Der Leuchtturm der Bad Driburger Egge feiert 100. Geburtstag

Bad Driburg. Wie ein Leuchtturm thront die abends sogar imposant illuminierte Sachsenklause mit dem historischen Kaiser-Karls-Turm auf dem Stellberg über Bad Driburg. Aber nicht nur der Turm ist historisch, das Gasthaus ist es auch. Es feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Die Sachsenklause stammt aus einer Zeit, als das Wandern in der Natur nicht nur Hobby, sondern eine geradezu gesamtgesellschaftliche Konvention darstellte. “Wenn man Zeit hatte, ging man früher wandern und gerade in der heutigen Zeit machen das auch wieder verstärkt viele junge Leute”, freut sich Renate Mügge, Vorsitzende im Heimatverein Bad Driburg. Nur leider treten die Menschen dazu immer seltener in einen Wanderverein ein. &bdquo;Das macht es für uns natürlich immer schwieriger, die Infrastruktur und vor allem die Wegemarkierungen instand zu halten“, erklärt die Vorsitzende. In Bad Driburg ist der Heimatverein zugleich die Ortsabteilung des Eggegebirgsvereins, der mit 40 Abteilungen im Hochstift sowie in Lippe und im Sauerland aktiv ist. Noch immer bestehe ein großes Vandalismusproblem, dass Wegezeichen einfach abgerissen und geklaut würden, beklagt Wegewart Norbert Hillgemann. Im Winter ist sogar in vielen Fällen auf die Neuanbringung der Markierungen verzichtet worden. Passend zum Thema: Seit 120 Jahren bietet ein Aussichtspunkt in Bad Driburg beste Fernsicht Zur neuen Saison ist alles auf dem neusten Stand in Bad Driburg Jetzt zum Saisonbeginn ist aber alles wieder auf dem aktuellen Stand. &bdquo;Heute folgen die Leute meist sowieso ihrem Handy, aber zur Kontrolle sind Markierungen immer noch wichtig“, betont Wegewart Hillgemann. Nicht nur die Sachsenklause, sondern auch der Rundwanderweg &bdquo;Sachsenring“ feiert sein 100-jähriges Bestehen. &bdquo;Die Sachsenklause und der Sachsenring bildeten früher noch viel mehr als heute, eine untrennbare Einheit“, betont die Vorsitzende Mügge. Der rund 18 Kilometer lange Rundwanderweg besticht durch grandiose Aussichten und führt an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbei wie dem Gräflichen Park und dem Buddenberg-Arboretum, der Iburg-Ruine und der Marienkapelle am Hoppenberg oder dem Mausoleum der Gräflichen Familie auf dem Rosenbeg. Die Bollewienquelle mit dem kältesten Tretbecken im gesamten Hochstift und das Reelser Kreuz, mit seiner Aussicht auf den dicht bewaldeten Eggewall mit der Iburg sind weitere Highlights. Der schönste Erlebniswanderweg der gesamten Egge Dabei verläuft der Sachsenring immer in Sichtweite um Bad Driburg und bietet so vielfältige Abkürzungsmöglichkeiten. Man will ja nicht immer die kompletten 18 Kilometer wandern. &bdquo;Der Sachsenring ist bis heute der vielleicht schönste Erlebniswanderweg, den man in dieser Region machen kann“, sagt die Vorsitzende Mügge. Das schönste der Gefühle ist aber, wenn es am höchsten Punkt eine Einkehrstation gibt. Die gibt es am Sachsenring seit 100 Jahren mit der 382 Meter hoch gelegenen Sachsenklause. Schon vorher gab es unten im 1904 errichteten Kaiser-Karls-Turm einen kleinen Ausschank, aber mit der Eröffnung des Sachsenrings würde das natürlich nicht ausreichen. Ebenfalls lesenswert: Wanderer in Sorge: Gezielte Anschläge auf die Infrastruktur der Egge-Wanderwege? Zuerst war die Gaststätte in der Bad Driburger Egge eine Jausenstation Das wusste auch der &bdquo;Verschönerungsverein“, wie der Heimatverein damals noch hieß und gemeinsam mit der Stadt wurde am Fuß des Kaiser-Karls-Turms eine Gaststätte errichtet. Anfangs nicht viel mehr als eine Jausenstation, wurde die Sachsenklause immer weiter ausgebaut. Heute hat sie 180 Plätze drinnen und 150 Plätze draußen. &bdquo;Das ist schon riesig, was wir hier haben, aber gerade in der Sommersaison ist es trotzdem ratsam, vorzubestellen, wenn man gut speisen möchte“, sagt Sachsenwirt Helmut Sohnius (86), der mit seiner Frau Elisabeth (77) seit 60 Jahren die Gastlichkeit der Sachsenklause prägt. Seit 15 Jahren ist Sohn Frank Sohnius (55) der Betreiber und auch Enkel Paul Sohnius (25) befindet sich gerade in einer gastronomischen Ausbildung und ist bereit, das Erbe zu übernehmen. Lesen Sie auch: Neuer Bildband zeigt historische Driburger Stadtfotos von &bdquo;Knipse Karl“ Eigentümer der Sachsenklause ist die Stadt Bad Driburg Eigentümerin der Sachsenklause ist von Anfang an die Stadt Bad Driburg. &bdquo;Wir als Heimatverein sind Betreiber und das funktioniert seit 100 Jahren vorbildlich“, betont Renate Mügge. Das hat auch viel mit der guten Arbeit und dem Engagement der Familie Sohnius zu tun. Die Wildgerichte in der Sachsenklause sind ein gastronomischer Klassiker in Bad Driburg.

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