Großprojekt zum Starkregenschutz: Ortsdurchfahrt wird tiefer gelegt

Brakel-Erkeln. Die Erkelner Ortsdurchfahrt Neue Straße der Landesstraße 863 von Brakel nacht Tietelsen wird bis voraussichtlich Oktober zur Baustelle. Für die Zeit ab Pfingsten bis zur Fertigstellung muss sie sogar vollständig gesperrt werden. &bdquo;Der Pkw-Verkehr wird durch die Ortschaft geführt, der Lkw-Durchgangsverkehr wird großräumig umgeleitet”, sagte am Donnerstag Projektleiter Erich Schröder vom Landesbetrieb Straßen NRW. 1956 war die Ortsdurchfahrt anlässlich des 1100-jährigen Ortsjubiläums hergestellt worden. Seitdem ist dort nur wenig passiert. Jetzt passiert dort dafür umso mehr. Die Straße wird auf einer Länge von etwa 200 Metern von der Kreuzung mit der Kreisstraße 39 nach Rheder und Beller bis zum südlichen Ortsausgang in Richtung Tietelsen nicht nur komplett erneuert, sondern auch durchschnittlich zehn Zentimeter tiefer gelegt. &bdquo;Das ist für uns hier im Dorf ganz wichtig, denn damit wird bei starkem Regen gewährleistet, dass das Wasser besser abfließen kann und nicht die Keller entlang der Straße überflutet werden”, sagte der Bezirksausschussvorsitzende Raimund Giefers. Das verlängert zwar die Baumaßnahme und macht sie auch rund zehn Prozent teurer, verbessert aber nachhaltig den Hochwasserschutz. Die Stadt möchte besser gegen Hochwasser gewappnet sein Bei dem Regenunwetter im Oktober 2019 war Erkeln die von der Schlammlawine am stärksten betroffene Ortschaft gewesen. So etwas soll sich nicht wiederholen. Künftig will die Stadt besser gewappnet sein. &bdquo;Darum haben wir ja auch ein neues Hochwasserschutzkonzept auf den Weg gebracht und darin ist auch die Tieferlegung der Erkelner Ortsdurchfahrt ein wichtiger Bestandteil”, sagte Bürgermeister Hermann Temme. 760.000 Euro kostet die gesamte Maßnahme. 410.000 Euro trägt davon das Land. Auf die Stadt Brakel entfallen 350.000 Euro. &bdquo;Als Stadt tragen wir die Kosten für die für uns als notwendig angesehene Tieferlegung sowie die Erneuerung der Gehwege und weil sowieso alles aufgerissen werden muss, erneuern wir in einem Zug auch die Frischwasserleitungen”, erklärte Bauamtsleiter Johannes Groppe. Für die Gehwege erhält die Stadt eine Sonderförderung aus dem IKEK-Programm in Höhe von 140.000 Euro, sodass für die Stadt der effektive Eigenanteil auf 210.000 Euro verringert wird. &bdquo;Die gute Nachricht für die Anlieger ist, dass für die Gehwegsanierung keine Anliegergebühren fällig werden”, sagte Bürgermeister Temme. Ein Regenunwetter hatte für einen Stopp bereits geplanter Maßnahmen gesorgt Aktuell haben die Bauarbeiten mit der Erneuerung der Leitungen im südlichen Bereich des Straßenabschnitts begonnen. Der Bereich kann nur einspurig befahren werden. Es wurde eine Ampelschaltung eingerichtet. &bdquo;Von Mitte Mai bis zum Monatsende werden wir den Knotenpunkt mit der K39 nach Beller und Rheder baulich ausführen, damit die Ortsdurchfahrt in dieser Richtung wieder ohne Einschränkung passiert werden kann, weil wir dann nämlich die Ortsdurchfahrt auf der Neuen Straße in Richtung Süden komplett sperren müssen”, erklärte Projektleiter Schröder. Der Impuls für die Tieferlegung der Ortsdurchfahrt kam aus der Erkelner Ortsbevölkerung. &bdquo;Wir wissen aus alten Aufzeichnungen, dass vor 1956 die Neue Straße rund einen halben Meter tiefer lag als heute, damit Regenwasser über die Straße in die Nethe abgeleitet werden konnte”, berichtete Bezirksausschussvorsitzender Giefers. Ursprünglich war die Erneuerung der Ortsdurchfahrt bereits schon für letztes Jahr geplant, und zwar unter Beibehaltung des bestehenden Höhenniveaus. Das Regenunwetter mit seinen großen Schäden hatte dann für einen Stopp der Maßnahme gesorgt und eine planerische Neuausrichtung in Gang gesetzt.

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