70 Jahre Freilichtbühne: Geburtstags-Gala reißt Besucher vom Hocker

Brakel-Bökendorf. &bdquo;Ha-Ha-Hosenholz, he Spieler, ho Spieler, he Spieler, spielt mal wieder", schallt es am Samstag durchs Hasenholz in Bökendorf. Im vergangenen Jahr musste die Freilichtbühnensaison in Bökendorf komplett abgesagt werden. Ein Jahr später gibt es dafür sogar erstmals in der Geschichte der Freilichtbühne zusätzlich eine dritte Inszenierung. Neben dem Familienstück (Pippi Langstrumpf) und dem Musical (Der kleine Horrorladen) hat am Samstag als dritte Attraktion die Jubiläumsgala vor ausverkauftem Haus eine rauschende Premiere gefeiert. Darin präsentieren die Mitglieder der Freilichtbühne Lieder, Szenen und Tänze aus der 70-jährigen Spielzeitgeschichte der Freilichtbühne Bökendorf. &bdquo;In Eigenregie hat unser Ensemble dieses besondere Projekt auf die Beine gestellt, um das ausgefallene Jubiläumsjahr nachzuholen", erklärt die Freilichtbühnen-Vorsitzende Verena Becker. Bühne holt Geburtstagssause nach 1950 gegründet, hätte die Freilichtbühne im vergangenen Jahr ihren 70. Geburtstag feiern können, wenn die Saison nicht ausgefallen wäre. Wenn das Coronavirus nicht dazwischengefunkt hätte. In diesem Jahr wird die Party mit der besonderen &bdquo;Best-Of-Gala" nachgeholt. &bdquo;Mit dieser Gala blicken wir zurück auf Freilichtbühne Bökendorf: '1.000 Fragen, die niemand beantworten kann' 70 Jahre voller Musik, Theater, Tanz und Musical. Bühnenmomente aus Bökendorf und Einblicke in die Geschichte der Musik- und Musicalwelt finden Platz in dem bunten Programm", sagt Becker. So gab es in der Revue ein Wiedersehen mit vielen erfolgreichen Freilichtbühnen-Inszenierungen der zurückliegenden Jahre. &bdquo;Deine ersten Fritten" aus dem Erfolgsmusical &bdquo;Heiße Ecke" (2015) dufte darin ebenso wenig fehlen wie eine auf Sketchlänge komprimierte Essenz aus &bdquo;Aschenputtel", das erstmals 1983 als große Märchenproduktion das Hasenholz verzauberte. So richtig von den Sitzen rissen die Zuschauer die fetzig zusammengestellten Medleys: Schlagermedley, Abba-Medley, 80er-Jahre-Tanzmedley. Wenn es erlaubt gewesen wäre, hätte das Publikum wohl gern auf den Bänken mitgetanzt. Wenigstens konnte es die 30 Bühnenakteure mit stehenden Ovationen gebührend feiern. Wie die Bühne entstand Der Ursprung, in Bökendorf ein Freilichttheater zu gründen, liegt weit in der Vergangenheit. Der historische Bökerhof der Familie von Haxthausen in Bökendorf war im 19. Jahrhundert der Treffpunkt des sogenannten Bökendorfer Romantikerkreises, dem auch die Brüder Grimm und Annette von Droste-Hülshoff angehörten. In Erinnerung an dieses herausragende kulturgeschichtliche Kapitel wollte man vor dem Bökerhof Freilichtspiele veranstalten. Aber schon im ersten Jahr war das Interesse so groß, dass man auf die Suche nach einer besser geeigneten Spielstätte ging. Direkt gegenüber des Bökerhofs befand sich am nördlichen Ortsrand von Bökendorf in der Gemarkung Hasenholz ein alter Steinbruch. Der würde sich gut als Spielstätte eignen, so damals di einhellige Meinung. Das tut er übrigens bis heute. &bdquo;Im letzten Jahr hätten wir das 70-jährige Bestehen der Freilichtbühne gehabt, in diesem Jahr feiern wir dann eben 70 Jahre Freilichttheater im Hasenholz", sagt die Vorsitzende Becker – pragmatisch. Warum es schnell Sitzbänke im Steinbruch gab Mit dem Theaterstück &bdquo;Wittekind", einem Drama über den Sachsenkönig Widukind hat die Freilichtbühne ihr Debüt im Hasenholz gegeben. Ein Jahr zuvor war vor dem Bökerhof mit der Aufführung &bdquo;Elmar" mit Motiven aus dem Versepos &bdquo;Dreizehnlinden", dem heimischen, aus Alhausen stammenden Dichter Friedrich Wilhelm Weber die Ehre erwiesen worden. Sitzbänke für die Besucher gibt es seit 1953. &bdquo;Die ersten Jahre ist die Feuerwehr mit dem Leiterwagen durchs Dorf gefahren und hat überall Stühle eingesammelt, weil aber das Ausklamüsern hinterher immer so ein Drama war, hat man sich sehr bald für ein eigenes Sitzmobiliar stark gemacht", berichtet die Vorsitzende Verena Becker. Aufführungen und Tickets Insgesamt dreimal wird die Jubiläumsgala in Bökendorf aufgeführt werden. Die noch verbleibenden Aufführungen sind am Donnerstag, 26. August, um 20 Uhr und am Samstag 11. September, um 20 Uhr. Für die Aufführung am 26. August gibt es noch Restkarten und für die Abschlussvorstellung startet die Reservierung Ende August. Interessierte können Karten entweder online auf der Homepage (freilichtbuehne-boekendorf.de) oder über die Karten-Hotline unter Tel. (0 52 76) 80 43 erwerben.

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