Keine Lust auf schnelles Internet? Bislang zu wenig Glasfaser-Verträge in Driburg und Brakel

Bad Driburg/Brakel. Das Angebot klingt verlockend: Das Unternehmen &bdquo;Deutsche Glasfaser" bietet einem Teil der Bad Driburger einen Glasfaseranschluss zum schnellen Surfen im Internet an. Damit das Projekt umgesetzt und wirtschaftlich betrieben werden kann, hat sich das Unternehmen selbst ein Quorum gesetzt: 40 Prozent der möglichen Haushalte müssen mitmachen – bis zum Stichtag 10. April. Dieses Ziel wurde allerdings verfehlt. Die Gebiete östlich von der Bahnstrecke bis hin zum Steinbergstieg sowie im südlichen Teil ab dem Kreisverkehr Arnold-Jansen-Ring, Dringenbergerstraße bis hinauf zur Heimtrudisstraße sollen mit sogenannten FTTH-Glasfaseranschlüssen ausgestattet werden. Der Vorteil dieser Technologie: &bdquo;Bei diesen Anschlüssen wird das Glasfaser-Kabel bis ins Haus oder bis in die Wohnung geführt (FTTH, Fiber to the Home) – die Anschlüsse sind somit komplett kupferfrei, Kunden erhalten exakt die Leistung, die sie buchen", wirbt das Unternehmen. Der Ausbau selbst wäre für die Haushalte kostenlos – sie zahlen eine monatliche Gebühr für den Anschluss – zunächst 25 Euro und nach einem Jahr zwischen 45 und 90 Euro, je nach gewünschter Leistung. Bisher haben allerdings erst 30 Prozent der Kunden einen Vertrag unterschrieben – zu wenig für eine Umsetzung. Das Unternehmen gibt aber noch nicht auf. &bdquo;Der Wert ist schon sehr gut. Wir sind fest davon überzeugt, die 40 Prozent noch zu erreichen", erklärt Projektmanager Lennart Götte im Gespräch mit nw.de. Eine verbindliche Zusage von diesem Anteil der Haushalte sei notwendig, weil mit dem Projekt große Investitionen verbunden seien und es nur dann privatwirtschaftlich umsetzbar sei. Hoffnung auf mehr Zuspruch Deshalb geht die &bdquo;Deutsche Glasfaser" jetzt in die Verlängerung. &bdquo;Wir haben gemeinsam mit der Stadt die Verlängerung der Nachfragebündelung bis zum 15. Mai beschlossen", berichtet Götte. Geplant ist, die möglichen Kunden nochmals mit einem Infoprospekt anzusprechen. &bdquo;Wir sind weiter vor Ort aktiv und suchen den Kontakt zu den Haushalten", erklärt der Projektmanager weiter. Er lobt in diesem Zusammenhang die Unterstützung durch die Bad Driburger Initiative &bdquo;Glasfaser jetzt", räumt aber auch ein, dass die Corona-Pandemie aktuell die Kontaktaufnahme schwieriger mache. Auch deshalb gibt es die Verlängerung der Kundenakquise. Götte geht fest davon aus, dass das Projekt umgesetzt werden kann. Wann genau mit den Bauarbeiten begonnen wird und die Anschlüsse verfügbar sind, steht allerdings noch nicht fest. Gleiches gilt für ein zweites Vorhaben im Gewerbegebiet Bad Driburg, das sich an Geschäftskunden richtet. &bdquo;Es sieht positiv aus", vermeldet Götte. Hier hat sich das Unternehmen &bdquo;Deutsche Glasfaser" allerdings keine konkrete Ablauffrist gesetzt. Die Situation in Brakel Noch nicht ganz so weit fortgeschritten wie in der Kurstadt sind die Vorhaben in Brakel im Bereich Hembser Berg sowie Gewerbegebiet Süd/Riesel. Hier würden vom Glasfaserneubau immerhin bis zu 946 Haushalte und 83 Gewerbekunden profitieren. Ein Kooperationsvertrag dazu wurde mit der Stadt im Februar geschlossen. Aktuell werde mit der Verwaltung ein konkreter Zeitraum abgesprochen. Anvisiert sei, dass die Pläne Ende Mai oder Anfang Juni soweit konkret sind, dass die möglichen Kunden direkt angesprochen werden können, berichtet der Projektmanager. Dies werde in gleicher Form wie in Bad Driburg geschehen – mit Handzetteln an die Haushalte, aber auch Informationsabende vor Ort, soweit es die Pandemie-Regeln zulassen. Mit einer Freischaltung des superschnellen Internets ist nach Unternehmensangaben nicht vor Sommer oder Herbst 2022 zu rechnen. Bisher ist die FTTH-Technik in der Region nur in den Industriegebieten Rieseler Feld und Herste verfügbar. Sie erlaubt Übertragungsraten von bis zu 1.000 Mbit, also dem Zehnfachen gegenüber dem aktuellen FFTC-Topstandard (Glasfaser bis zum Kabelverzweiger).

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