Geocacher hängt eine Stunde kopfüber an Weserbrücke bei Beverungen

Beverungen. &bdquo;Aufsehenerregende Rettungsaktion“ nennt Beverungens Wehrleiter Sebastian Ewen das, was sich am Freitagnachmittag an der Weserbrücke zwischen Herstelle und Würgassen ereignet hat. Gegen 14 Uhr ging der Notruf bei der Leitstelle in Brakel ein. Ein 28-Jährige aus dem Raum Wiesbaden hatte sich mit einer &bdquo;waghalsigen Aktion“ unter der Brücke in eine lebensgefährliche Lage gebracht. Nur um einen kleinen &bdquo;Schatz“ zu finden. &bdquo;Der Geocacher war von der Uferseite Herstelle unter die Brückenkonstruktion geklettert. Dabei setzte er sich mit Hilfe einer kleinen mitgebrachten Strickleiter über Absperrgitter und Stacheldraht hinweg, um über einen schmalen Trittpfad unterhalb der Brücke an einen dort versteckten Geocache zu gelangen“, berichtet Sebastian Ewen. Bei dieser riskanten Aktion rutschte er ab, blieb aber mit einem Bein in der Schlinge seiner Strickleiter hängen. Kopfüber hing er dann mehrere Meter über dem Boden und konnte sich aus dieser hilflosen Lage nicht mehr selbstständig befreien. Drehleiter kann nicht eingesetzt werden Ein Begleiter setzte den Notruf ab, woraufhin die Freiwillige Feuerwehr mit mehreren Einsatzfahrzeugen aus Herstelle, Würgassen sowie Beverungen anrückte. Eine Rettung mit der ebenfalls vom Standort Beverungen alarmierten Drehleiter über den unterhalb gelegenen Weserradweg schied aufgrund der Entfernung aus, so dass der Einsatzleiter Stadtbrandinspektor Sebastian Ewen über einen sogenannten Vorschub aus tragbaren Leitern die Rettung durchführen ließ. Zusätzlich wurde das Einsatzstichwort geändert, so dass durch die entsprechende Nachalarmierung die Löschgruppe Dalhausen zur Vervollständigung der Sondereinheit zur &bdquo;Rettung aus Höhen und Tiefen“ hinzugezogen wurde. &bdquo;Die Rettung gestaltete sich äußerst anspruchsvoll, da der Geocacher mit einem Bein in der Schlinge seiner Strickleiter verfangen hatte“, so Ewen. Ein Feuerwehrmann seilte sich von oben zu dem Mann ab und führte Sicherungsmaßnahmen mit Feuerwehrleinen durch. Nach rund einer Stunde gelang es den Rettungskräften, den Mann sicher zu retten und ihn über eine Schleifkorbtrage an den Rettungswagen auf der oberhalb befindlichen Fahrbahn an den Rettungsdienst aus Helmarshausen zu übergeben. Der Geocacher wurde nach notärztlicher Erstversorgung durch die Notärztin aus Höxter mit einem nachgeforderten Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Kassel geflogen, um seine Verletzungen behandeln zu lassen. Lebensgefahr bestehe nach Einschätzung der Mediziner nicht, so die Polizei. Landstraße wird während Einsatz gesperrt Die über die Brücke verlaufende L763 wurde während der Rettungsmaßnahmen für den Verkehr voll gesperrt. Insgesamt waren bei dem gut zweistündigen Einsatz rund 45 Einsatzkräfte gebunden. Den Einsatz nimmt die Feuerwehr Beverungen zum Anlass, die Bevölkerung daran zu erinnern, bei Outdoor-Aktivitäten stets vorsichtig zu sein und die Sicherheitsvorkehrungen und Warnhinweise zu beachten. In diesem Fall habe eine schnelle Reaktion der Begleitperson und professionelle Arbeit von Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr und das Leben des Geocachers retten können. Der Geocache soll dem Vernehmen nach schnell entfernt werden. Die Polizei hat ein entsprechendes Verfahren eingeleitet, denn die Brücke ist in der Verantwortung des Landesbetriebs Straßen NRW. Das offenbar jemand in einer ähnlich waghalsigen Aktion den Geocache dort platziert hat, löst bei Feuerwehrchef Ewen Kopfschütteln aus.

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