Millioneninvestition in neue Wache und Rettungsdienstzentrale in Brakel

Brakel/Kreis Höxter. Im Notfall kommt es auf jede Minute an. Damit die Notfallmedizin ihre Einsatzorte so schnell und so sicher wie möglich erreicht, braucht es eine gut durchdachte und gut aufgestellte Logistik. Dazu baut der Kreis Höxter an der Warburger Straße in direkter Nähe zur Auffahrt zur Ostwestfalenstraße für sieben Millionen Euro eine neue Rettungswache und eine Rettungsdienstzentrale. Jetzt fand auf dem gut 3.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen den Betrieben Kühlert und Tegetmeier der erste Spatenstich statt. 540.000 Euro der Bausumme müssen für den Erwerb des Grundstücks abgezogen werden. &bdquo;Jetzt wird für alle sichtbar, dass es für den Rettungsdienst im Kreis Höxter wieder einen großen Schritt nach vorne geht“, sagte Landrat Michael Stickeln.Außer einem großen Schotterplatz ist auf dem Areal derzeit noch nichts zu sehen. Bis zum Sommer 2023 sollen dort zwei Gebäude stehen. In ihnen werden die neue Rettungswache und die Rettungsdienstzentrale untergebracht werden. Rettungswache Auch wenn es sich um getrennte Funktionen handelt, gehören sie inhaltlich zusammen. 3,8 Millionen Euro der Gesamtsumme entfallen auf die Rettungswache. Dieser Neubau umfasst eine Nutzfläche von 1.915 Quadratmeter. Die Rettungswache ist die Basis für die akuten Einsätze von Notärzten und Krankenwagen.&bdquo;Derzeit nutzen wir angemietete Räumlichkeiten im St.-Vincenz-Hospital“, erklärte Stickeln. Künftig nehmen die Notfallmediziner und Rettungssanitäter direkt vom neuen Standort ihre Einsätze auf. &bdquo;Für den Neubau spricht aber auch der verkehrsgünstige Standort, da hier eine direkte Anbindung an die B 64 und die B 252 besteht“, so Stickeln. Die Rettungswache als solche ist bislang noch auf dem Areal der Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst des Kreises am Galgenberg am anderen Ortsende von Brakel angesiedelt. &bdquo;Das größte Problem besteht darin, dass der alte Standort schon lange aus allen Nähten platzt und eine Erweiterung dort weder sinnvoll noch räumlich überhaupt möglich ist“, sagte Thomas Krämer, Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz beim Kreis.Bedingt durch die wachsende Zahl der Einsätze ist auch die Mitarbeiterzahl in den Rettungswachen in zurückliegenden Jahren deutlich gestiegen. Im vergangenen Jahr haben die aktuell 18 Mitarbeiter der Rettungswache des Kreises in Brakel 3.793 Einsätze bewältigt. Kreisweit rückt der Rettungsdienst im Jahr zu fast 30.000 Einsätzen aus. Die neue Rettungswache in Brakel hat Platz für sechs Einsatzfahrzeuge, zwei Büros und diverse Funktions- und Ruheräume. Rettungsdienstzentrale Damit eine Rettungswache gut funktioniert, braucht es eine Logistik für zusätzliche Fahrzeuge und Kapazitäten für die Lagerung von medizinischen Geräten und Verbrauchsmaterial. Derzeit gibt es dafür verschiedene Standorte im Kreis. Sie alle sollen zentral in der neuen Rettungsdienstzentrale in Brakel zusammengeführt werden.Auch Schulungs- und Büroräume werden dort eingerichtet. &bdquo;Das erleichtert die Bewirtschaftung, denn durch die zentrale Vorhaltung kann Verbrauchsmaterial in größeren Mengen zu günstigeren Konditionen eingekauft werden“, erklärte Fachbereichsleiter Matthias Kämpfer. 2,6 Millionen Euro entfallen auf den Bau der neuen Rettungsdienstzentrale. Sie ist als zweigeschossiges Gebäude auf einer 725 Quadratmeter großen Grundfläche geplant. Im Erdgeschoss sollen vier Büroräume und eine Halle für sechs Rettungsfahrzeuge untergebracht werden. Im Obergeschoss stehen neben einem weiteren Büro und Lagerräumen 110 Quadratmeter für Schulungsräume zur Verfügung. &bdquo;Dabei schaffen wir auch maßgebliche Verbesserungen in energetischer Sicht“, sagte Stickeln. Am alten Standort Am Galgenberg 7 verbleiben aber die Leitstelle und die Kreisfeuerwehrzentrale. In der Leitstelle laufen alle Notrufen zusammen und werden von der Leitstelle aus zentral koordiniert.Nach Fertigstellung der neuen Rettungswache an der Warburger Straße wird dort die medizinische Notfallhilfe ihre Anlaufstelle haben, die ebenfalls von der Leitstelle ihre Einsätze erhalten. &bdquo;Man geht ja nicht durchs Haus und klopft an die Tür und sagt Bescheid, sondern das geht alles über digitale Kommunikationskanäle“, erläutert Rettungswachenleiter Ansgar Wiedau. Nachbarkreise Die Modernisierung der vom Kreis betriebenen Rettungswachen war 2012 mit dem Neubau der Rettungswache Beverungen gestartet. Peckelsheim war 2014 und Warburg 2017 in Betrieb genommen worden. Zuletzt war 2019 die Rettungswache in Bad Driburg aus dem Feuerwehrstandort ausgegliedert worden.Parallel wird auch in Steinheim eine neue Rettungswache gebaut, deren Konzeption der Rettungswache in Brakel entspricht. In den sechs Rettungswachen des Kreises sind 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. &bdquo;Die guten Erfahrungen bei den bisherigen Neubauten können hier einfließen und genutzt werden“, sagte Stickeln. Auch Brakels Bürgermeister Hermann Temme begrüßte die Modernisierung. &bdquo;Mit der Entscheidung, eine neue Rettungswache und eine neue Rettungsdienstzentrale zu bauen, hat der Kreis Höxter unter Beweis gestellt, wie wichtig es ihm ist, für einen optimalen Rettungsdienst zu sorgen. Und zu einem optimalen Rettungsdienst gehört eine optimale Unterbringung der Mitarbeitenden, sowie der technischen Ausrüstung, die zur Erfüllung ihrer Aufgaben unabdingbar ist“, sagte Temme. Um insbesondere auch die Randbereiche des Flächenkreises gut abzudecken, kooperiert der Kreis Höxter eng mit den Kreisen Paderborn und Lippe. Gerade auch von den Standorten in Bad Driburg, Warburg oder Steinheim werden Einsatzorte in den Nachbarkreisen und umgekehrt angefahren.&bdquo;Um dieses gemeinsame Vorgehen auch nach außen hin zu zeigen, tragen unsere Fahrzeuge ein gemeinsames Logo“, erklärte Fachbereichsleiter Kämpfer. Immer wenn neue Fahrzeuge angeschafft werden, erhalten sie das Kooperationslogo. Es ist bereits auf über der Hälfte der insgesamt 22 Einsatzfahrzeuge zu sehen.

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