Verdi lehnt verkaufsoffenen Sonntag ab - Bad Driburg plant trotzdem

Bad Driburg. Wird es in diesem Jahr nach derzeitigem Stand einen verkaufsoffenen Sonntag am ersten Advent in Bad Driburg geben – den ersten in diesem Jahr überhaupt anlässlich des Adventsmarktes? Wenn es nach dem Haupt- und Finanzausschuss und den Verantwortlichen von Stadt, Werbering und Touristikern geht und die Infektionszahlen es erlauben, lautet die Antwort Ja. Wenn es nach der Gewerkschaft Verdi geht, ist die Antwort negativ. Wortlaute der Stellungnahme: "erheben wir Bedenken" und "werden Ladenöffnungen am Sonntag von uns aus grundsätzlichen Erwägungen heraus abgelehnt". Begründung: Es fehle das "überwiegende Besucherinteresse" an dieser Veranstaltung gegenüber dem Einkaufinteresse. Zudem bedeuteten Ladenöffnungen für die Beschäftigten des Einzelhandels Sonntagsarbeit. Dennoch hat der Haupt- und Finanzausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig empfohlen: Wir ziehen den verkaufsoffenen Sonntag am 28. November von 13 bis 18 Uhr durch. Beschließen muss das noch der Rat am 22. November. Die Planungen für das Wochenende laufen bereits. "Passend zum Beginn der Adventszeit verwandelt sich die Bad Driburger Innenstadt in ein stimmungsvolles und weihnachtliches Winterwunderland. Der Duft nach Lebkuchen, gebrannten Mandeln und Glühwein umrahmt von weihnachtlicher Musik", schreiben die Verantwortlichen über den Bad Driburger Adventsmarkt vom 25. bis 28. November. Und sprechen von besinnlicher Atmosphäre und Gemütlichkeit nach einem Jahr Corona-Zwangspause. "Sonntagsarbeit wird der Weg bereitet" Die Stadt und die Politik sprechen von einem "berechtigten öffentlichen Interesse" für einen verkaufsoffenen Sonntag, da die Öffnung in Zusammenhang mit dem Fest stehe, und haben keinen Zweifel an der räumlichen Nähe: "Aufgrund der in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen steht die Veranstaltung und nicht die Ladenöffnung im Vordergrund", heißt es mit Verweis auf Programmpunkte, die über das bloße Aufstellen von Hütten hinausgehen. IHK, Handwerkskammer, Handelsverband und auch katholische Kirchengemeinde hätten keine Einwände erhoben. Hingegen argumentiert Ursula Jacob-Reisinger für Verdi: "Dabei sollte klar sein: Durch verkaufsoffene Sonntage hat kein Kunde, keine Kundin mehr Geld in der Tasche. Wenn immer mehr Gemeinden mit immer mehr Sonntagsöffnungen die Kunden in ihre Städte ziehen wollen, dann arbeiten am Ende alle, mehr, verdient wird aber nicht mehr. Stattdessen wird der Sonntagsarbeit auch in anderen Bereichen der Weg bereitet", erklärt sie und schickt ein Positionspapier "Argumente für eine lebenswerte Innenstadt" zur Stellungnahme mit. Das Programm des Adventsmarktes: Laternenumzug Am Freitag, 26. November, findet der Laternenumzug statt. Um 16.30 Uhr startet der Umzug an der Kirche St. Peter und Paul am Alten Markt und zieht mit musikalischer Begleitung durch die Stadtkapelle Bad Driburg zum Adventsmarkt, wo der Weihnachtsmann die Kinder empfängt, kleine Überraschungen verteilt und gemeinsam mit ihnen Weihnachtslieder singt. Dekorationen Diejenigen, die noch Kleinigkeiten oder Ideen für die Weihnachtsdekoration suchen, können sich am Donnerstag- und Freitagnachmittag ab 15 Uhr sowie am Samstag und Sonntag bereits ab 11 Uhr an den Hütten eindecken oder inspirieren lassen. Die kleinen Gäste des Adventsmarktes soll ein Kinderkarussell begeistern, mit den Pfadfindern Bad Driburg können sie bei einer Bastelaktion von Freitag bis Sonntag jeweils zwischen 14 und 17 Uhr kreativ sein. Kulinarisches Für einen warmen Bauch sorgen verschiedene Glühwein- und Gastronomiestände. Deftiges, wie Bratwurst, Pommes, frische Reibekuchen und Pizza, findet man ebenso wie gebrannte Mandeln, Waffeln, Crêpes und Spritzgebäck. Musik Es wird das Weihnachtssingen mit der Gesamtschule Bad Driburg am Donnerstag um 18 Uhr stattfinden. Die Stadtkapelle Bad Driburg wird zu verschiedenen Zeiten auf dem Adventsmarkt zu hören sein. An allen Tagen gelten die jeweils aktuellen Corona-Regeln. Ambiente Ein weiteres Highlight des Adventsmarkts Bad Driburg wird eine Ambientebeleuchtung sein, die den Adventsmarkt und auch in der weiteren Adventszeit die Innenstadt in Szene setzt.

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