Neue Pläne für die Grund- und Hauptschule in Stahle

Stahle. "In jedem Ende gibt es auch einen Neuanfang", sagte Ingrid Hake, Leiterin der Grundschule Stahle, während des letzten Schulfestes im Juni 2015. Welcher Art dieser Neuanfang für die seit Jahren verwaisten Gebäude der ehemaligen Grund- und Hauptschule sein könnte, darüber haben die Mitglieder des Ortsausschusses Stahle in ihrer jüngsten Sitzung entschieden. Wo sonst Schüler zu ihren Klassenzimmern gingen, sollen zukünftig Alt und Jung zusammenkommen: "Es ist nach jetzigem Stand vorgesehen, dass in den ehemaligen Schulgebäuden ein Pflegecampus mit betreutem Wohnen und eine Kita eingerichtet werden", schilderte Ortsausschuss-Vorsitzende Beate Rehker (CDU) auf Anfrage der Neuen Westfälischen. Von dieser Kombination hätten sich die Mitglieder des Ortsausschusses sowie die Zuhörer sehr angetan gezeigt. Dementsprechend habe das Gremium der Aufstellung eines Bebauungsplans zugestimmt und sich dafür ausgesprochen, die Öffentlichkeit zu beteiligen. Ein Investor sei bereits gefunden worden, der sich im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung vorgestellt habe. Bebauungsplan könnte in einem Jahr stehen "Zu den Kosten können wir im Moment nur wenig sagen", erklärte Thomas Schwingel, der in der Stadtverwaltung die Abteilung für Planung und Umwelt leitet. Es sei aber - wie zumeist bei Umbauvorhaben dieser Größenordnung - von Investitionen in Millionenhöhe auszugehen. Schwingel schätzt, dass der Bebauungsplan in etwa einem Jahr stehen könne. Dabei ergebe sich die Verfahrensdauer aus den gesetzlich vorgeschriebenen Beteiligungsschritten. Von einem Jahr sei auszugehen, wenn nicht allzu gravierende Einwände an die Stadt herangetragen würden, die weitere Begutachtungen nötig machten. Weil es sich bei dem Schulgelände um ein städtisches Grundstück handele, müsse ein Vertrag mit dem Interessenten ausgehandelt werden - vorher könne kein Bildmaterial zu dem Vorhaben gezeigt werden. Schwingel bestätigt Rehkers Eindruck, dass die Kombination "aus Senioreneinrichtung und Kita zentral im Ortskern von den Mitgliedern des Ortsausschusses sehr positiv aufgenommen wurde". Zu Spitzenzeiten 180 Schüler 1968 wurde in Stahle die eigenständige Grundschule gegründet. Hinzu kam eine Hauptschule, die bereits 2010 geschlossen wurde und die in ihren letzten Tagen der Höxteraner Hauptschule angeschlossen war. Während noch im Gründungsjahr der Grundschule 51 i-Dötze unterrichtet wurden, waren es zu Spitzenzeiten 180 Schüler. 1972 musste die Grundschule baulich erweitert werden, um der hohen Nachfrage entsprechen zu können. Dabei habe die Grundschule stets zweizügig geführt werden können, erinnerte sich die ehemalige Schulleiterin Ingrid Hake im Vorfeld der Schließung. Vorübergehende Rettungswache Seit Herbst dieses Jahres dienen die Räumlichkeiten der ehemaligen Grundschule vorübergehend als Rettungswache des Landkreises Holzminden. Grund dafür sind aufwendige Sanierungsarbeiten, die an der Bundesstraße 83 durchgeführt werden müssen. Dafür soll die Bundesstraße bis mindestens 2020 auf dem Abschnitt bei Steinmühle noch voll gesperrt bleiben, was den Rettungsdienst vor Probleme stellt. So können die rund 1.000 Einwohner der Ortschaften Brevörde und Grave nicht mehr von Bodenwerder aus rettungsdienstlich versorgt werden. Weil aber aus Holzminden kommend die Hilfsfrist von 15 Minuten nicht sichergestellt werden kann, hat der Landkreis nach Möglichkeiten gesucht, um näher an Brevörde heranzurücken und in Form der Stahler Grundschule gefunden.

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