Musikschule in Beverungen und Lauenförde schließt überraschend

Beverungen/Lauenförde. Die einzige Musikschule in Beverungen und Lauenförde, &bdquo;Musikreativ“ muss kurzfristig schließen. Schon zum 30. Juni endet der Musikunterricht für Keyboard, Schlagzeug, Violine und Co. Das bestätigte Gründer und Inhaber Burkhard Meyer auf Anfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Er habe sich die Entscheidung, die er schweren Herzens habe treffen müssen, nicht leicht gemacht. Seit mehr als 20 Jahren gab es die Musikschule, die anfangs gar nicht so richtig geplant war, wie sich Meyer erinnert. Zunächst hatte er nur einzelnen Schülern bei sich zu Hause und bei Hausbesuchen Musikunterricht gegeben. Das wuchs dann immer weiter, die Nachfrage war sehr groß. Irgendwann kamen erste Honorarkräfte dazu. Die Musikschule, die zuerst an der Mühlenstraße in Beverungen beheimatet war, fand in Lauenförde passende neue Räume, wo sie auch die Nachbarn nicht störte. &bdquo;Denn es ist ja schon manchmal etwas laut“, erzählt Meyer. Angebot der Musikschule ist eigentlich gefragt Mit weiteren Musiklehrern wuchs auch das Angebot, das sich zum Schluss auch auf Gitarre, Klavier und Bratsche für alle Altersklassen im Einzel-und Gruppenunterricht erstreckte. &bdquo;In einer angenehmen Atmosphäre“, wie auf der Homepage der Musikschule ausdrücklich betont wird. Auch musikalische Früherziehung in Kleingruppen sowie außerorts in Kindergärten und Kindertagesstätten waren Teil des musikpädagogischen Angebots. Damit ist nun Schluss. Hintergrund seien vor allem die gestiegenen Kosten, unterstreicht Meyer gleich mehrmals. Sie machen eine wirtschaftliche Weiterführung der rein privaten Musikschule unmöglich. Die Kosten auf die Musikschüler umzulegen und höhere Preise zu verlangen, für Meyer keine Option. Hoher Kostendruck Vor allem die Heizkosten seien es gewesen, die in dem älteren Gebäude zu hohen finanziellen Mehrbelastungen geführt hätten. Auch hätte perspektivisch eine Sanierung der Räume angestanden. Meyer hat nach eigenem Bekunden seit dem Frühjahr nach Alternativen gesucht. Aber das ist nicht so einfach, immerhin hätten es Räumlichkeiten sein müssen, wo die Nachbarn die Übungsmusik, die von vielen Wiederholungen geprägt ist, nicht stört. Da war das bisherige Gebäude neben dem Lauenförder Kragstuhlmuseum schon ideal. Hinzukommt, dass es zumindest absehbar Veränderungen bei den Honorarkräften gegeben hätte. Inhaber Burkhard Meyer selbst hatte seinen Lebensmittelpunkt schon 2016 nach Hamburg verlegt, blieb aber bis jetzt als Geschäftsführer und Ansprechpartner der Musikschule erhalten. Die Musikschule wuchs weiter und hatte einen guten Ruf in der Region – an Interesse seitens der Musikschüler habe es nie gefehlt. Werbung für Kurse musste Meyer nie groß machen. Besonders bliebt sei die musikalische Früherziehung gewesen. Der Chef dankt dem Team &bdquo;Dazu beigetragen haben ganz besonders das bewährte und treue Musikschulteam Christoph Johlen (Klavier und Chor), Ulrike Schmeja (Klavier, Keyboard, Geige), Angela Behler (Klavier/musikalische Früherziehung) Adriana Marinova (Gesang, Klavier, Chor) sowie Siegried Pyka (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Bandprojekte), die eine großartige Arbeit geleistet haben und bei Schülern wie Eltern sehr beliebt waren“, würdigt Meyer sein Team. Hervorzuheben sei dabei Christoph Johlen, der nach dem Umzug Meyers nach Hamburg einen großen Teil der Organisation mit übernommen habe. Die Schließung der Musikschule bedauert er sehr. Er dankt den vielen Schülerinnen, Schülern und Eltern, die über die vielen Jahre der Musikschule ihr Vertrauen geschenkt haben. Besonders stolz sei er, dass einige von ihnen Musik als Studienfach gewählt und andere Kulturpreisträger geworden seien. Konzerte werden fehlen Die langjährige Treue sowie die hohe Qualität der Ausbildung haben aus seiner Sicht dazu beigetragen, dass die Musikschule sich so gut etabliert habe. Dazu beigetragen hätten auch die regelmäßigen Musikschulkonzerte in der Aula des Beverunger Gymnasiums. Nicht zu vergessen die Adventskonzerte im Seniorenheim Beverungen, die musikalische Untermalung beim Lesekreis Dalhausen sowie beispielsweise bei einer Benefizveranstaltung für das Kinderdorf Awassa, welches Hermann Hunzinger seinerzeit initiiert hatte. &bdquo;Die Musikschule hat somit in der Vergangenheit auch einen kulturellen Beitrag in der Region Beverungen geleistet“, meint Meyer. Er weist abschließend darauf hin, dass es wahrscheinlich im August noch einen Musik-Flohmarkt geben wird, der in den Räumen der Musikschule, Sohnreystraße 6, in Lauenförde stattfinden soll.

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