Situation in den Reisebüros bleibt trotz Lockerungen angespannt

Bad Driburg/Kreis Höxter. Zum 15. Juni hat das Auswärtige Amt die weltweite Reisewarnung für die meisten EU-Mitgliedsstaaten, den Schengen-Raum und Großbritannien aufgehoben. Der erhoffte Buchungsanstieg bleibt in den Reisebüros auch im Kreis Höxter bisher aber weitestgehend aus. Auch, weil vor Reisen in bei deutschen Touristen beliebte Urlaubsländer, wie die Türkei oder Ägypten, aufgrund der Corona-Pandemie weiterhin gewarnt wird. Hinzu kommen lokale Ausbruchsgeschehen, wie aktuell im Kreis Gütersloh. &bdquo;Die Verunsicherung ist groß bei den Kunden. Auch die meiner Meinung nach wenig überdachte Aussage von Außenminister Heiko Maas, keine erneute Rückholaktion für deutsche Touristen aus dem Ausland durchführen zu wollen, trägt dazu bei", sagt Jürgen Böckenholt, Inhaber des gleichnamigen Bad Driburger Reisebüros Ihr Reiseplaner. Dabei sei die Sorge, im Urlaubsland festzusitzen, unbegründet. Denn bei Pauschalreisen liege die gesetzlich geregelte Beförderungspflicht beim Reiseveranstalter. &bdquo;Dieser ist daher immer für den Rücktransport seiner Gäste verantwortlich", unterstreicht der Reisefachmann. Rund um die Uhr im Einsatz Die Corona-Pandemie hat der Branche in den vergangenen Monaten viel abverlangt. Für die Reisebüros bedeutete dies hinter geschlossenen Ladentüren mehr Arbeit bei weniger bis gar keinem Verdienst. Die Buchungen der vergangenen Monate mussten rückabgewickelt, Gutscheine ausgestellt und Stornierungen bearbeitet werden. &bdquo;Wir waren in dieser Zeit rund um die Uhr für unsere Kunden da", betont Jürgen Böckenholt, der das Reisebüro nach der Wiedereröffnung allein weiterführt. Zwei Arbeitsplätze seien durch die Corona bedingte Schließung verloren gegangen, denn auch seine Auszubildende habe er in diesem Jahr leider nicht übernehmen können, bedauert der 54-Jährige. Von der Politik wünscht er sich eine schnellere Auszahlung der geplanten finanziellen Hilfen. &bdquo;Wir brauchen die Unterstützung jetzt und nicht erst im November", betont er. &bdquo;Auch wir sind weiterhin in Kurzarbeit", sagt Heike Brockmann, Inhaberin und Geschäftsführerin von Schröders Reisetreff. Die drei Reisebüros in Bad Driburg, Brakel und Steinheim bleiben wegen der Corona-Pandemie für den Publikumsverkehr momentan noch geschlossen. &bdquo;Aber natürlich sind wir jederzeit telefonisch für unsere Kunden ansprechbar", versichert sie. &bdquo;Für uns ist das im Moment eine sehr schwierige Arbeitssituation. Nicht zuletzt, weil manche Veranstalter zurzeit gar nicht oder nur schwer zu erreichen sind", bedauert die Reisefachfrau. Es gebe zwar bereits einige Anfragen für Buchungen von Ferienwohnungen oder Hotels in Deutschland, aber gerade bei Fernreisen seien die Kunden noch sehr zurückhaltend. Noch viel mehr als Meer &bdquo;Dabei muss es nicht immer Übersee sein. Auch in Deutschland oder bei unseren europäischen Nachbarn gibt es wunderschöne Ecken – auch fernab von den momentan sehr beliebten und daher vollen Nord- oder Ostseestränden", ergänzt Jürgen Böckenholt. &bdquo;Wir erfahrenen Fachleute in den Reisebüros können noch viel mehr als Meer und beraten sehr gerne und kompetent rund um den individuellen Urlaub im eigenen Land – vom kleinen Familienhotel an der Mosel bis hin zum Abenteuerurlaub mit dem Wohnmobil im Harz", betont der 54-Jährige. Aber auch viele Reiseziele im europäischen Ausland ermöglichen in diesem Sommer sichere und entspannte Urlaubstage trotz Corona. &bdquo;Dazu zählen zum Beispiel Griechenland oder Zypern. Und auch an den Flughäfen ist es durch Abstandsregeln und weniger Reisende momentan nicht so überfüllt und stressig, wie normalerweise zu Ferienbeginn", sagt Böckenholt. Und der Wunsch nach Erholung sei da, weiß er – nach dem Corona-Lockdown mehr denn je.

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