Autoposer in Bad Driburg: Antrag auf Teilschließung der Langen Straße

Bad Driburg. Als die Polizei in Düsseldorf die Kö gesperrt hat, um dort den regelmäßigen Corso der Autoposer und PS-Protzer zu beenden, hat das bundesweit für viel Aufsehen gesorgt. Auch im Kreis Höxter gibt es ein Problem mit Autoposern – und zwar in Bad Driburg. Das sagt die SPD-Ratsfraktion. Demnach gebe es einen bestimmten Innenstadtbereich, der gerne von Autoposern durchfahren werde. Dort befinden sich auch einige Gastronomiebetriebe. Für die einen ist es eine Gaudi für das Publikum, andere könnten sich dadurch gestört fühlen. Im Zuge der Pandemie waren in Bad Driburg die Bereiche der Außengastronomie extra ausgeweitet worden. Samstags wäre die Straße komplett dicht Für die SPD-Fraktion überwiegt das Störpotenzial. Sie hat darum in der vergangenen Ratssitzung einen Antrag gestellt, probeweise noch ab diesem Monat die Lange Straße zwischen Einmündung Schulstraße und Pyrmonter Straße zunächst bis Ende Oktober an Wochenenden von Freitag, 18 Uhr, bis Sonntag, 22 Uhr zu sperren. Samstags wäre der Bereich also komplett dicht. &bdquo;Ein Durchfahren der Langen Straße ist für den Besuch der Gastronomiebetriebe nicht nötig und der Durchgangsverkehr kann diesen Bereich über die Schulstraße und den Konrad-Adenauer-Ring umfahren", erläuterte Fraktionssprecherin Nadine Nolte. Nach der probeweisen Sperrung soll das Ergebnis mit den dort ansässigen Betrieben analysiert werden, um dann eventuell im nächsten Jahr fortgesetzt zu werden. Kritik von allen Seiten Auch die CDU findet es richtig, das Thema anzugehen, aber nicht so schnell und in einer anderen Reihenfolge. &bdquo;Zuerst müssen wir die Meinung der betroffenen Betriebe einholen und wenn die zustimmen, gehen wir die Sache an, obwohl mir das in diesem Jahr nicht mehr sinnvoll erscheint, weil die Saison für die Außengastronomie so gut wie zu Ende ist", sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Oeynhausen. Auf erhebliche Kritik von allen Seiten stieß die von der Verwaltung beauftragte Umgestaltung des Tegelwegs. Sie soll als Schulwegstraße für Radfahrer sicherer werden. Ursprünglich war angedacht, sie als Fahrradstraße auszuweisen. Das ist nun nicht mehr der Fall. Begründet wurde das mit den &bdquo;funktionalen Anforderungen". In einer Fahrradstraße hätten Radfahrer nebeneinander fahren und die gesamte Fahrbahnbreite nutzen können. Der Kraftverkehr hätte sich hinten anstellen müssen. Nun ist vorgesehen, einfach nur links und rechts Radwegestreifen anzubringen. Das hat aber zur Folge, dass entlang der Straße nicht mehr geparkt werden kann. Zur Kompensation soll eine Parkbucht mit vier Stellplätzen gebaut werden. &bdquo;Das ist keinesfalls ausreichend, hier muss nachgebessert werden”, forderte CDU-Ratsmitglied Rainer Pirsig. Abgelehntes Vorhaben Gänzlich abgelehnt wurde das Vorhaben von der Grünen-Fraktion: &bdquo;Das ist nicht das Verkehrskonzept, wie wir es im ISEK für die Südoststadt beschlossen haben", monierte Grünen-Fraktionsvertreter Bernd Blome. Die Idee, die Lange Straße, die in diesem Bereich auch noch Teil der innerstädtischen Fußgängerzone ist, gänzlich für den Verkehr zu sperren, ist ein regelmäßig wiederkehrendes Thema. Seit 2013 wird darüber diskutiert. Zuletzt war 2016 entschieden worden, eine uneingeschränkte Befahrbarkeit aus beiden Richtungen zu erlauben. Bei einer Befragung von Anwohnern, Hauseigentümern und Gewerbetreibenden hatte sich eine überwältigende Mehrheit dafür ausgesprochen. Vor fünf Jahren waren jedoch Autoposer noch kein Thema. Einig war sich der Rat, dass das Thema in einem ohnehin für Oktober geplanten Workshop der Arbeitsgruppe Innenstadt ausführlich behandelt werden soll.

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