffen. Schutzmaßnahmen in Gottesdiensten Nicht nur aufgrund des Coronavirus, sondern auch saisonale Infektionskrankheiten veranlassen das Erzbistum Paderborn von Zeit zu Zeit, an Schutzmaßnahmen in Gottesdiensten zu erinnern. So werde den Gemeinden empfohlen, das Weihwasser in kurzen Abständen zu wechseln und die Becken gründlich zu reinigen. "Auch die Verwendung von destilliertem Wasser als Weihwasser ist möglich, wodurch die Keimzahl niedrig gehalten werden kann", sagt der stellvertretender Pressesprecher Thomas Throenle. Darüber hinaus können Priester in den Messen zum Friedensgruß auffordern. In der Regel reichen sich die Gläubigen einander die Hände. "Gegebenenfalls kann also im Gottesdienst auf den Friedensgruß verzichtet werden, oder es kann ein anderes Zeichen für den Friedensgruß gefunden werden, beispielsweise statt dem Händereichen beim Friedensgruß eine Verbeugung oder ein Zunicken mit dem Kopf." Eine Entscheidung liege im Ermessen des Zelebranten und jedes Einzelnen. Der Pastoralverbund Steinheim hat bereits reagiert: Hier wird bis auf weiteres in allen Messen in Steinheim, Nieheim und Marienmünster auf Weihwasser an der Tür verzichtet. Auch der Friedensgruß ist ausgesetzt, wie in den Sonntagsmessen verkündet wurde. Im Kreis Höxter ist noch kein Verdachtsfall bekannt. Aktuell ließen sich auch keine Patienten vermehrt auf eine etwaige Ansteckung untersuchen, heißt es vom Katholischen Hospitalverbund Weser-Egge (KHWE) auf Nachfrage von nw.de.

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