
Höxter. Rund 100 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich am Freitagvormittag an der ersten Fridays-for-Future-Demonstration in Höxter. Statt im Klassenzimmer zu sitzen, gingen sie auf die Straße und zogen lautstark mit Sprüchen wie "Hopp, hopp, hopp - Kohle stopp", "Wir sind hier, wir sind laut - weil Ihr uns die Zukunft klaut" oder "Keine Toleranz für Klima-Ignoranz" vom Marktplatz aus durch die Höxteraner Altstadt.
Viele machten auf ihren Transparenten deutlich, dass sofortiges Handeln erforderlich sei. "Die Uhr tickt", "Time is running out" oder "Euch gehen die Ausreden aus - uns die Zeit" war auf den Plakaten zu lesen.
Auch einige Erwachsene, unter ihnen Bürgermeister Alexander Fischer, demonstrierten mit den Jugendlichen für den Klimaschutz.
Bürgermeister begrüßt die Demonstranten
Fischer begrüßte die jungen Demonstranten auf dem Marktplatz. "Ich finde es toll, dass Ihr für das Klima auf die Straße geht", sagte der Bürgermeister. "Es ist Euer Privileg, Regeln zu brechen, um Aufmerksamkeit zu erlangen", hielt er den Schulstreik für legitim. Auch er habe als Schüler demonstriert "gegen Atomkraftwerke und Mittelstreckenraketen. Auch während der Schulzeit", bekannte er.
Stella Lange, die die Demonstration mit organisiert hatte, rief die Politiker aber auch die Jugendlichen auf: "Tut etwas für die Umwelt, bevor es zu spät ist." Seit mehr als 20 Jahren wisse man vom Klimawandel und habe nichts dagegen unternommen. "Wir müssen das jetzt ausbaden. Das macht mich wütend", sagte sie unter dem Beifall der Demonstranten.
"Jetzt handeln und etwas verändern"
"Wir müssen jetzt handeln und etwas verändern", meinte der Beverunger Gymnasiast Tim Vollert. Jeder Einzelne könne seinen Beitrag leisten. "Weniger Plastik. Statt Auto fahren die Bahn oder das Fahrrad nutzen, und den Kaffee nicht aus Einweg- sondern aus wiederverwertbaren Bechern trinken", nannte er einige Beispiele.
Rasches Handeln forderte die 15-jährige Anne Hartenstein. "Veränderung ist keine Option, sondern Verpflichtung. Es geht nicht darum, was wir tun können, sondern was wir tun müssen", sagte sie. "Wenn wir unsere Art zu leben nicht verändern, können wir die Welt nicht verändern. Wir wollen eine Zukunft, für die es sich lohnt, zu lernen."
Es war die zweite Schüler-Demonstration dieser Art im Kreis Höxter. Bereits am 5. April waren in Beverungen rund 150 Jugendliche für den Klimaschutz auf die Straße gegangen.
Die nächste Schülerdemonstration soll nach Auskunft von Tim Vollert am 24. Mai in Brakel stattfinden.