Brakel. Schule, Ausbildung, St.-Vincenz-Hospital – der Lebenslauf von Ingrid Rohde ist kurz, aber doch besonders. Die Pflege-Teamleitung in der Klinik für Orthopädie in Brakel gehört seit 1974 zum heutigen Verbund der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE) und feiert jetzt ihr 50. Dienstjubiläum, wie die KHWE mitteilt.
„Sie haben nicht nur viele Geschäftsführer erlebt, sondern auch den Neubau in der Danziger Straße und viele Weiterentwicklungen in der Medizintechnik“, sagte KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes während einer Feierstunde mit Vorgesetzten und Kollegen. „Dass Sie in all den Jahren nicht einmal über einen Wechsel des Unternehmens oder gar der Abteilung nachgedacht haben, zeugt von Ihrem starken Willen, sich einzubringen und Dinge voranbringen zu wollen. Für dieses Engagement möchte ich mich herzlich bedanken“, so Jostes.
Ingrid Rohde bewarb sich mit 17 Jahren für einen Ausbildungsplatz an der noch neuen Krankenpflegeschule direkt neben dem St.-Vincenz-Hospital. Trotz der Unsicherheiten, ob dieser Beruf etwas für eine so zierliche Person wie sie ist, freute sie sich sehr über die Zusage. „Damals gab es viel weniger Hilfsmittel als heute, was die Pflege der Patienten deutlich erschwert hat“, erzählt die 67-Jährige. Nach der Ausbildung arbeitete sie zunächst für zwei Jahre auf der Station für „Innere Medizin“, bis sie in die Orthopädie wechselte. Bereits nach wenigen Jahren im Berufsleben absolvierte sie einen Stationsleitungslehrgang und übernahm 1985, nur acht Wochen nach der Geburt ihres Kindes, die Teamleitung.
Auszeiten mit Enkelkind und auf Reisen
„Ich habe in den Jahren gelernt, dass jeder Mensch anders ist. Meine Aufgabe ist es, die persönlichen Stärken zu erkennen und daraus ein zusammenhaltendes Team zu formen“, wird die 67-Jährige zitiert. Vor allem die Integration von Nachwuchspflegekräften ist ihr dabei eine Herzensangelegenheit. Ingrid Rohde sagt: „Die jungen Kollegen sind unsere Zukunft. Jeder von uns hat einmal angefangen und weiß, wie wertvoll eine gute Anleitung ist.“

Der für sie perfekte Ausgleich zum Krankenhausalltag sind vor allem Urlaube in Ägypten und die jährlich fest eingeplante Auszeit mit der Enkeltochter. Über die Arbeit wird zu Hause kaum gesprochen. „Mein Mann erkundigt sich zwar ab und zu, weiß aber auch, solange ich nichts erzähle, ist immer alles gut“, so die Jubilarin.