Rechtsverkehr und Schichtwechsel: Beverunger Freibad macht wieder auf

Beverungen. Ab Donnerstag können Schwimmer in der Beverunger Batze ab 11 Uhr wieder ihre Runden drehen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Im großen Becken gelten Verkehrsregeln &bdquo;wie auf der Autobahn", erklärt Uwe Lippenmeyer von der Stadt Beverungen. In den letzten Tagen hat er das Hygienekonzept ausgeklügelt, damit das Beverunger Freibad schon am Vatertag öffnen kann – als erstes im Kreis Höxter. Wer sich nicht an die Corona-Vorschriften hält, muss mit einem Rauswurf rechnen, daraus machen die Verantwortlichen keinen Hehl. Das große, 25 Meter lange Becken wurde in drei Bereiche unterteilt. In denen dürfen die Schwimmer quasi Kolonne schwimmen - und zwar gegen den Uhrzeigersinn: &bdquo;Auf der rechten Seiten bis zum Ende des Becken, auf der linken Seite zurück", erklärt Bürgermeister Hubertus Grimm. Überholen sei erlaubt – aber nur wenn die Strecke frei ist. Höchstens 50 Schwimmer können sich hier zeitgleich im Kreis bewegen. &bdquo;Das wird schon ein bisschen schwierig mit dem Zählen", meint Grimm. Überhaupt sei die Herausforderung für die Bademeister groß und die Beverunger Batze eine Art Pilotfall im Kreis Höxter. Begrenzung der Besucherzahlen Insgesamt ist die Anzahl der Freibadbesucher auf höchstens 500 begrenzt. Das steuert die Beverunger Batze über Marken, die jedem beim Betreten des Bades bekommt und beim Verlassen wieder abgeben muss. &bdquo;So hat unsere Kassiererin Kerstin Adler den Überblick, wie viele Leute schon drin sind und wie viele sie noch reinlassen darf", sagt Grimm. An Tagen mit großem Ansturm soll es eine Art Schichtwechsel im Freibad geben – also nur bei Bedarf: &bdquo;Dann werden um 17 Uhr alle Kinder und Jugendlichen nach Hause geschickt, damit anschließend die Erwachsenen ihr Feierabendschwimmen machen können", so der Bürgermeister weiter. Die Namen und Adressen alle Besucher müssen aufgeschrieben und die Listen vier Wochen lang aufbewahrt werden, bei den 2.000 Fördervereinsmitgliedern reicht die Ausweisnummer. &bdquo;Das geht bei denen relativ fix, trotzdem kann das natürlich zu leichtem Rückstau an der Kasse führen", räumt Grimm ein. Er ist gespannt, wie viele Besucher in Corona-Zeiten ins Beverunger Freibad kommen – zu Spitzenzeiten vergnügten sich hier schließlich sonst 2.500 bis 3.000 Leute gleichzeitig. Maskenpflicht im Gebäude Im Gebäude gilt Maskenpflicht: &bdquo;Auch wenn man nur zwischendurch mal auf die Toilette gehen will. Die einzige Ausnahme ist unter der Dusche", erklärt der Bürgermeister. Wer ins Umkleidegebäude kommt, muss sich zuerst die Hände desinfizieren. Die Sammelkabinen bleiben geschlossen. Und es sind nur zwei Toiletten und zwei Duschen geöffnet, damit nicht zu viele Leute gleichzeitig sich drinnen aufhalten. Auch auf der Liegewiese gilt der Abstand von 1,50 Meter. &bdquo;Auf Liegen verzichten wir wegen des hohen Desinfektionsaufwandes. Auf den Bänken dürfen maximal zwei Leute gleichzeitig sitzen", sagt Grimm. Sonnenschirme würden aber ausgegeben. Auch in den anderen Becken gibt es Besucherbegrenzungen. So dürfen im Nichtschwimmerbecken maximal 30 Kinder planschen. &bdquo;Zumindest die Begleitpersonen sollten hier Abstand halten, bei den Kleinen wird das schwer", erklärt der Bürgermeister. Die Kaskade bleibt außer Betrieb, genauso wie der Strömungskanal und die Rutsche im Attraktionsbecken. Den Spaßbereich dürfen höchstens 20 Leute gleichzeitig nutzen. Dagegen bleibt der Sprungturm geöffnet: &bdquo;Es kann aber immer nur einer drauf", unterstreicht Grimm. Auch das Beachvolleyballfeld ist geschlossen, auf dem Hüpfkissen dürfen nur sechs Kinder gleichzeitig toben. Bürgermeister Hubertus Grimm hofft auf einen sorgenfreien Badebetrieb: &bdquo;Die Viren können ja im Chlor nicht überleben." Allerdings sei der personelle Aufwand für den Betrieb des Bades deutlich höher – zum Beispiel bei der Aufsicht. &bdquo;Das wird sicher anstrengend für uns, aber ich denke, dass wir das hinkriegen", sagt Schwimmmeister Alexander Klaus. Notfalls müsse das Team eben von seinem Hausrecht Gebrauch machen, und Leute bei Nichteinhaltung der Regeln des Bades verweisen. Eventuell wollen die Schwimmmeister Rettungsschwimmer zur Verstärkung herbeirufen. Erheblicher Reinigungsaufwand Auf der Reinigungsaufwand steigt wegen Corona erheblich an: &bdquo;Sonst reinigen wir die Batze nur einmal am Tag, jetzt dreimal", betont Hubertus Grimm. Trotzdem sollen die Preise stabil und die Öffnungszeiten gleich bleiben. Allerdings müssten sich die Besucher bewusst sein, dass bei einem Corona-Fall unter den Freibadbesuchern alle in Quarantäne müssten, die zeitgleich da waren – dazu dienen ja auch die Besucherlisten. Der Förderverein der Batze freut sich trotz aller Einschränkungen über den Saisonstart: "Wir sind der Stadt dankbar, dass sie sich so ins Zeug gelegt hat, damit wir schon öffnen können", sagt Brigitte Preuß vom Vorstand.

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