Brakel. „Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?": Gerade noch Karnevalsprinz Thomas II. der „charmant Steuernde", schlüpfte „Mr. Karneval" Thomas Koch nun wieder in seine angestammte Rolle als Vizepräsident und Proklamator des Karnevalvereins Brakel Radau.
„Er ist ein Vollblutkarnevalist und weiß wie in Brakel der Karneval gelebt wird. Mit seinem Charme hat Thomas den Verein würdig vertreten und die rote Vereinsfarbe nach vorne gebracht", entließ ihn Präsident Mark Elberg aus dem Prinzenamt. Sichtlich bewegt bedankte sich Koch für die tolle Unterstützung und eine grandiose Session 2018. Doch wer wird in Brakel als Karnevalsprinz in die Session 2019 starten?
Proklamator Thomas Koch machte es wieder spannend und gab den zahlreichen Närrinnen und Narren reichlich Stoff für Spekulationen. So herrschte beste Stimmung im Gasthaus Tegetmeier. „Wir haben säckeweise Bewerbungen bekommen", erzählte Koch mit einem Augenzwinkern. „Für euch haben wir die Top 11 aussortiert". Vom Pizzabäcker und Gastwirt über Finanzier bis zum Redakteur und Schützenoberst war alles dabei. Und Koch setzte noch eins drauf: „Es ist dem neuen Prinzen eine Ehre und eine Herzenssache, das Amt zu übernehmen. Und er ist im Elferrat".
Mit ihm hatte niemand gerechnet
Dann ging hinter der Papierwand das Licht an. Die Umrisse des neuen Prinzen waren zu sehen. Gemeinsam mit der illustren Narrenschar zählte Koch den Countdown runter. Die Papierwand wurde aufgerissen. Mit einem strahlenden Lächeln trat Michael Held hervor. „Dieses Jahr haben wir mit dem Prinzen einen Treffer gelandet, mit dem niemand gerechnet hat", sagte Karnevalspräsident Mark Elberg, der dem Neuen die Prinzenkette anlegte und das Zepter überreichte.
Michael Held sei überall da, wo man ihn brauche, baue am Karnevalswagen und mache jeden Spaß mit, berichtete Elberg. Da Held beruflich als Qualitätsprüfer tätig ist, erhielt er den Prinzennamen „Michael II. der vielseitig Qualitätssichernde".
Und der neue Prinz kann es ordentlich krachen lassen, denn er hat eine lange Session vor sich. „Das Schwierigste habe ich hinter mir. Hinter dem Papiervorhang zu stehen ist schon sehr aufregend", meinte Michael Held. „Aber jetzt ist alles gut und ich freue mich auf eine tolle Zeit".
Nur seiner 84-jährigen Mutter müsse er noch beibringen, dass er Karnevalsprinz geworden sei. Erst vor einer Woche hätten ihn Mark Elberg und Thomas Koch gefragt, ob er das Amt des Karnevalsprinzen übernehmen wolle. „Das war schon überraschend für mich. Aber es ist auch eine große Wertschätzung", sagte Held.
In Istrup wird die neue Prinzessin gekürt
Am Brakeler Karneval fasziniere ihn, dass hier jeder für jeden einstehe. Präsident, Vize - alle würden mit anpacken. Es sei hier sehr persönlich und familiär. Auch schätzt er die gelebte Freundschaft mit den anderen Karnevalsvereinen wie beispielsweise den Willebadessener Karnevalsfreunden mit ihrem Dreigestirn, die an diesen Abend mit von der Partie waren.
Der 52-Jährige wohnt mit seiner Frau Karin und seinen zwei Kindern in Brakel. Seinen Lebensunterhalt verdient er als technischer Angestellter bei der Firma Sonae Arauco in Horn-Bad Meinberg, wo er für die Qualitätssicherung zuständig ist.
Am Samstag, 26. Januar, wird Prinz Michael II. beim "Karneval für Jedermann" in Istrup die neue Karnevalsprinzessin präsentieren. Bis dahin wird ihm Prinzessin Conny I. „die leidenschaftlich Stylende" zur Seite stehen.