So wird Borgentreich zur Camping-Gemeinde

Borgentreich. Borgentreich solle die zweite Camping-Gemeinde Deutschlands im Portfolio der Alpaca-App werden. Darin waren sich die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses einig. Doch solle auch das Ziel, Wohnmobilstellplätze in der Kernstadt weiter verfolgt werden. Darin waren sich bei einer Gegenstimme fast alle einig. Gut zwei Stunden lang war zuvor diskutiert worden. Alpaca-Camping ist ein junges Unternehmen aus Unterfranken, das ein Online-Buchungssystem entwickelt hat, um Camper und private Platzanbieter zusammenzubringen. &bdquo;Eine super Idee, wie gemacht für uns“, waren die Christdemokraten in der Börde überzeugt und nahmen Kontakt auf. Preiswert und unkompliziert sollten durch die Zusammenarbeit in allen Ortsteilen der Orgelstadt Wohnmobilisten einen Platz für die kostengünstige Übernachtung vorfinden. Per Video-Schalte stellte Alexander Knauer vom Alpaca-Team das System am Mittwochabend im Ausschuss vor und warb für die Kooperation.Denn davon profitierten beide: Borgentreich und Alpaca. Die Stadt von der der touristischen Vermarktung über das digitale Angebot, das Start-up von der Erweiterung der rund 1.000 Anbieter und 1.800 Stellplätze, die derzeit gelistet sind. Smart und charmant Ein smarter und charmanter Weg, Campinggäste und Wohnmobilisten in die Börde zu locken. Auch mit Blick auf die Landesgartenschau in Höxter im kommenden Jahr. Stellplätze in freier Natur: Auf Bauernhöfen, in der Nähe von Vereinshallen und Sportheimen könnte mit geringem Aufwand Plätze zur Verfügung gestellt werden.Und jeder könne Kurzzeitcampern ein Angebot im Online-Portal unterbreiten, offerierte Knauer. Die Plattform werde aktuell von mehr als 100.000 Erholungssuchenden genutzt. Urlaube mit Wohnmobil und Caravan boomen nicht erst seit Corona.Im zusätzlichen Geld für Gemeinde, Landwirte, Direktvermarkter, Gasthäuser und Vereine durch die Stellplatzgebühr sehen Unternehmen und Kommunalpolitiker auch den Wirtschaftsfaktor.Knauer präsentierte beeindruckende Zahlen: Im Land gebe es 1,6 Millionen registrierte Campingfahrzeuge, die Zielgruppe rund 10,8 Millionen Menschen, sieben Millionen seien auf Instagram aktiv. Über die Internetplattform könne jeder Camper auf den angebotenen Stellplätzen bei privaten Anbietern im Stadtgebiet eine Übernachtung buchen. Der, der das Grundstück zur Verfügung stellt, erhält eine von ihm festgesetzte Gebühr.&bdquo;Die App ist ganz nett" Dass sich jeder Stadtbezirk beteiligen kann, sei ein Vorteil, bemerkte Bürgermeister Nicolas Aisch. Zumal die Investitionskosten gering ausfallen. Von einer zentralen Versorgungsstation abgesehen. Die sieht CDU-Fraktionschef Alexander Otto beispielsweise im Gewerbegebiet Keggenriede. Die Kosten: zwischen 5.000 und 18.000 Euro, je nach Ausstattung.Auf Nachfrage von Peter Wille (SPD) bestätigte Knauer, dass die Marke &bdquo;Zweite Camping-Gemeinde in Deutschland“ für Borgentreich geblockt sei. Auf der Landingpage, über die gesucht werde, stelle sich die Stadt mit ihren Reizen und Sehenswürdigkeiten vor. Christian Riepen äußerte seine Bauchschmerzen. &bdquo;Die App ist ganz nett, aber ein Closed-Shop“, Alpaca sei in dem Bereich nicht allein unterwegs, hielt der Bündnisgrüne fest.Das eine schließt das andere nicht aus 135.000 Euro für sechs Wohnmobilstellplätze am Borgentreicher Freibad sind im Stadtetat eingestellt. Die Kooperation sollte nach Bekunden der CDU das Geld einsparen. Doch schließe das eine das andere nicht aus. Zumal sich über die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) ein Verbundantrag auf Fördermittel mit den Städten Warburg, Willebadessen und Marienmünster anbahnt und Zuschüsse bis zu einer Höhe von 95 Prozent verspricht.Allerdings wird es dauern, die Plätze würden erst ab 2024 zur Verfügung stehen. &bdquo;Ideal, wenn wir beides bieten könnten“, sagte Wille. Der Platz am Freibad sei kein &bdquo;Hurra-Standort“, hielt Ortsvorsteher Werner Dürdoth fest. In der Sitzung schlug die Verwaltung eine Alternative in der Nähe der Lourdesgrotte vor, der jetzt näher betrachtet werden soll.

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