Neue Metallpresse ist ein Standort-Bekenntnis der Vollmann Group in Borgentreich

Borgentreich-Borgholz. Sie ist schon gewaltig. Gewaltig groß und gewaltig wuchtig. So schwer wie 40 mittelgroße Autos, so die Schätzung. Und sie war in Einzelteilen durch die Werkstore hineintransportiert und dann vor Ort in der riesigen Werkshalle am Spiegelberg 4 aufgebaut worden. Am 30. März lief das erste fertige Teil von ihrem Band. Nun war feierliche Einweihung: Eine 800-Tonnen-Servopresse hat beim Automobil-Zulieferant Vollmann Group im Gewerbegebiet Am Spiegelberg ihren Betrieb aufgenommen und wird nun sukzessive auf Volllast hochgefahren. Insgesamt investiert das Familienunternehmen Vollmann aus Gevelsberg sechs Millionen Euro in den neuen Produktionsort, den es vom insolventen Unternehmen Scheideler im Vorjahr übernommen hatte. Die riesige Presse – übrigens von nur einer Person bedient – macht einen großen Batzen dieser Summe aus. 44 Mitarbeiter – rund 90 Prozent wurden aus der ehemaligen Scheideler-Belegschaft übernommen – arbeiten mittlerweile am Vollmann-Standort im Gewerbegebiet bei Borgholz. 50 sollen es laut Werkleiter und Geschäftsführer der Vollmann Presstechnik, Nico Beltrame, bis zum Jahresende sein. Fokus: das Segment Automotive. &bdquo;Die Auftragsbücher unserer Stanzwerke sind gut gefüllt“, sagt er anlässlich der Einweihung mit rund 60 Gästen aus Borgholz, weiteren Standorten der Vollmann-Gruppe sowie Offiziellen. Lesen Sie auch: Insolvenz: Noch wird bei Scheideler in Borgholz verhandelt Fünf Werktage im Drei-Schicht-Betrieb möglich 3,4 bis 4 Millionen Hub im Drei-Schicht-System an fünf Werktagen: Auf diese Kapazität ist die Presse ausgelegt, die in Göppingen gebaut worden und um Januar in Borgholz angekommen war. Gefertigt werden mit ihr Fensterführungsschienen für Pkw, Teile für die Sitzstruktur und für die Karosserie von Autos. &bdquo;Wir arbeiten zu 100 Prozent im Automobil-Segment“, sagt Beltrame. Und im Borgholz Werk im Bereich der Presstechnik. Große Kunden und Abnehmer habe man unter anderem bei der VW-Gruppe, beim Sitz- und Interieurhersteller Brose oder bei der Faurecia, die als Automobilzulieferer Technik und Elektronikbauteile fertigt. Ziel der Investition, die neben der Riesen-Presse auch die automatisierte Schrottanlage, die im Untergrund läuft, Verlagerungen von Maschinen von anderen Standorten an den Spiegelberg sowie neuen Messraum und neue Bürofläche beinhaltet: &bdquo;Die Kapazitäten füllen und konsolidieren und damit die Wirtschaftlichkeit an dem Standort sicherstellen“, so Beltrame mit Zuversicht. Als Gruppe sei man &bdquo;gut ausgerüstet für Produkte zu allen Antriebsarten“, dennoch müssten Stimmung und Umfeld passen und stimmen. Damit die Menschen in einen Autokauf investierten. So viele Mitarbeiter und Standorte gibt es außer Borgentreich &bdquo;In Borgentreich und der Region verfügen wir über eine große Anzahl von top ausgebildeten und motivierten Fachkräften“, heißt es von dem Unternehmen, das nach eigenen Angaben mit 1.750 Mitarbeitenden weltweit an 15 Standorten rund 400 Millionen Euro Gesamtumsatz erwirtschaftet. Dieses &bdquo;herausragende Know-how“ werde für technisch besonders anspruchsvolle Aufgaben, &bdquo;die von unseren Kunden gestellt werden, genutzt“, hatte Unternehmer Axel Vollmann, CEO und Gesellschafter der Vollmann Group, im Vorfeld erklärt. Und Beltrame ergänzt: &bdquo;Mit dieser Presse setzen wir neue Maßstäbe in Bezug auf Effizienz und Qualität und stärken gleichzeitig unsere Produktionskapazitäten.“ Die Investitionen in Infrastruktur und Technologie sei ein klares Bekenntnis zum Standort Borgentreich. Jährlich verarbeitet die Voltmann-Gruppe nach eigenen Angaben rund 140.000 Tonnen Stahl, 1.000 Tonnen Edelstahl sowie 10.000 Tonnen Aluminium und hochfeste Stähle. Produziert werden daraus mehr als 450 Millionen Stanz-, Tiefzieh- und Rohbauteile sowie komplexe Baugruppen. Auch Kunststoff- und Hybridtechnik gehöre zum ganzheitlichen Ansatz: Aus rund 3.000 Tonnen Kunststoffgranulat würden mehr als 100 Millionen Kunststoffbauteile produziert.

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