Brakel "Bares für Rares": Händler überbieten sich bei Porzellanfigur aus Brakel

Brakel. Fortuna war Lukas Ahlemeyer hold. Der 30 Jahre alte Brakeler war am Dienstagnachmittag in der ZDF-Sendung &bdquo;Bares für Rares“ zu sehen. In dem Format können Menschen Dachboden- und Kellerfunde, Kunst, Antiquitäten und Skurriles schätzen lassen, erfahren etwas über die Geschichte des Objekts und am Ende bieten Händler um den Zuschlag. &bdquo;Vorhang auf für den ersten Besucher des Tages“, erklärt die Stimme aus dem Off: &bdquo;Lukas Ahlemeyer kommt in weiblicher Begleitung.“ Tatsächlich hat der Brakeler eine Porzellanfigur dabei, die nicht nur bei Kult-Moderator Horst Lichter Eindruck macht. &bdquo;Weißporzellan“, bestimmt Expertin Bianca Berding, die die Figur in Augenschein nimmt. &bdquo;Ich finde Weißporzellan wesentlich schöner als Buntes“, schwärmt Lichter. &bdquo;Eleganter und zeitloser“, stimmt Berding zu. &bdquo;Edler“, sagt Horst Lichter. So viel Begeisterung für die Halbnackte – das kann ja nur gut laufen für Lukas Ahlemeyer. Der erhofft sich, wie er im Interview sagt, &bdquo;dass ich mehr über den Wert der Figur erfahren kann“. Und weiter: &bdquo;Die Figur gehört meiner Frau, sie hat sie geerbt von ihrem Großvater, bei uns lag sie jetzt zwei Jahre nur im Schrank“, erklärt der Brakeler dem Moderator und der Fachfrau. Dafür sei die kleine Statue aber zu schade, deswegen wolle er sie verkaufen. Seit 1962, als der Großvater sie zur eigenen Hochzeit bekam, ist die Figur in Familienbesitz. Sie ist aber älter. &bdquo;Der Entwurf ist in den 1920er Jahren entstanden von dem deutschen Bildhauer Ernst Wenck“, erklärt Bianca Berding. Wenck habe im selben Zeitraum für die Porzellanmanufaktur Rosenthal gearbeitet. Die &bdquo;Fortuna“, denn die stellt die Halbnackte dar, scheint aber etwas jüngeren Datums zu sein. Berding dreht Fortuna auf den Kopf und deutet mit der Kugelschreiberspitze auf das grüne Signé der Manufaktur. Das verrate nicht nur den Ursprung, sondern auch die &bdquo;Entstehung in den 1940ern“. TV-Koch und Kult-Moderator Horst Lichter gefällt die Statue &bdquo;Die ist sehr schön, da scheinen sogar alle Finger dran zu sein“, lobt Horst Lichter. &bdquo;Nein, leider nicht“, muss die Expertin da sagen. Denn der kleinste fehlt. Abgebrochen. Lukas Ahlemeyer kennt die Familienfortuna nur mit neun statt zehn Fingern. Außerdem bemerkt Bianca Berding noch &bdquo;ein, zwei Stellen am Po“. Leichte Verfärbungen. &bdquo;Vielleicht Lasurfehler oder Nachbearbeitungen“. Die fallen aber kaum auf. Zumindest im Händlerraum geht es nicht um den Allerwertesten der Fortuna. Das Thema &bdquo;kleiner Finger“ ist auch schnell abgehakt, als Händler David Suppes erklärt, dass so ein kleiner Finger &bdquo;recht einfach“ zu modellieren sei. Dann geht es nur noch um die Schöne. &bdquo;Mir gefällt das Fragile“, philosophiert Händler Daniel Meyer, &bdquo;das Glück ist ja auch fragil“. Zumindest so lange, bis das erste Gebot fällt. Gleich 100 Euro – es geht gut los. &bdquo;Ich mache weiter mit 150 Euro“, sagt Händlerin Elke Velten-Tönnies. 200 Euro. 250 Euro. "Schätzpreis verdoppelt und Wunschpreis übertroffen" Lukas Ahlemeyer schaltet sich geschickt in die Bieterei ein. &bdquo;Ich konnte sie nur bemalt finden, weiß ist sie sicher seltener.“ Elke Velten-Tönnies springt drauf an: &bdquo;Und auch beliebter.“ Klar, schlicht und clean. Weiß passt in jeden Haushalt. &bdquo;300“, bietet die Händlerin also. 320, 330, 350. Es läuft. Wenn jetzt auch in nicht mehr ganz so großen Euroschritten. 370, 380. &bdquo;400“, bietet Händler David Suppes. Die anderen geben auf. Lukas Ahlemeyer ist &bdquo;begeistert“, denn &bdquo;der Schätzpreis konnte verdoppelt werden und auch der Wunschpreis wurde übertroffen“. Expertin Bianca Berding hatte Fortuna auf 200 bis 250 Euro taxiert, &bdquo;300 wären schön“ gewesen für den Brakeler. Jetzt gibts &bdquo;zwei Gelbe für die weiße Lady“ von Daniel Suppes, der ein Paar 200-Euro-Scheine für die Statuette auf den Tisch legt. Was Lukas Ahlemeyer mit dem Geld macht, hatte er nw.de im Vorfeld bereits verraten: &bdquo;Das Geld kommt ins Familienbudget.“

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