NRW-Innenminister bringt in Brakel das Protokoll durcheinander

Brakel. Das hatten sich die verantwortlichen Organisatoren des Kreises für diesen Festakt ganz anders vorgestellt. Um die ganze Veranstaltung ein bisschen schlanker zu halten, sollte je einem Vertreter der beteiligten Hilfsinstitutionen Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz, Malteser und DLRG stellvertretend für alle anderen von Landesinnenminister Herbert Reul die &bdquo;Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille“ überreicht werden. Die restlichen Urkunden und Medaillen wären dann von den Leitungen der Einheiten an die Helfer ausgehändigt worden und man hätte zügig zum gemütlichen Teil des Abends übergehen können. &bdquo;Das ist mir einfach ein persönliches Bedürfnis, jeder Einsatzhelferin und jedem Einsatzhelfer persönlich meinen Dank und meinen Respekt auszudrücken. Denn dieses System aus ehrenamtlichen Katastrophenschützern wie wir sie in Deutschland haben, ist im Vergleich mit anderen Ländern wirklich etwas Besonderes, das wir pflegen und wertschätzen müssen“, sagte Reul. 300 Ehrungen à zehn Sekunden – macht eine knappe Stunde Jetzt, wo das Händeschütteln wieder erlaubt ist, kann man ja auch wieder Gebrauch davon machen. 300 Ehrungen à zehn Sekunden, da ist man rechnerisch in einer knappen Stunde mit durch, und da ja nicht alle 300 Geladenen kommen konnten, ist man auch schon nach 45 Minuten mit der Prozedur durch.Als Zeichen der Anerkennung für ihren Einsatz in der größten Naturkatastrophe der Landesgeschichte hat Innenminister Herbert Reul Angehörigen von Feuerwehren, Hilfsorganisationen und Polizei eine Medaille verliehen. Die &bdquo;Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille“ war eigens für diesen Zweck gestiftet worden.Dass es so eine Medaille bislang nicht gab, zeigt bereits, wie außergewöhnlich diese Katastrophe war und wie wenig man eigentlich vorbereitet war. Das räumte auch Reul in Brakel ein. &bdquo;Um es in der Feuerwehrsprache zu sagen, auf Punktlagen sind wir alle gut vorbereitet, aber so eine Flächenlage haben wir in unseren Szenarien zu wenig auf dem Schirm. Das werden wir ändern müssen und uns hier in Zukunft ganz anders aufstellen. Das wird auch Geld kosten, aber daran darf es nicht scheitern“, sagte Reul. Umso höher sei die Leistung ehrenamtlichen Katastrophenhelfer einzuschätzen. &bdquo;Sie waren vor Ort, als die Not am größten war, haben geschuftet, obwohl die Hände schmerzten und die Arme müde wurden. Für mich sind sie nicht nur Helfer, sondern Helden“, sagte Innenminister Reul bei der Übergabe der Einsatzmedaille.Die extra für diesen Anlass geprägte Medaille besteht aus Altsilber. Auf der Vorderseite steht &bdquo;Unwetterkatastrophe 2021“ sowie der Schriftzug &bdquo;Dank den Helferinnen und Helfern“. Auf der Rückseite befinden sich das nordrhein-westfälische Landeswappen und das Wort &bdquo;Danke“. Zusätzlich erhielten die Medaillenträger eine Urkunde. Ortsverbände Warburg und Höxter beteiligt Landrat Michael Stickeln hob in seiner Ansprache insbesondere die Rolle des Technischen Hilfswerks hervor. Im Vergleich zur Feuerwehr oder Rotkreuz wird es im allgemeinen Einsatzgeschehen nur selten angefordert. Bei der Flutkatastrophe schlug die große Stunde des Technischen Hilfswerks. &bdquo;Ich habe das Technische Hilfswerk deshalb als Beispiel ausgesucht, weil es der größte Einsatz in der über 70-jährigen Geschichte des Technischen Hilfswerks war“, sagte Stickeln. Das THW hat über 2,5 Millionen Einsatzstunden geleistet. Alle Ortsverbände aus ganz Deutschland waren am Einsatz beteiligt mit rund 17.000 Helferinnen und Helfern. &bdquo;Aus dem Kreis Höxter waren die Ortsverbände Warburg und Höxter im Einsatz. 23 Helfer des Ortsverbandes Höxter und 22 vom Ortsverband Warburg haben über 12 Wochen der notleidenden Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz geholfen. Sie waren ab der ersten Stunde in Sundern und Bad Fredeburg im Einsatz und waren dabei der Einsatzleitung des Hochsauerlandkreises unterstellt“, erinnerte Stickeln. Weitere Einsatzorte waren unter anderem Euskirchen, Bad Münstereifel und auf dem Nürburgring hat das THW aus dem Kreis Höxter einen Bereitstellungsraum für die Aufnahme von 500 Einsatzkräften aufgebaut.

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