Pfarrer Willi Koch erklärt seinen Abschied in den Ruhestand

Brakel. Eigentlich wollte Pfarrer Willi Koch sein Amt in Brakel noch bis zu seinem 75. Lebensjahr weiterführen. Doch gesundheitliche Probleme ließen ihn über einen Rückzug aus dem aktiven Dienst nachdenken. &bdquo;Ich habe aber alles gut überstanden und fühle mich wieder fit", versichert der Leiter des Pastoralen Raums Brakeler Land. Dennoch steht seine Entscheidung fest: Am 1. Juni 2021 geht er in den Ruhestand. Darin bestärkt hat den 69-Jährigen ein Anruf aus Paderborn, der ihn während seiner Genesung erreicht hat: Monsignore Andreas Kurte habe ihm mitgeteilt, dass er wieder in die Seelsorge zurückwolle. Auf die Frage, an welche Gemeinde er denn gedacht habe, habe er ihm gesagt, dass er sein Nachfolger werden wolle. &bdquo;Da habe ich erst einmal geschluckt", gesteht Koch. &bdquo;Aber habe ich ihm dann sofort gesagt, dass ich mir nichts Besseres vorstellen könne." "Ein höchst geschätzter und beliebter Priester" Als Nächstes habe er den Bischof gebeten, ihn im kommenden Jahr in den Ruhestand zu versetzen, so Koch. Er wird aber in der Nethestadt wohnen bleiben, seinen Nachfolger bei Messfeiern unterstützen sowie das Amt des Bezirkspräses im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften weiter ausführen. Diese Aspekte sind auch ein großes Anliegen von Andreas Kurte. &bdquo;Willi Koch ist seit 30 Jahren hier am Ort und ein höchst geschätzter und beliebter Priester. Er hat in Brakel ganz viel geleistet, nicht zuletzt auch mit Blick auf die Verehrung der heiligen Mutter Anna", betont Kurte. Eine Zusammenarbeit mit Koch sei ihm sehr wichtig. Willi Koch kann sich noch gut an die Anfänge in Brakel erinnern. Das erste, was ihm hier auffiel, seien die Menschen und die Verehrung der heiligen Mutter Anna gewesen. Für ihn war das ein guter Grund, die Annen-Novene wieder aufleben zu lassen. Auch schätzt er die caritative Arbeit der Menschen. Es sei einfach fantastisch, welche Ideen und Initiativen auf den Dörfern entwickelt werden, lobt der 69-jährige Geistliche. Ebenso am Herzen liegen ihm die Vincentinerinnen. &bdquo;Sie haben den Menschen ernst genommen und Barmherzigkeit gelebt." Eben diese gelebte Barmherzigkeit habe ihm in manchen Situationen Kraft gegeben. Aber auch der Annentag bleibt ihm in Erinnerung, wie die Fahrten im Riesenrad mit den Ordensfrauen und die Annenprozession, an der jährlich 2.000 bis 3.000 Gläubige teilnehmen. &bdquo;Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, wird es sicherlich schon ein Einschnitt für mich sein", lässt Koch am Ende doch ein bisschen Wehmut erkennen. Freude an der Seelsorge Für Monsignore Andreas Kurte ist der Kreis Höxter nicht unbekannt. Er war von 2003 bis 2008 im Kreis Höxter als Pfarrdechant in St. Nikolai, als Leiter des Pastoralverbundes Höxter und als Dechant für das Dekanat Höxter tätig. Wieder in die Pfarrseelsorge zu gehen, ist ein lang gehegter Wunsch von ihm. &bdquo;Ich werde im kommenden Jahr 57 Jahre alt. Wenn ich noch mal etwas Neues machen will, dann muss ich das jetzt machen", sagt Kurte und berichtet, es sei ein offenes Geheimnis, dass er aus seiner Liebe zum Kreis Höxter nie einen Hehl gemacht und immer Kontakt gehalten habe. Als er dann vom Erzbischof gebeten worden sei, einmal aufzulisten, welche Pfarrstellen bis 2024 im Erzbistum zu besetzen seien, sei er bei Brakel hängen geblieben und habe einfach Pfarrer Koch angerufen. Kurte scheidet auf eigenen Wunsch zum 1. April 2021 aus der Leitung des Bereiches Pastorales Personal sowie als residierender Domkapitular am Hohen Dom zu Paderborn aus, um am 1. Juni die Nachfolge von Koch anzutreten. Ein Schritt, den in diesem Bistum vor ihm noch keiner getan hat. Für Kurte ist es aber kein Rückschritt. &bdquo;Ich muss mich als Priester nicht schämen, wenn ich Freude an der Seelsorge habe", macht er deutlich. Er freue sich auf die künftigen Herausforderungen. Mit Blick auf die Entwicklungen in der Kirche sagt er, dass &bdquo;wir angehalten sind gute Strukturen und Traditionen weiterzuführen". Kirche könne nicht einfach so weiter machen Trotzdem könne Kirche nicht einfach so weiter machen. Es gehe darum, gemeinsam zu schauen, was notwendig ist, was zu fördern ist und wo Abstriche gemacht werden müssen. &bdquo;Ich möchte gemeinsam mit dem Pastoralteam, den Gremien und den Ehrenamtlichen überlegen, wie wir Kirche so aufstellen, dass hier auch in zehn Jahren noch geglaubt wird", führt Kurte an. Auch möchte er mit den Einrichtungen Gespräche führen, bei denen man Menschen erreichen kann, die nicht unbedingt zum Kern der Kirchengemeinde gehören, wie beispielsweise die Schulen der Brede, das Krankenhaus und caritative Einrichtungen. Wichtig ist ihm auch die Ökumene. Aber jetzt wolle er mit Koch die knapp einjährige Vorlaufzeit nutzen und für einen guten Übergang sorgen.

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