Riesenstromtrasse im Kreis Höxter - lokale Landwirte in Sorge

Kreis Höxter. Die Landwirte im Kreis Höxter hadern damit, dass eine Riesenstromtrasse durch oder besser unter dem Kreis Höxter hindurch führen soll. Dass die Planungen für den Rhein-Main-Link dabei schon weit fortgeschritten sind, ändert nichts an den Sorgen und Nöten der Bauern, unter deren Feldern die Stromkabel künftig verlaufen sollen. &bdquo;Die Kabel können doch nicht für ewige Zeiten im Boden bleiben“, meint Kreislandwirt Heinrich Gabriel. Er fürchtet, nach bisherigen Planungen könnten sich auch seine Enkel noch mit den Leitungen im Acker herumschlagen, &bdquo;auch wenn kein Strom mehr fließt“. Denn anders als etwa bei Windkraftanlagen sei bei der Stromtrasse kein Rückbau vorgeschrieben. &bdquo;Da kommt Müll in den Boden und er bleibt darin.“ Planungen zufolge ist vorgesehen, dass für die Trasse vier Gräben ausgehoben werden, zwei davon bis zu 3,80 Meter tief. Passend zum Thema: Riesige Stromtrasse: So will Amprion dafür im Kreis Höxter bohren Wie die Trasse durch den Kreis Höxter aussieht Betreiber Amprion plant, dass das Projekt vier Gleichstrom-Erdkabel zum Transport von bis zu acht Gigawatt Offshore-Windenergie von Niedersachsen nach Hessen bündelt. Der Energiekorridor soll ab 2033 die Wirtschaftsregion Rhein-Main stärken und das stark beanspruchte Übertragungsnetz als eine Art Bypass zum bestehenden Netz entlasten. Die Landwirte fürchten, dass die Trasse, sie sprechen dabei von bis zu 60 Kilometern durch den Kreis Höxter, auch Auswirkungen auf die Bewirtschaftung der Flächen haben wird. &bdquo;Die Erdverkabelung ist für mich eine Katastrophe aus landwirtschaftlicher und naturfachlicher Sicht“, sagt Gabriel. Ebenfalls lesenswert: Riesen-Stromtrasse durch den Kreis Höxter: Amprion informiert in Warburg Diese Befürchtungen haben die Landwirte im Kreis Höxter Immerhin seien die Auswirkungen der Wärmeentwicklung nicht abschließend geklärt. &bdquo;Welche Gefahr von den Leitungen in 50 Jahren ausgehen kann, ist offen“, betont Stefan Berens, Geschäftsführer der Landwirtschaftskammer in Brakel. So seien etwa die Auswirkungen der Wärmeentwicklung im Bereich des Kabels nicht abschließend geklärt, &bdquo;länger anhaltende, zum Teil schwerwiegende Bewirtschaftungserschwernisse“ seien möglich. Im Klartext: Die Landwirte fürchten, dass rund um den Trassenverlauf weniger wächst. Das wiederum hätte auch Wertverluste zur Folge. &bdquo;Das ist Wahnsinn, das wurde ja noch nie auf der Welt getestet“, betont Gabriel. Zudem seien im Falle von Störungen in den Kabeln &bdquo;umfangreiche Aufgrabungen nötig“. Auch interessant: Nächster Schritt zur Strom-Autobahn quer durch den Kreis Höxter Das hätten sich die Bauern im Vorfeld gewünscht Deshalb hätten sich die Landwirte im Vorfeld &bdquo;landwirtschaftliche Feldversuche“ gewünscht, anhand derer solche Auswirkungen erkannt worden wären. Grundsätzlich glaubt Gabriel, dass Freilandkabel weniger Probleme für Landwirte und die Natur verursachen würden. Überdies sei die Erdverkabelung rund 6 bis 15 Mal teurer als Freileitungen. Da Betreiber Amprion, nach bisherigem Stand der Dinge, dennoch an den Erdleitungen festhalten will, setzen die Landwirte auf eine &bdquo;angemessene Entschädigung“. Lesen Sie auch den Kommentar: Verlauf der Stromtrasse im Kreis Höxter: Zuhören und mitmachen So sieht der Zeitplan von Amprion aus Laut Betreiber Amprion soll die Trasse ab 2033 ans Netz gehen. Nicht nur Berens hofft, dass vor dem für das Jahr 2028 angesetzten Baustart doch noch von den Erdleitungen auf Freileitungen umgeschwenkt wird.

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