Dicke Luft: Diskussion um Brenntage in Beverungen

Beverungen. Immer am ersten und zweiten Samstag in den Herbst- und Wintermonaten sieht man es am Rande der Ortschaften aber auch der Kernstadt mächtig qualmen. 14 Brenntage, an denen bestimmte pflanzliche Abfälle verbrannt werden dürfen. Feuer, die vorher beim Ordnungsamt offiziell angemeldet werden müssen, damit auch die Kreisleitstelle der Feuerwehr Bescheid weiß und nicht versehentlich Alarm auslöst, wenn sich unwissende Nachbarn melden. Rund 700 solcher Feuer werden jährlich allein in Beverungen angemeldet, berichtet Bürgermeister Hubertus Grimm. Die Sozialdemokraten wollen das jetzt verbieten und verweisen vor allem auf Umweltschutzgründe. Am Donnerstag steht das Thema auf der öffentlichen Sitzung des Rates. &bdquo;Es ist schon ein großes Problem“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Rolf-Dieter Crois, der den Verbotsantrag eingebracht hat. Er verweist im Gespräch mit nw.de auf Klagen andernorts und darauf, dass vermehrt zu beobachten sei, dass die für solche Feuer geltenden strengen Regeln nicht eingehalten werden, was er &bdquo;unmöglich“ findet. So ist das Verbrennen, wie überall im Kreis Höxter, nur außerhalb der Ortschaften erlaubt. 100 Meter Mindestabstand gelten dafür. Zu Gebäuden jeglicher Art müssen mindestens 50 Meter Abstand gehalten werden. Das klappt nicht immer. Nicht viele Beschwerden Das ist auch der Stadtverwaltung bewusst, die sich bei den Regelungen auf eine kreisweit gültige Verordnung stützt. &bdquo;Es gibt immer den ein oder anderen, der in seinem Garten die Abfälle verbrennt, was ausdrücklich nicht erlaubt ist“, sagt Grimm. Wirklich viele Beschwerden seitens der Bürger gebe es nicht, die Stadt führt jedoch auch keine Statistik darüber.Und wenn das Ordnungsamt Klagen erreichen, dann ist das Feuer meist schon aus, bis der Bereitschaftsdienst der Stadt den Ort erreicht. Dann werde es schwer, eine Belästigung nachzuweisen, erklärt Grimm. Denn, auch das besagen die Regeln, &bdquo;das Verbrennen ist so zu steuern, dass Gefahren, Nachteile oder erhebliche Belästigungen durch Luftverunreinigungen, insbesondere durch Rauchentwicklung, nicht eintreten können.“ Bei starkem Wind muss das Feuer sofort gelöscht werden. Das Problem: &bdquo;erhebliche Belästigungen“ und &bdquo;starker Wind“ sind unterschiedlich interpretierbar.Schlechte Luftqualität Deshalb will die SPD keine Brenntage mehr zulassen. Vor allem auch, weil sich durch die vielen Feuer die Luftqualität messbar verschlechtere. &bdquo;Das summiert sich. Und wenn wir jetzt nicht im kleinen Anfangen, wie wollen wir dann die Umwelt schützen?“, fragt Crois rhetorisch. Traditionsfeuer wie das Osterfeuer sollen von dieser Regelung ausdrücklich ausgenommen werden. Die SPD verweist darauf, dass es in Beverungen und Umgebung mehrere Möglichkeiten gibt, seinen Baum-, Strauch- und Heckenschnitt loszuwerden. Dazu zählen das Entsorgungszentrum Diedrich und die Deponie in Wehrden. Allerdings ist die Abgabe seit neustem nicht mehr kostenlos möglich und ist natürlich aufwendiger, weil alles erst auf Anhänger auf- und dann wieder abgeladen werden muss. Und genau an diesem Punkt hat die Stadtverwaltung auch große Sorgen, so sehr sie die Argumentation der Sozialdemokraten auch nachvollziehen kann. Wenn es zu unbequem werde, die Gartenabfälle zu entsorgen, könnten sie vermehrt an Straßen- oder Waldrändern landen, meint Bürgermeister Hubertus Grimm. Schon jetzt lasse sich das an bestimmten Stellen im Raum Beverungen beobachten – vor allem mit Blick auf den Restmüll. Wie sich der Rat Beverungen entscheiden wird, ist noch unklar, die Diskussion am Donnerstagabend beginnt um 19 Uhr in der Stadthalle. Die Sitzung ist öffentlich.

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