
Bad Driburg-Neuenheerse. Seit der Ruheforst am Bollberg in Neuenheerse im September 2006 als Naturfriedhof eröffnet wurde, ist es dort nicht erlaubt, sogenannte Sternenkinder beizusetzen. Das soll sich nun endlich ändern. Der Haupt- und Finanzausschuss hat am Montag einer entsprechenden Satzungsänderung zugestimmt.
Auch wenn der Ruheforst ein privat betriebenes Unternehmen ist, unterliegt es dennoch dem Satzungsrecht der Gemeinde. Die Stadt Bad Driburg und ihre politischen Gremien hatten bei der Eröffnung des Ruheforts diese Möglichkeit ausgeschlossen, auch wenn dies womöglich gegen die Interessen des Betreibers war. Damals war der Ruheforst in Neuenheerse der erste Privatfriedhof in OWL und erst der dritte in Nordrhein-Westfalen.
„Seitdem haben sich zum einen gesetzliche Rahmenparameter geändert, aber auch die Nachfrage und Bedürfnisse von Hinterbliebenen haben uns veranlasst, hier eine Anpassung vorzuschlagen“, sagte der Beigeordnete Michael Scholle. Für die verstorbenen Kinder sind spezielle Grabstätten, sogenannte Regenbogen-Biotope vorgesehen. Es handelt sich dabei um zwei vom Förster ausgesuchte und speziell markierte Grabstätten. Hierfür wurden im zwei junge Buchen ausgewählt und bereits gekennzeichnet. An jedem Baum ist Platz für zwölf Grabstätten.
Was für betroffene Eltern nun gilt
Für betroffene Eltern ist der Erwerb eines Platzes im Regenbogen-Biotop kostenfrei. Es muss auch kein Nutzungsentgelt geleistet werden. Die Eltern tragen nur die Kosten der Beisetzung. Michael Scholle: „Für eine Beerdigung im Regenbogen-Biotop gelten dieselben Nutzungsbedingungen wie für eine reguläre Ruheforst-Beisetzung. Selbstverständlich ist auch hier eine namentliche Kennzeichnung der Grabstätte möglich.“
Seitens des Ausschusses wurde die Einrichtung einer Sternenkinder-Grabstätte sehr begrüßt. „Ein sehr guter Vorschlag, der sicherlich schon lange überfällig ist, und darum ist es gut, dass sich die Verwaltung diesem Thema angenommen hat“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Amstutz. So sahen das auch die anderen im Ausschuss vertretenen Ratsfraktionen. „Auch wir möchten der Verwaltung ausdrücklich für diesen Tagesordnungspunkt danken und werden dem Vorschlag sehr gern zustimmen“, sagte Grünen-Stadtverordneter Bernd Blome. Mit der Zustimmung des Rats am Montag, 29. April, kann die neue Regelung sofort in Kraft treten.