
Hembsen/Erkeln. Es sei ein "großer Tag für Hembsen und Erkeln", freute sich Bürgermeister Hermann Temme, als am Freitagvormittag Regierungsdirektor Martin Hempel von der Detmolder Bezirksregierung der Stadt Brakel die Bewilligungsbescheide für Dorferneuerungsmaßnahmen in Erkeln und Hembsen überreichte.
Insgesamt 388.560 Euro fließen an Landesfördermitteln in die Stadt Brakel. 250.000 Euro sind für den dorfgerechten Umbau der Bornstraße und der Kirchstraße in Hembsen bestimmt, 138.560 Euro für die Umgestaltung der Neuen Straße in Erkeln. "Ein schönes Signal dafür, dass der ländliche Raum nicht vergessen wird", meinte der Bürgermeister.
Breitere Gehwege

In Erkeln plant die Stadt Brakel an der Ortsdurchfahrt (Neue Straße) zusätzliche Grünflächen anzulegen und die Gehwege zu erneuern. So soll der Gehweg an einigen Stellen auf 1,50 Meter, an einer Stelle sogar auf 1,80 Meter verbreitert werden. Die derzeitige Gehwegbefestigung aus Asphalt und Gehwegplatten soll vom Bellerweg bis zum Kapellenweg durch ein dorftypisches Pflaster ersetzt werden, teilte Bauamtsleiter Johannes Groppe mit.
Sechs hochstämmige Laubbäume sollen entlang der Straße gepflanzt werden, außerdem sind Grünstreifen, Beete und Rasenfugenpflaster vorgesehen. Die Gesamtausgaben sind mit 227.904 Euro beziffert, nach Abzug der Landesfördermittel bleiben 74,609 Euro an Eigenmitteln, die die Stadt aufbringen muss.
Baubeginn um ein Jahr verschoben
Der Baubeginn war eigentlich für dieses Jahr vorgesehen, wegen der Schlammkatastrophe nach dem Starkregen im Oktober vergangenen Jahres soll der Bau aber um ein Jahr verschoben werden, teilte Groppe mit. Denn in Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßenbau, der für die Ortsdurchfahrt (Landesstraße 863) zuständig ist, sollen Optimierungen im Hochwasserschutz gefunden werden.
Nach Aussagen des Erkelner Bezirksausschussvorsitzenden Raimund Giefers wird eventuell eine Absenkung der Fahrbahn erforderlich sein. "Wir haben ein Fachbüro beauftragt, das die entsprechenden Untersuchungen vornimmt und Planungsvorschläge unterbreiten soll.", erklärte Bürgermeister Temme.
Dorfgerechter Charakter
Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten in Hembsen starten. Vermutlich im März wird es noch einmal eine Einwohnerversammlung geben, bei der die detaillierten Planungen vorgestellt und mit den Bürgern erörtert werden. Anschließend wird sich der Bauausschuss mit den Planungen befassen. "Ich hoffe, dass wir noch vor den Sommerferien die Bauaufträge erteilen und unmittelbar nach den Ferien mit den Arbeiten beginnen können", sagte Bauamtsleiter Groppe.
Für insgesamt 550.228 Euro sollen Kirchstraße und Bornstraße einen dorfgerechten Charakter erhalten. Nach Abzug der Fördermittel verbleiben 264.224 Euro als Eigenanteil für die Stadt Brakel. Der dorfgerechte Charakter soll durch die Entsiegelung von Flächen, durch Grünflächen, Anpflanzungen von standortgerechten Laubbäumen, Gehölzen und Stauden erreicht werden.
Fahrbahn wird schmaler
Die Bornstraße soll eine Fahrbahnbreite von 3,50 bis 3,80 Meter erhalten, sodass zwei Pkw im Begegnungsverkehr bei verminderter Geschwindigkeit aneinander vorbeifahren können. Zurzeit ist die Fahrbahn fünf bis sieben Meter breit.
In der Kirchstraße ist eine Fahrbahnbreite von fünf Metern vorgesehen. Zwei Lastwagen könnten im Begegnungsverkehr bei verminderter Geschwindigkeit vorbeifahren. Alle Grundstücks- und Garagenzufahrten und Nebenflächen sollen ein Rasenfugenpflaster erhalten, alle Hauseingangsbereiche und Zugänge ein Betonsteinpflaster. In den Seitenräumen sind Grünflächen und Beete geplant. An beiden Straßen sollen insgesamt vier Bäume angepflanzt werden. Der Platz am Ende der Bornstraße im Bereich des Dorfkreuzes soll aufgewertet werden und zur Begegnungsstätte in der Dorfmitte werden.
Regierungsdirektor Hempel betonte, dass bei den beiden geförderten Baumaßnahmen die Einwohner der beiden Dörfer im Rahmen der Integrierten kommunalen Entwicklungskonzepts (IKEK) die Projekte selbst entwickelt hätten und nichts von außen aufgestülpt worden sei. Dies sei zwar ein aufwendiger Prozess, "aber er lohnt sich", sagte Hempel.