Neue Gastro-Pächter auf dem Beverunger Campingplatz am Bootshaus

Beverungen. Sich inmitten von Corona mit einem gastronomischen Betrieb selbstständig zu machen - das erfordert Mut. Lisanne Wirsma und Jeroen van Meerveld gehen das Risiko ein. Sie sind die neuen Pächter des Restaurants auf dem Campingplatz am Bootshaus in Beverungen. "Wir haben viel gesucht", berichtet die 23-jährige Wirsma, ehe sie das Bootshaus an der Weser fanden. "Und es ist einfach perfekt." Die Begeisterung des niederländischen Paares für Region und Objekt war es wohl, die den Wassersportverein überzeugte. "Sie waren voller Euphorie und voller Ideen", sagt WSV-Vorsitzender Ralf Göllner. Aber Wirsma und van Meerveld (28) haben auch das nötige Handwerkszeug. Sie ist Service-Kraft, er Koch. Gemeinsam arbeiteten sie zuvor in einem Hotelbetrieb in Winterberg. Gerade in der unsicheren Anfangszeit will der Verein das junge Paar unterstützen. "Wir verzichten im ersten Jahr auf die Pacht", erklärt Göllner. Außerdem wird das Bootshaus mit Fördermitteln (Moderne Sportstätten) auf Vordermann gebracht, unter anderem wurde auch die Küche in der Vergangenheit erneuert. Nun kommt zu Corona aktuell auch noch der Winter hinzu. Allen verschneiten und vereisten Straßen zum Trotz soll es Wochenende erstmals holländische Spezialitäten und Snacks zum Mitnehmen geben. Freitag bis Montag, 12 bis 20.30 Uhr. Ein ganz schönes Programm gleich zum Start. Wirsma nimmt es pragmatisch - genauso wie die Viruskrise übrigens: "Wenn wir jetzt lernen, damit umzugehen, können wir es, falls Corona weitergeht." Kulinarisches für jede Tageszeit und Zielgruppe Nachdem der Wassersportverein selbst dreieinhalb Jahre lang für die Verpflegung sorgte, übernahm zuletzt ein weiteres Paar aus den Niederlanden. Die beiden hätten das auch super gemacht, wie Ralf Göllner versichert, allerdings habe sich so eine Saison mit 18-Stunden-Tagen im Sommer als zu stressig für das Paar in den 50ern entpuppt. Wisma und van Meerveld sind jünger und sich sicher, dass sie den Betrieb stemmen können. Zu zweit, Helfer aus ihrer Heimat haben sie aber, wie Göllner sagt, in der Hinterhand. Im März soll angecampt werden - so die Viruslage dies zulässt. Das Restaurant soll dann von morgens um 7 Uhr bis abends um 20 Uhr öffnen und für jede Tageszeit und jede Zielgruppe das passende Schmankerl bereithalten. Angefangen beim Frühstück, über leichte, schnelle Mittagsgerichte für Radfahrer ("auf Salatbasis", sagt Göllner), Kuchen, süße und herzhafte Pfannkuchen am Nachmittag und Deftiges für die Sportler, die abends von der Weser kommen. Und natürlich dürfen mit Frikandeln und Kroketten die Klassiker, nach denen sich Hollandurlauber die Finger lecken, auf der Karte nicht fehlen. "Also mehr als ein Imbiss", fasst Ralf Göllner das Gastro-Konzept zusammen. Lisanne Wirsma und Jeroen van Meerveld sind, wie Göllner sagt, nur zwei von vielen Niederländerinnen und Niederländern, die Gefallen an der Weserregion gefunden haben. Die Zahl der Camper mit gelbem Nummernschild habe sich verdrei- oder vervierfacht, sagt er. Was lockt denn ausgerechnet in den Kreis Höxter? Die Weser zwischen Hannoversch Münden und Höxter sei perfekt für Kanufahrer und andere Wassersportler. "Deswegen gibt es hier auch so viele Campingplätze." Hinter Höxter verliere der Fluss etwas an Schönheit ("die Ränder sind nicht so schön". Bis dahin biete die Oberweser aber zu beiden Seiten einen tollen Ausblick. "Die Klippen bei Würgassen - da kriegen die Leute den Mund nicht mehr zu", zählt Göllner auf. Auch Fürstenberg mit der Porzellan-Manufaktur sei beliebt. "Da sind viele Highlights."

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